Die
Samen der Pflanze konnten in den jungsteinzeitlichen Uferbausiedlungen
bei Robenhausen am schweizerischen Pfäffiker See nachgewiesen werden.
Diese werden etwa auf das Jahr 8000 vor Christus zurückdatiert. Es
ist zu vermuten, dass der Färberwau wie Krapp
und Indigo schon sehr früh zum Färben
verwendet wurde. Vermutlich nutzten auch die Römer den gelben Farbstoff
zum Färben ihrer Hochzeitsgewänder. Der römische Dichter
Vergil berichtete von einem Kraut namens „herba lutea“. Erste schriftliche
Anleitungen zum Färben mit Wau sind aus dem 8. Jahrhundert aus Rezepten
für Handwerker in Süditalien bekannt. Im 17. Jahrhundert gab
es große Anbaugebiete in Südengland, er wurde vor allem in den
Londoner Färbereien verarbeitet. In Deutschland waren in Thüringen,
Sachsen, Bayern und Württemberg Resedafelder zu finden. Noch bis ins
20. Jahrhundert benutzte man die Pflanze zum Färben von Seide. Später
wurde der Farbstoff fast vollständig von synthetischen Farbstoffen
verdrängt. Die Pflanze wächst heute in ganz Europa wild, vor
allem an Bahndämmen fühlt sie sich wohl.
Reseda (Reseda
luteola)
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Der Färberwau
gehört zur Familie der Resedagewächse.
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Heute färben nur noch
einzelne Pflanzenfärber mit Reseda und färben Wolle oder Seide.
Früher wurden die Wurzeln der Reseda in der Medizin als harn- und
schweißtreibende Mittel verwendet.
Seidentuch mit
Reseda und Überfärbungen
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Ein sattes Orange erhält
man durch eine Überfärbung mit Krapp,
ein Grün durch
eine nachträgliche Färbung in einer Indigoküpe.
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