Samarium  Americium Gadolinium  
 Europium                                       63Eu
 engl. Europium; nach dem Erdteil Europa
 
Zoom!Lupe
Relat. Atommasse   
Ordnungszahl    
Schmelzpunkt    
Siedepunkt    
Oxidationszahlen     
Dichte    
Härte (Mohs)     
Elektronegativität    
Elektronenkonfig.   
Natürl. Häufigkeit  
 
151,964   
63     
822 °C     
1529 °C     
3, 2     
5,24 g/cm³    
keine Angaben    
1,20 (Pauling)      
[Xe]4f76s2    
Eu-151: 47,81%   
Eu-153: 52,19% 
 

     

GHS-Piktogramm  
 Gefahr
Gefahren (H-Sätze) 
 
H 250
   

(Pulver)
CAS-Nummer  
  
7440-53-1  
    
 

 
 
Physikalisch-chemische Eigenschaften
Europium ist ein eisengraues, weiches Metall. Europium ist paramagnetisch, bei sehr tiefen Temperaturen tritt auch Antiferromagnetismus auf. Das reaktionsfähige Lanthanid oxidiert leicht an der Luft. Durch die Feuchtigkeit der Luft bildet sich auf der Oberfläche eine gelbe Hydroxidschicht. Europium muss unter Luftabschluss aufbewahrt werden. Es reagiert heftig mit Wasser unter Wasserstoffbildung. Dabei entsteht ein gelbes Hydroxid, das nicht wasserlöslich ist. Die Brennerflamme wird durch Europium kräftig rot gefärbt.


Europium reagiert mit Wasser
 
Europium reagiert mit Wasser
 
 Europium reagiert mit Wasser zu Wasserstoff und gelbem, unlöslichem Europiumhydroxid.
 
Film
   
Toxikologie 
Aufgrund der chemischen Ähnlichkeit ist bei allen Lanthaniden und deren Verbindungen die Wirkung auf den Menschen ähnlich. Das feinverteilte Metall, die Oxide und die Hydroxide reizen Augen und Schleimhäute. Europium ist das aggressivste Lanthanid.
  
Vorkommen 
Häufigkeit   sehr selten

Europium ist auf der Erde das seltenste Lanthanid, es kommt sogar seltener wie Silber vor. Europium findet man chemisch gebunden in den Mineralien der Samarskit-Gruppe, der Bastnäsit-Gruppe und der Monazit-Gruppe. China ist wie bei den anderen Lanthaniden der Hauptproduzent.


Monazit-(Ce) aus Iveland in Norwegen
 
 
MonazitLupe
 
 
Die Mineralien der Monazit-Gruppe dienen zur Gewinnung der Lanthanide.
 
 
Geschichte 
Im Jahr 1886 untersuchte Sir William Crookes (1832–1919) das Mineral Samarskit und fand im Linienspektrum eines Produkts eine Linie, die er einem bis dahin unbekannten Element zuordnete. Den Nachweis für die Existenz des Elements erbrachte der französische Chemiker Eugéne Anatole Demarcay (1852–1903) im Jahr 1901 in Paris. Er konnte als erster das Element herstellen. Der Name des Elements leitet sich vom Kontinent Europa ab, weil eine ganze Reihe europäischer Chemiker an der Entdeckung und dem schwierigen Nachweis beteiligt waren.
  
Herstellung
Nach einer Anreicherung der Erze werden die enthaltenen Eu3+-Ionen mit Hilfe von Zinkamalgam zu Eu2+-Ionen reduziert, wobei unlösliches Europiumsulfat ausfällt. Die Trennung erfolgt mit einer Lösungsmittelextraktion und mit Ionenaustauschverfahren. Die erhältlichen Oxide werden mit Lanthan reduziert.
  
Verwendung 
Europium ist ein guter Neutronenfänger und wird in Kernreaktoren als Neutronenabsorber verwendet. Bei den früheren Farbbildröhren der Computer und Fernseher wurde mit Europium dotiertes Yttriumoxysulfid Y2O2S als roter Leuchtstoff verwendet. Typisch ist auch die Lumineszenz, die dreiwertige Europium-Verbindungen unter UV-Licht zeigen. So leuchtet das bei normalem Licht weiße Europium(III)-oxid Eu2O3 intensiv rot in langwelligem UV-Licht. Mit Europium dotiertes Yttriumvanadat findet man in Hochdruck-Quecksilberdampflampen. Energiesparlampen enthalten mit Europium dotiertes Yttriumoxid, das diesen Lampen die warme Lichtkomponente verleiht.


Europium(III)-oxid zeigt Lumineszenz

Europiumoxid unter UV-Licht

 Europium(III)-oxid leuchtet in langwelligem UV-Licht intensiv rot.
 


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