Kaliumcyanid, Cyankali KCN
Teflonverschluss
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In dunkler Flasche
unter Verschluss aufbewahren
Weiße
Kristalle |
Molmasse
65,116 g/mol
AGW 1 mg/m3 E Dichte 1,55
g/cm3
Schmelzpunkt
+622 °C
Wasserlöslichkeit
100g
H2O lösen bei 20 °C 71,6 g |
Piktogramme
GHS 05
GHS 06
GHS 08
GHS 09
Gefahr
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Gefahrenklassen
+ Kategorie
Korrosiv gegenüber Metallen 1
Akute Toxizität oral
2
Akute Toxizität dermal
1
Akute Toxizität inhalativ 2
Spez. Zielorgantoxizität einmalig 1
(Herz, Hoden, Gehirn)
Spez. Zielorgantox. wiederh. 1 (Schilddrüse) Gewässergefährdend
akut/chron. 1 |
HP-Sätze
(siehe Hinweis)
H 290, 300,
310, 330, 370, 372,
400, 410, EUH032
P 260, 262, 264.1, 273, P280.1–4+6+7, P301+310, 302+350
Entsorgung
besondere Hinweise |
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Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS 151-50-8 |
Kaliumcyanid |
Potassium cyanide |
Bemerkung
für Schulen: Es wird dringend empfohlen, diesen Stoff aufgrund des sehr hohen toxischen Potenzials
nicht im Schullabor aufzubewahren und nicht zu verwenden.
Beim Lagern kann Blausäure entstehen. Der Stoff wirkt in sehr geringen Mengen tödlich, schon die Berührung
mit der Haut ist lebensgefährlich. |
Wirkung auf den menschlichen Körper
Kaliumcyanid ist auch
unter dem Namen „Cyankali“ bekannt. Es wirkt akut toxisch. Die Aufnahme
in den Körper erfolgt vor allem über Schleimhäute und Wunden,
aber auch die Berührung mit der Haut ist bereits sehr gefährlich,
da sich auf der Haut sofort Blausäure bildet. Über die tödliche
Dosis gibt es unterschiedliche Angaben. Die niedrigste tödliche Dosis
bei einem Menschen (LDLo oral) wird mit 2,857 mg/kg angegeben
(Quelle: Internet >ChemIDplus).
Umgerechnet auf 50 kg Körpergewicht wären das etwa 142 mg. Je
nach Alter und Körpergewicht kann dieser Wert aber auch deutlich höher
angesetzt werden.
Kaliumcyanid auf einer
kleinen Uhrglasschale
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Als niedrigste tödliche
Dosis werden 142 mg angegeben
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Die sofort einsetzende,
lebensbedrohliche Giftwirkung beruht auf einer augenblicklichen Blockierung
des Atmungsenzymes Eisen(III)-cytochromoxidase durch die Cyanidionen, so
dass ein sofortiger Atemstillstand eingeleitet wird. Die Giftwirkung von
Kaliumcyanid ist nicht ganz so hoch wie die Wirkung von Blausäure.
Eigenschaften
Die leicht zerfließende
Kristallmasse ist in Wasser gut, in Alkohol nur wenig löslich. Die
wässrige Lösung riecht bittermandelähnlich nach Blausäure,
da eine Hydrolyse erfolgt:
KCN + H2O
HCN + KOH
Kaliumcyanid entwickelt
mit den meisten Säuren Blausäure (Cyanwasserstoff, HCN), so auch
mit Salzsäure:
KCN + HCl
KCl + HCN
An der Luft geht Kaliumcyanid
unter Einwirkung von Kohlenstoffdioxid allmählich in Pottasche
über, wobei ebenfalls die sehr giftige Blausäure
entsteht:
2 KCN + H2CO3
K2CO3 + 2 HCN
Infolge der möglichen
Blausäureentwicklung muss Kaliumcyanid trocken und gut verschlossen
aufbewahrt werden.
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Herstellung
K2CO3
+ 2 NH3 + 3 CO
2 KCN + 2 H2O + H2
+ 2 CO2
KOH + HCN
KCN + H2O
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Verwendung
Bei der Cyanidlaugerei
wird fein zermahlenes, goldhaltiges Gestein mit Kaliumcyanidlösung
unter Zufuhr von Luftsauerstoff versetzt. Das Gold
geht dabei eine komplexe Cyanidverbindung ein, aus der es durch Reduktion
mit Zinkspänen rein gewonnen werden kann. Das Gold setzt sich am Boden
als Schwamm ab. In der Galvanotechnik dient das Kaliumcyanid beim Vergolden,
Versilbern oder Vernickeln zum Auflösen von Salzen.
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