Ammoniumchlorid (Salmiak) NH4Cl
Eigenschaften
Ammoniumchlorid bildet
farblose, oktaedrische Kristalle, die nach Ammoniak
riechen. Beim Erhitzen im Reagenzglas scheint das Ammoniumchlorid zu sublimieren.
in Wirklichkeit jedoch zersetzt es sich bei 338 °C. Der Stoff zerfällt
beim Vorhandensein von Luftfeuchtigkeit oberhalb von 350 °C vollständig
in Ammoniak und Chlorwasserstoff.
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Beim Erhitzen von Ammoniumchlorid
entstehen zwei Gase,
die ein Universalindikatorpapier
unterschiedlich färben.
Die Ammoniak-Moleküle
entweichen aufgrund ihrer geringeren Masse schneller als die Chlorwasserstoff-Moleküle.
Daher verfärbt sich das Indikatorpapier im oberen Bereich blaugrün
(Ammoniak) und im unteren rot (Chlorwasserstoff). An den kühleren
Stellen im Reagenzglas reagieren die beiden Gase wieder zu Ammoniumchlorid.
Diese umkehrbare Reaktion ist typisch für eine Gleichgewichtsreaktion:
NH3 +
HCl NH4Cl
Wenn zwei Schalen mit
Ammoniaklösung und Chlorwasserstofflösung
(Salzsäure) nebeneinander stehen, bildet sich ein weißer Rauch
aus Ammoniumchlorid.
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Bei der Reaktion von
Ammoniak mit Chlorwasserstoffentsteht ein weißer
Rauch (Ammoniumchlorid).
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erhältlich auf >DVD
Ammoniumchlorid löst
sich unter starker Abkühlung in Wasser. Es ist in Ethylalkohol ebenfalls
löslich, in Ether und Aceton dagegen nicht. Die wässrige Lösung
(auf dem Foto unten links) reagiert sauer, eine 10%ige Ammoniumchlorid-Lösung
besitzt bei 25 °C einen pH-Wert von etwa 5,0 (in der Mitte eine neutrale
Lösung von Natriumchlorid und rechts im Vergleich eine alkalische
Lösung von Natriumacetat).
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pH-Wert einer Ammoniumchloridlösung
(links) im Vergleich
zur Natriumchloridlösung
(Mitte) und Natriumacetatlösung (rechts)
Das NH4+-Ion
ist ein Protonenspender, es bildet zusammen mit Wasser H3O+-Ionen:
NH4+
+ H2O
NH3 + H3O+ |
Herstellung
Im Labor und in der chemischen
Industrie kann man Ammoniumchlorid durch das Einleiten von Ammoniak
in Salzsäure herstellen. Es fällt aber
auch in großen Mengen im Solvay-Verfahren bei der Herstellung von
Natriumcarbonat an (siehe dort).
Schon die alten Ägypter
stellten Salmiak durch Erhitzen von Mist aus Kamelen her. Die darin enthaltenen
Amine ergaben mit Kochsalz einen weißen Rauch von Ammoniumchlorid.
Das Wort Salmiak setzt sich aus dem Begriff "Sal ammoniacum" zusammen.
Damit ist ein Salz gemeint, das angeblich in der Oase des Ra Ammon gefunden
wurde. Der arabische Chemiker Chemiker Dschabir
ibn Hayyan beschrieb im Jahre 760 nach Christus die Herstellung von
Salmiak durch die Destillation von Haaren.
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Verwendung
Ammoniumchlorid wird
als Elektrolyt in Trockenbatterien benötigt. Das zum Löten benötigte
Lötsalz enthält Ammoniumchlorid, das durch die Hitze verdampft.
Der dabei gebildete Chlorwasserstoff löst zusammen mit dem gleichzeitig
freigesetzten Ammoniak die Oxidschichten an der Metalloberfläche ab.
Dadurch entsteht ein guter Leitkontakt. Das gleiche Verfahren wird auch
beim Verzinken und beim Verzinnen von Metallen angewandt. Ammoniumchlorid
als bedeutendstes Ammoniumsalz wird bei vielen technischen Anwendungen
eingesetzt, zum Beispiel in der Gerberei, im Textildruck, bei der analogen Fotografie
im Fixierbad oder bei der Herstellung von Wettersprengstoffen. Eine
Kältemischung zum Kühlen lässt sich herstellen, wenn man
Ammoniumchlorid in Wasser löst oder mit Eiswürfeln zusammengibt.
Die in Apotheken erhältlichen Salmiakpastillen enthalten neben Ammoniumchlorid
auch Lakritze und Anisöl, sie wirken schleimlösend.
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