Radon 86Rn | |||
engl. Radon, nach Radium und der Endung für Edelgase „on“ | |||
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Eigenschaften | |||
Radon ist ein farbloses,
geruchloses und radioaktives Gas. Es besitzt eine sehr hohe Dichte.
Es ist das schwerste aller Gase, und es ist etwa siebenmal schwerer als Luft.
Das Edelgas leuchtet im Dunkeln. Bei 20 °C lösen sich in einem Liter Wasser 230 ml Radongas. Wie alle anderen Edelgase ist Radon
reaktionsträge. Unter bestimmten Bedingungen reagiert es wie
Krypton und Xenon mit Fluor und bildet Fluoride. Fast alle Steine und Baumaterialien
enthalten Spuren von radioaktivem Uran oder Thorium.
Bei deren radioaktiven Zerfall entstehen die
drei Radon-Isotope, die sich daher fast immer in der Umgebung befinden.
Aus diesem Grund erhöht sich die Konzentration von Radon in schlecht
durchlüftenden Wohnräumen, Kellern oder Bergwerken erheblich.
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Toxikologie – Physiologie | |||
1994 wurde in
Stockholm eine Studie publiziert, die auf Daten bis in das Jahr 1947 zurückgreift. Diese belegt,
dass der Aufenthalt in radonhaltiger Luft zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit
führt, an Lungenkrebs zu erkranken. [Lit 29] In Deutschland
werden etwa sieben Prozent aller Lungenkrebserkrankungen auf Radon oder auf die
in der Lunge entstehenden Zerfallsprodukte wie Polonium zurückgeführt. [Lit 28] Raucher sind ebenfalls gefährdet, da die Tabakpflanze Radon und andere radioaktive Stoffe anreichert. Der Radongehalt in Wohnungen variiert erheblich. Vor allem in Kellern, Erdgeschossen oder bei der Verwendung bestimmter Baustoffe wie Böden aus Granit oder aus vulkanischen Gesteinen erhöht sich die Radonkonzentration. Als Gegenmaßnahme wird empfohlen, den Wohnraum häufig zu lüften, bestimmte Steinplatten in Wohnräumen nicht zu verwenden und darauf zu achten, dass Kellerböden einen dichten Estrich erhalten. Beim Hausbau sollte ein dickes Beton-Plattenfundament angelegt werden. Das Wohnen im Souterrain oder in Gegenden von ehemaligem Uranabbau ist mit einem Risiko verbunden.
Spuren von Radon in Heilwässern sollen sich dagegen positiv bei rheumatischen Krankheiten auswirken. Das Inhalieren von radonhaltiger Luft in Heilbädern wirkt günstig auf das Immunsystem. Hier ist zu bemerken, dass es ein Unterschied ist, ob man dieses Gas nur für kurze Zeit einatmet oder ihm dauerhaft ausgesetzt ist, beispielsweise während dem Schlafen. |
Vorkommen |
Häufigkeit sehr selten Radon ist eines der seltensten Elemente auf der Erde. Spuren des Elements finden sich in fast allen radioaktiven Mineralien oder deren Umgebung. Deutliche Radonkonzentrationen lassen sich in Bergwerken, Höhlen und in radioaktiven Gewässern nachweisen. So enthalten die Heilwässer der Heilquellen so auch in Bad Gastein, Karlsbad oder Ischia/Italien höhere Radonkonzentrationen. Auch in der Umgebung von Vulkanausbrüchen steigt die Radonkonzentration deutlich an. |
Herstellung |
Eine Radiumsalz-Lösung
wird für mehrere Wochen in einem verschlossenen Gefäß stehen
gelassen. Das durch radioaktiven Zerfall gebildete Radon wird abgesaugt
und gesammelt. |
Verwendung |
In der Technik besitzt
das radioaktive Edelgas nur eine geringe Bedeutung. Unterirdische Gasleitungen
können mit Radon auf undichte Stellen überprüft werden.
Im Gemisch mit Beryllium erhält man eine gute Neutronenquelle. Große
Bedeutung besaß das Radon früher in der Medizin, wo es zur Bestrahlung
von Krebszellen eingesetzt wurde. Radonhaltige Heilwässer dienten
auch als Heilmittel für rheumatische Erkrankungen. |