Chlor Neon  Krypton Kalium  
Argon                                                18Ar
engl. Argon; griech. aergón („träge, untätig“)
 
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relat. Atommasse
Intervall (Hinweis)

Ordnungszahl    
Schmelzpunkt    
Siedepunkt     
Oxidationszahlen    
Dichte     
Elektronegativität    
Elektronenkonfig.   
natürl. Häufigkeit    
   
 
39,948
[39,792; 39,963]
18    
−189,34 °C    
−185,848 °C    
- 
1,7837 g/l    
keine Angaben    
[Ne]3s23p6   
Ar-36: 0,337%   
Ar-38: 0,063%   
Ar-40: 99,600% 
 
 
  

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Reines Argon erzeugt bei der Glimmentladung ein rotviolettes Licht. 
    
  GHS-Piktogramm  
  Achtung
Gefahren (H-Sätze)  
  
H 280 

  
 
CAS-Nummer 
  
7440-37-1 

   
 
 
  
Eigenschaften     
Argon ist bei Zimmertemperatur ein farbloses, geruchloses Gas. Seine Dichte ist fast doppelt so groß wie Neon, es ist schwerer als Luft. Argon ist wie alle Edelgase ein schlechter elektrischer Leiter. Legt man jedoch an reines Argon in Gasentladungsröhren eine Spannung an, beginnt ein Strom zu fließen, und das Argon erzeugt bei seiner Glimmentladung ein rot-violettes Licht, die Beimischung von Quecksilber erzeugt eine intensiv blaue Farbe.

Ein Liter Wasser löst bei 20 °C etwa 33,6 Milliliter Argongas. Wie alle anderen Edelgase (Helium, Neon, Krypton, Xenon) ist Argon sehr reaktionsträge. Daher sind in der Natur keine Argonverbindungen bekannt. Bei sehr tiefen Temperaturen ist es gelungen, die Argon-Fluor-Wasserstoff-Verbindung HArF herzustellen. Diese zerfällt aber wieder bei −189 °C zu Argon und Fluorwasserstoff. [Lit 5]
  
Physiologie
Der Mensch atmet täglich einige Liter Argon ein und aus. Eine schädliche Wirkung von Argon auf den menschlichen Körper ist nicht bekannt. Es kann aber in höherer Konzentration erstickend wirken.
 
Vorkommen   
Häufigkeit   selten

Argon ist auf die gesamte Erdhülle berechnet ein seltenes Element. In der Luft ist es das häufigste Edelgas (vgl. Tabelle). Ein Liter Luft enthält etwa 9,3 Milliliter Argon, das entspricht einem Anteil von 0,9340 Volumenprozent. In kleineren Mengen findet man es in bestimmten Gesteinen, zum Beispiel in Kalisalzen. Argon kommt im Meerwasser in einer Konzentration von 0,45 Gramm pro Kubikmeter vor. In heißen Quellen, in Grubengasen oder in vulkanischen Gasaustößen ist es ebenfalls enthalten.


Geysir auf Island
 

 
Bei Geysiren gelangt Argon in die Atmosphäre.
 
  
Geschichtliches
Die Entdeckung des Elements Argon wird den beiden englischen Chemikern Sir William Ramsay (1852–1916) und Lord William Rayleigh (1842–1919) im Jahre 1894 in London zugeschrieben. Sie entdeckten es, als sie aus atmosphärischer Luft den Sauerstoff entfernten und die Dichte für den Reststickstoff nicht mit dem theoretischen Wert übereinstimmte. Da es das erste entdeckte Edelgas war, schlugen sie den Namen „Argon“ nach dem griechischen Wort aergón („träge, untätig“) aufgrund der Reaktionsträgheit des Edelgases vor. Schon dem englischen Chemiker Henry Cavendish (1731–1810) war etwa hundert Jahre zuvor aufgefallen, dass ein „Restgas“ in der Luft zurückblieb, nachdem er den Sauerstoff und den Stickstoff der Luft in Oxide übergeführt hatte. 


Die Entdecker des Argons

Ramsey     Rayleigh

Sir William Ramsey (links) und Lord William Rayleigh (rechts)
 
  
Herstellung  
Das Edelgas fällt nach der Herstellung von flüssiger Luft nach dem Lindeverfahren als Nebenprodukt bei der fraktionierten Destillation an. Bei der langsamen Erwärmung verdampfen die unterschiedlichen Bestandteile der Luft jeweils bei ihren Siedetemperaturen, so dass sie in verschiedenen Fraktionen gewonnen werden können:


Siedetemperaturen bei der fraktionierten Destillation im Vergleich
 
Gas Siedetemperatur
Xenon −107,10 °C
Krypton −153,35 °C
Sauerstoff −182,96 °C
Argon −185,86 °C
Stickstoff −195,82 °C
Neon −246,06 °C
Helium −268,94 °C
 
Bei der fraktionierten Destillation der Luft dampfen die Gase mit dem niedrigsten Siedepunkt zuerst ab.
 
  
Verwendung
Wegen seiner Reaktionsträgheit ist Argon zusammen mit Stickstoff ein Füllgas für konventionelle Glühbirnen. Das Edelgas verhindert das Verdampfen des Glühdrahtes aus Wolfram und ermöglicht eine Temperaturerhöhung des Wolframdrahtes auf über 2400 °C. In der Lasertechnik ermöglicht es den Bau der Argon-Laser. Beim Lichtbogenschweißen von leicht oxidierbaren Metallen wie Aluminium oder Magnesium wird es als Schutzgas verwendet.


Energiesparlampen


 
Energiesparlampen sind mit Argon und Quecksilberdampf gefüllt.
 
 
Die heutigen Leuchtstofflampen werden manchmal noch umgangssprachlich „Neonröhren“ genannt. Sie funktionieren aber nach einem anderen Prinzip. Sie sind mit einer Mischung aus Quecksilberdampf und Argon gefüllt und enthalten an der Glasinnenseite einen fluoreszierenden Leuchtstoff. Nach dem Anlegen der Zündspannung wird die Gasfüllung ionisiert und dadurch elektrisch leitend. Es entsteht ein Niederdruck-Plasma. Ein Vorschaltgerät verhindert eine zu große Betriebsspannung, die die Röhre zerstören würde. Die Gasfüllung erzeugt überwiegend UV-Strahlung, diese wird durch die Leuchtstoffbeschichtung in sichtbares Licht umgewandelt. Das Glas der Leuchtstofflampe absorbiert die restliche UV-Strahlung. Auf diese Art und Weise lässt sich je nach Beschaffenheit des Leuchtstoffes weißes, aber auch farbiges Licht erzeugen. Nach diesem Prinzip funktionieren auch die Energiesparlampen.


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