Mangan(IV)-oxid   MnO2 
   
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    Schwarzes, metallisch   
     
    glänzendes Pulver   
     
       
     
    Vorkommen   
     
    Mineral Pyrolusit  | 
Molmasse 
86,937 g/mol   
     
        
     
     
     
  
     
    AGW 
0,2 mg/m3 E (TRGS 900) 
     
    Dichte  5,08
g/cm3   
     
    Zersetzung  
+ 535 °C 
     
    Wasserlöslichkeit   
     
    unlöslich | 
 
Piktogramm  
     
     
GHS 07  
     
    GHS 08  
     
    Gefahr | 
Gefahrenklassen
+ Kategorie  
     
    Akute Toxizität oral
4  
     
    Akute Toxizität inhalativ
4 
Spez. Zielorgantoxizität inhalativ wiederh. 2 
(Lunge, ZNS)  
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HP-Sätze
(siehe auch Hinweis)  
     
    H  302, 332, 373   
     
    P  260, 280.2-3+7, 264, 314 
     
Entsorgung 
G 4 | 
 
| Etikett
drucken | 
Deutscher Name | 
Englischer Name | 
 
| CAS
1313-13-9 | 
Mangan(IV)-oxid | 
Manganese(IV) oxide | 
 
 
   
   
Eigenschaften 
   
 
  Mangan(IV)-oxid
ist in Wasser nicht löslich und reagiert auch mit kalter Salpetersäure
und kalter Schwefelsäure nicht. Beim starken Erhitzen auf etwa 535 °C entsteht Sauerstoff:   
    
   
  
 3
MnO2    
Mn3O4  +  O2     
     
 
  Beim
Erhitzen mit Schwefelsäure entsteht unter
Abspaltung von Sauerstoff Mangan(II)-sulfat. Gibt man Mangan(IV)-oxid zu Wasserstoffperoxid, wird dieses unter 
Abgabe von Sauerstoff
zersetzt. Das Mangan(IV)-oxid wirkt dabei als Katalysator. Die Reaktion 
gelingt ohne Erhitzen, das Mangan(IV)-oxid wird dabei nicht verbraucht: 
  
2 H2O2  +  MnO2   2 H2O  +  O2  +  MnO2 
 
 
   
     Reaktion von Mangan(IV)-oxid mit Wasserstoffperoxid.
 
  
Mit Salzsäure reagiert Mangan(IV)-oxid unter
Chlorentwicklung zu Mangan(II)-chlorid. Diese
Reaktion kann im Labor zur Herstellung von Chlor dienen.  
 
  MnO2 
+  4 HCl    MnCl2 
+  Cl2  +  2 H2O   | 
 
 
  
Herstellung 
   
 
  Die Herstellung erfolgt
durch das Mahlen von dem zu den Braunsteinen gehörenden Pyrolusit
oder durch das Erhitzen von Mangan(II)-nitrat an der Luft auf über
500 °C:   
     
   
  
 Mn(NO3)2
•
6 H2O   MnO2 
+  2 NO2  +  6 H2O    
    
 
  Das wichtigste technische
Verfahren ist heute jedoch durch die Elektrolyse einer Mangan(II)-sulfatlösung
zugänglich. Die zweiwertigen Manganionen oxidieren an der Anode zu
dreiwertigem Mn3+, das sofort wieder zu Mn2+ und
Mn4+ zerfällt und disproportioniert. An der Anode scheidet
sich dabei Braunstein ab. 
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Verwendung 
   
 
  Mangan(IV)-oxid ist ein
vielfältiges Oxidationsmittel in organischen Synthesen, beispielsweise
bei der Oxidation von Anilin zu Hydrochinon.
Es dient bei der Glasherstellung zur Entfärbung von Kohle- und Sulfidverunreinigungen
(Braunstein bedeutet soviel wie „Glasmacherseife“). In Taschenlampenbatterien
ist die Graphit-Kathode in Mangan(IV)-oxid
eingebettet: Das Mangan(IV)-oxid oxidiert
den am Pluspol auftretenden Wasserstoff laufend zu Wasser. Mangan(IV)-oxid
wird auch bei der Gasreinigung in Gasmasken und als Oxidationsmittel in
Feuerwerkskörpern eingesetzt. Das schwarze Pigment Manganschwarz
wurde schon von den Höhlenmalern verwendet. 
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