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  Natriumtetraborat   Na2B4O7 
Flasche

Wasserfrei
 
Weißes Pulver 
   
Decahydrat 
farblose monokline Kristalle

Natürliches Vorkommen   
Mineralien Borax oder Kernit
Molmasse  201,220 g/mol 
(Decahydrat  381,373 g/mol)


AGW  0,5 mg/m3 E (TRGS 900)  
Dichte  2,4 g/cm3   
(Decahydrat  1,73 g/cm3)  
Schmelzpunkt  +743 °C 
Wasserlöslichkeit (wasserfrei) 
100g H2O lösen bei 20 °C 2,7 g
Piktogramme 
GHS 07 
GHS 08
 
Gefahr
Gefahrenklassen + Kategorie 
  
Augenreizung 2
Reproduktionstoxizität (FD) 1B
 
HP-Sätze (siehe Hinweis)  
H 319, 360FD  P
201, 261, 280.1-3+5+7, 305+351+338, 308+313  
Entsorgung  G 4    
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS 1330-43-4 
CAS 1303-96-4
Natriumtetraborat 
Natriumtetraborat Decahydrat
Sodium tetraborate 
Sodium tetraborate decahydrate
 
Bemerkung für Schulen: Borax ist ein reprotoxischer Stoff der Kategorie 1B. In Deutschland dürfen werdende und stillende Mütter, sowie Schülerinnen und Schüler mit diesem Stoff nicht arbeiten. Es wird empfohlen, diesen Stoff an Schulen nicht aufzubewahren.


Eigenschaften 
  
Natriumtetraborat Decahydrat ist auch unter dem Namen Borax bekannt. Die Benennung erfolgte nach dem Mineral Borax. Es bildet in der Natur farblose, monokline Kristalle. Die Kristalle sind sehr weich, sie besitzen nur die Mohshärte 2. An der Luft verwittern sie an der Oberfläche zu dem weißen Mineral Tincalconit. Borax ist gut in Wasser und in Glycerin löslich. Bei schnellem Erhitzen löst es sich schon bei 75 °C im eigenen Kristallwasser auf. Bei langsamem Erhitzen verliert es einen Teil seines Kristallwassers und bildet ein Pentahydrat. Bei etwa 400 °C erhält man wasserfreies Natriumtetraborat. Erhitzt man weiter, schmilzt es zu einer glasartigen Schmelze. In dieser Schmelze lösen sich zahlreiche Metalloxide unter der Bildung charakteristischer Färbungen und bilden nach dem Abkühlen eine glasartige Perle, die "Boraxperle" genannt wird. Mit Säuren wird Borax zu Borsäure zersetzt. 
  

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Beim Abkühlen einer gesättigten Borax-Lösung bilden sich monokline Kristalle.
    
  
Herstellung 
  
Die chemische Industrie gewinnt Borax hauptsächlich aus dem Boraxmineral Kernit. Das Mineral wird in heißem Wasser gelöst. Durch Auskristallisieren erhält man reines Borax. Ein andere Möglichkeit wäre die Gewinnung aus Calciumborat, das im Mineral Colemanit enthalten ist.
    
  
Verwendung 
   
Der Name des Minerals leitet sich vom persischen „burah“ ab. Borax wurde schon in der Antike in China für Glasuren und in Ägypten zum Einbalsamieren benutzt. Heute wird es immer noch für Glasuren auf Steingut, Porzellan, Glas und bei der Emailproduktion verwendet. Seine Verwendung als Flussmittel beim Hartlöten beruht auf seiner oxidablösenden Wirkung. Es ist ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Borsäure und Perboraten. Im Anaylsenlabor dienen die durch Erhitzen hergestellten Boraxperlen aufgrund ihrer Färbungen zum qualitativen Nachweis von Metallen. 
   
  
Analytik im Labor: Boraxperle 
  
Erhitzt man Borax in der oxidierenden Zone einer Brennerflamme an einem Magnesiumstäbchen, gibt es sein Kristallwasser ab und geht in eine glasartige Schmelze über. Zur Vorbereitung eines Stäbchens taucht man dieses in Borax und dann in die rauschende Brennerflamme:   
   

Boraxperle, Schritt 1
        

Dann taucht man die Perle in ein Salz und erhitzt erneut über dem Brenner. In dieser Schmelze lösen sich viele Metallsalze und bilden Metaborate. Je nach Metallsalz weisen diese Metaborate unterschiedliche Farben auf. Mit Cobalt(II)-chlorid erhält man eine blaue, mit Mangan(IV)-oxid eine rotviolette und mit Kupfer(II)-oxid eine türkisblaue Farbe:   
      

   

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