Ammoniummolybdat
(NH4)6Mo7O24
CAS 13106-76-8
CAS 12054-85-2
Ammoniummolybdat
Ammoniummolybdat Tetrahydrat
Ammonium molybdate(VI)
Ammonium molybdate(VI) tetrahydrate
Molmasse

AGW  
Dichte

Zersetzung
Wasserlöslichkeit
(20°C)

1235,86 g/mol (Tetrahydrat) 

keine Angaben
2,498 g/cm3 (Tetrahydrat)
+90 °C (Tetrahydrat)
100g H2O lösen 40 g (L Tetrahydrat)

Farblose Kristalle oder weißes, kristallines Pulver
Flasche
Gefahrenklassen + Kategorie
Akute Toxizität oral 4
HP-Sätze (siehe Hinweis)   
H 302  
P 280.3
Entsorgung
 G 4
Piktogramme

GHS 07
Achtung
Seite oben Eigenschaften
Ammoniummolybdat Tetrahydrat kommt als weißes, kristallines Pulver in den Handel. Es ist auch unter der Bezeichnung Ammoniumheptamolybdat bekannt. Das Tetrahydrat bildet klare, farblose oder leicht gelbgrüne Kristalle als sechsseitige Prismen. Beim Erhitzen auf über 90 °C geben die Kristalle ihr Kristallwasser ab. Das Salz löst sich gut im Wasser unter Bildung einer sauren Lösung.

Ammoniummolybdat

Ammoniummolybdat verwittert an der Luft unter Freisetzung von Ammoniak. Aus diesem Grund ist der Stoff im Labor nur etwa ein bis zwei Jahre haltbar. In der Reagenz-Lösung zerfällt es ebenfalls, daher müssen alle Lösungen direkt vor dem Gebrauch mit unzersetztem Salz angesetzt werden. Mit Phosphat-Ionen bildet Ammoniummolybdat nach vorangegangener Behandlung der Stoffprobe mit Salpetersäure in wässriger Lösung einen gelben Niederschlag. Mit Säuren reagiert es unter Bildung der entsprechenden Ammoniumsalze und Molybdän(VI)-oxid. Mit Ascorbinsäure entsteht in einer wässrigen Lösung nach dem vorsichtigen Erhitzen Molybdänblau. Diese Reaktion weist das Vorhandensein von Molybdän-Ionen nach.

Molybdänblau

Beim Erhitzen einer wässrigen Ammoniummolybdat-Lösung mit Ascorbinsäure
entsteht zuerst eine Gelbfärbung, die allmählich in eine Blaufärbung übergeht.
Seite oben Herstellung
Die Herstellung erfolgt durch Einwirkung von konzentrierter, heißer Ammoniaklösung auf Molybdän(VI)-oxid. Gibt man zu Molybdän(VI)-oxid eine starke alkalische Lösung, so bilden sich Molybdat-Ionen:  

MoO3  +  2 OH reagiert zu   MoO42−  +  H2

Durch eine Säurezugabe in der Molybdat-Lösung steigt die Protonenkonzentration, und es entsteht durch eine Zusammenlagerung ein Komplex, der aus sieben Molybdän-Atomen aufgebaut ist:

MoO42−  +  8 Him Gleichgewicht zu   Mo7O246−  +  4 H2O
Seite oben Verwendung
Im Labor wird Ammoniummolybdat als Nachweisreagenz für Phosphate eingesetzt. Es wird auch zum Nachweis von Kieselsäuren, Phosphorsäure, Arsen, Blei oder Sorbit benötigt. Die chemische Industrie braucht es zur Herstellung von Katalysatoren

Analytik

Ammoniummolybdat dient im analytischen Labor zum Nachweis von Phosphaten. Auf eine Tüpfelplatte wird nur wenig der zu untersuchenden Substanz gegeben. Es kommen drei Tropfen 10%ige Salpetersäure hinzu und danach drei Tropfen gesättigte Ammoniummolybdat-Lösung. Das Auftreten eines gelben Niederschlags mit Ammoniummolybdophosphat weist auf Phosphat-Ionen hin:  

PO43−  +  24 H3O+  +  3 NH4+  +  12 MoO42−  im Gleichgewicht zu   (NH4)3[P(Mo3O10)4] ↓  +  36 H2O

Zur Herstellung einer gesättigten Ammoniummolybdat-Lösung  werden 40 g Ammoniummolybdat Tetrahydrat in 100 ml Wasser gelöst.

PhosphatnachweisLupe   PhosphatnacheisLupe

Beim Phosphat-Nachweis entsteht ein gelber Niederschlag von Ammoniummolybdophosphat.

Film

Didaktisches Material
Durchführung einer chemischen Analyse im virtuellen Labor
Phosphate im Lexikon der Säuren, Basen und Salze
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