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Die Herstellung eines Krapplacks
Produktion eines Pigments aus Farbstoffen
Stoffe  Krappwurzeln, Blauholz, Reseda, Curcuma, Alaun (Kaliumaluminiumsulfat), Pottasche (Kaliumcarbonat), Natronlauge (3%)
Geräte  Brenner, Dreifuß, Glasstab, Spatel, Tiegelzange, Bechergläser 100 ml, 250 ml, 600 ml (3×), Geschirrtuch, Messzylinder 10 ml, Petrischale, Reibschale
Sicherheit   Natronlauge ist ätzend. Es müssen Schutzbrillen und Schutzhandschuhe getragen werden!

Schutzbrille anziehen!  Schutzhandschuhe anziehen!

Sicherheitsempfehlung  Natronlauge bis 10%   pdf
   
Didaktische Bemerkungen 
Aus pflanzlichen Farbstoffen soll ein verstreichbares Pigment hergestellt werden. Zunächst werden die Farbstoffe der Färbepflanzen mit Wasser gekocht und extrahiert. Das zugegebene Alaun bildet mit Pottasche und Natronlauge feine Kristalle von weißer Tonerde. Der Pflanzenfarbstoff reagiert mit den Tonerdekristallen zu einem pigmentfähigen Farblack. Mit Krapp entsteht ein natürlicher Krapplack, der als Pigment verwendbar ist. Krapplack spielte vor dem Aufkommen der organischen Pigmente eine bedeutende Rolle in Künstlerfarben. Auch die Färbung von Textilien mit Türkischrot beruht auf einer Farblackbildung auf der Textilfaser. Heute wird Krapplack noch in Lasurfarben eingesetzt.
   
Arbeitsanleitung
In ein 600ml-Becherglas werden 100 ml Wasser gegeben und zum Sieden erhitzt. Dann löst man 4 Teelöffel Alaun und rührt solange, bis sich alles Alaun gelöst hat. Von einer Färbepflanze (Krapp, Blauholz, Curcuma) werden 5 Teelöffel in die siedende Alaunlösung gegeben. Unter ständigem Umrühren extrahiert man den Farbstoffextrakt 5 Minuten lang.

Auf ein 250ml-Becherglas wird ein Geschirrtuch gelegt. Der heiße Farbstoffextrakt wird in die Vertiefung des Geschirrtuches gegossen. Nachdem das Geschirrtuch fest zu einem Beutel verschlossen wurde, wringt man es vorsichtig aus. Dabei sollte kein Farbstoffextrakt verspritzen. Das Filtrat wird danach in ein sauberes und größeres 600ml-Becherglas umgegossen.


Filtrieren des Farbstoffextrakts



 
 
  
In ein 100ml-Becherglas gibt man 5ml 3%ige Natronlauge (Vorsicht ätzend!) und 15ml Wasser. Darin werden 3 Teelöffel Kaliumcarbonat (Pottasche) gelöst. Das Rühren erfolgt solange, bis sich die Pottasche gelöst hat. Die Lösung wird in kleinen Portionen unter ständigem Umrühren in den Farbstoffextrakt im 600ml-Becherglas gegossen. Dabei entsteht ein Schaum. Hinweis: Bei der Verwendung von Krapp darf nicht die ganze Laugenlösung zugegeben werden, da ein zu hoher pH-Wert die Ausfällung des Farblacks verhindert. Krapp benötigt eher einen sauren Bereich!  
  
 
Zugabe der Salzlösung zum Farbstoffextrakt und Farblackbildung
 
  
 Die Bildung des Farblacks ist am Aufschäumen zu erkennen.
 
   
Nach der Zugabe von 50 ml Wasser wird solange gerührt, bis sich aller Schaum zurückgebildet hat. Den entstandenen Brei gießt man in ein 250ml-Becherglas. Ein Geschirrtuch wird über ein drittes 600ml-Becherglas gelegt, so dass sich eine Mulde bildet. Dort hinein schüttet man den Pigmentbrei. Das Geschirrtuch lässt sich zu einem Beutel verschließen. So kann man den Pigmentbrei vorsichtig auswringen. Spritzer sollten vermieden werden. Der Farblack kann nach dem Öffnen des Geschirrtuchs abgekratzt werden. Er kommt zum Trocknen auf eine Petrischale. 
  
 
Filtrieren des Farblacks
  
  
 Nach dem Filtrieren durch ein Geschirrtuch wird der Rückstand abgekratzt.
 
  
Nach einer Woche Trocknungszeit lässt sich der Farblack in einer Reibschale zu einem feinen Pulver zermahlen. Für diesen Vorgang sind keine Schutzhandschuhe mehr notwendig. Der Krapplack eignet sich als Pigment zum Lasieren von Wänden oder zum Malen von Bildern. Die Zugabe von Essig führt zu effektvollen Verfärbungen. 
  
 
Trocknen und Zerreiben des Krapplacks
 
  
 Der entstandene Farblack eignet sich als Pigment zum Malen.
 
   
Weitere Infos
Theorie zur Entstehung eines Krapplacks 
Arbeitsvorschrift einer Anleitung für den Unterricht 
Herstellen eines Farblacks im Farbenprojekt

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