Xenon 54Xe | ||||||
engl. Xenon; griech. xenos („Gast“, „Fremder“) | ||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||||
Xenon ist bei Zimmertemperatur
ein farbloses, geruchloses Gas. Es besitzt eine sehr hohe Dichte und ist viermal schwerer als Luft. Xenon ist wie alle Edelgase an sich
ein schlechter elektrischer Leiter. Legt man jedoch an das Gas in Gasentladungsröhren
eine Spannung an, beginnt ein Strom zu fließen und das Xenon erzeugt
bei seiner Glimmentladung ein rotviolettes Licht.
Ein Liter Wasser löst
bei 0 °C etwa 234 Milliliter Xenongas. Wie alle anderen Edelgase (Helium, Neon, Argon, Krypton)
ist Xenon relativ reaktionsträge. Trotzdem reagiert es bei hohen Temperaturen
oder in elektrischen Entladungen mit Fluor und bildet Xenonfluoride. Aus
den Xenonfluoriden lassen sich auch Xenonoxide darstellen und sogar ein
instabiles Xenonchlorid wurde schon hergestellt. Interessant dabei ist,
dass die bekannten Edelgasverbindungen in allen geradzahligen Oxidationsstufen
vorkommen. [Lit 5] Vom Xenon ist auch bekannt, dass eine Molekülform
Xe2 existiert.
In Kernreaktoren entsteht das radioaktive Xenonisotop Xe-135 bei der Kernspaltung. Vor allem nach dem Abschalten des Reaktors oder beim Herunterfahren der Leistung tritt es vermehrt auf und kann zu einer Xenonvergiftung des Reaktors führen. Beim laufenden Reaktor fängt dieses Xenonisotop Neutronen ein und wandelt sich dabei zu dem Xenonisotop Xe-136 um. Wenn der Reaktor nicht mehr läuft, werden kaum noch Neutronen frei. Wenn sich zuviel Xe-135 im Reaktor ansammelt, kann er erst wieder hochgefahren werden, wenn die Konzentration an Xenon-135 wieder abgenommen hat. |
Toxikologie |
Im
Gemisch mit Sauerstoff wirkt Xenon narkotisierend. In einigen Ländern
ist es sogar als Narkosegas zugelassen. In höheren Konzentrationen
wirkt Xenon erstickend. |
Vorkommen |
Häufigkeit sehr selten Xenon ist ein sehr seltenes Element auf der Erde. Die durchschnittliche Konzentration in der Luft beträgt etwa 0,09 ppm. Xenon-Isotope findet man spurenweise auch in uranhaltigen Mineralien und in Meteoriten. |
Herstellung |
Das Edelgas fällt
als Nebenprodukt bei der fraktionierten Destillation von verflüssigter
Luft im Lindeverfahren an. Man erhält
zunächst eine Fraktion aus Krypton und Xenon,
die durch eine nachfolgende Rektifikation getrennt wird. |
Verwendung |
Da die Herstellung von
reinem Xenon relativ teuer ist, beschränkt sich der Einsatzbereich
des Edelgases auf Spezialanwendungen. Halogenlampen enthalten eine Xenonfüllung. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit
und die Lebensdauer im Vergleich zu einer konventionellen Glühlampe
erheblich erhöht. Xenon dient auch zur Herstellung von Xenon-Blitzröhren,
für Bauteile in Radaranlagen und zur Herstellung von Xenon-Hochdrucklampen
für Stadionbeleuchtungen. Das Xenon erzeugt ein sehr weißes
Licht mit einer Farbtemperatur von 6000 Kelvin, was annähernd dem
Sonnenlicht mit 6500 Kelvin entspricht.
Die Xenonlampen für
Autoscheinwerfer zeichnen sich durch eine deutlich höhere Lichtausbeute
verbunden mit geringerem Energiebedarf und längerer Lebensdauer aus.
Allerdings besteht die Gefahr von Blendungen bei nicht korrekt eingestellten
Scheinwerfern. Das Licht einer Xenonlampe erscheint blauer wie das Licht
von einer Halogenlampe. In der Xenonlampe wird zwischen zwei Elektroden
aus Wolfram ein Lichtbogen erzeugt. Der Glaskolben
ist unter Druck mit Xenon und Quecksilber gefüllt.
Ein Vorschaltgerät erzeugt einen Hochspannungsimpuls. Dadurch wird
das Gas ionisiert und elektrisch leitfähig, so wird der Lichtbogen
zwischen den Wolframelektroden überhaupt erst möglich. Das Quecksilber
verdampft, die Leitfähigkeit im Gas erhöht sich weiter und die
Lampe entfaltet ihre volle Leistung mit der entsprechenden Lichtfarbe. Ein Gemisch von 80% Xenon
und 20% Sauerstoff wirkt narkotisierend, weshalb das Edelgas bei Operationen
gelegentlich eingesetzt wird. Das radioaktive Isotop Xe-133 dient als Markierungsmittel
in der Medizin zur Untersuchung der Durchblutung im Gehirn oder in anderen
Organen. Ionisiertes Xenon eignet sich zum Betrieb von Ionentriebwerken
für Raketen. |