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  Propylalkohol   C3H7OH 
Flasche  Strukturformel Propanol   
   
Klare, farblose Flüssigkeit 

Vorkommen 
  
Nebenprodukt bei der 
alkoholischen Gärung
Molmasse 60,095 g/mol   
  
AGW  keine Angaben    
Dichte  0,8048 g/cm3   
Schmelzpunkt  −124,39 °C   
Siedepunkt  +97,04 °C   
Wasserlöslichkeit  vollst. mischbar

Brechungsindex (20°C)  1,3850
Explosionsgrz.  2,2 bis 13,7 Vol.-% (Luft) 
Flammpunkt  +23 °C 
Zündpunkt  +412 °C
Piktogramme 
GHS 02 
GHS 05 
GHS 07 
Gefahr
Gefahrenklassen + Kategorie 
  
Entzündbare Flüssigkeiten 2  
Schwere Augenschädigung 1 
Spez. Zielorgan-Toxizität e. ZNS 3
HP-Sätze (siehe auch Hinweis)     
H 225, 318, 336   P 210, 261, 
280.1-3, 305+351+338, 313, 403+233   
  
Entsorgung   G 1 
Etikett drucken Dt. Bezeichnung 
Synonyme (deutsch)
Engl. Bezeichnung 
Synonyme (engl.)
CAS  71-23-8 Propylalkohol 
Propan-1-ol 
1-Propanol
Propyl alcohol 
Propan-1-ol 
1-Propanol
 
Bemerkung für Schulen: Propylalkohol ist wie Ethylalkohol eine leicht entzündbare Flüssigkeit. Es gelten daher die gleichen Sicherheitsregeln. Propylalkohol kann schwere Augenschädigungen verursachen. Das Arbeiten mit Schutzbrille ist unbedingt notwendig.


Wirkung von Propylalkohol auf den menschlichen Körper


Propylalkohol reizt stark die Augen, aber auch die Haut, Atemwege und Schleimhäute sind betroffen. Die Flüssigkeit darf auf gar keinen Fall mit den Augen in Berührung kommen, da schwere Augenschäden auftreten können. Sie wirkt ähnlich betäubend wie Ethanol und kann in höheren Konzentrationen zu Schwindel, Rauschzuständen, depressiven Erscheinungen und Bewusstlosigkeit führen.
   
  
Eigenschaften 
  
Der einwertige, primäre Alkohol ist eine klare, farblose Flüssigkeit und lässt sich gut mit Wasser mischen. Er löst sich auch gut in Ethylalkohol oder in Diethylether. Bei einem Gewichtsanteil von 28,2 Prozent bildet sich ein Azeotrop, ein Stoffgemisch, das im gasförmigen Zustand die gleiche Zusammensetzung hat wie im flüssigen Zustand. Das Azeotrop, bestehend aus 28,2 Prozent Wasser und 71,8 Prozent  Propylalkohol, lässt sich durch eine Destillation nicht mehr trennen. An der Luft verbrennt Propylalkohol mit schwach leuchtender Flamme zu Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf.  
     


  
Der primäre Alkohol Propylalkohol unterscheidet sich vom isomeren, sekundären Alkohol Isopropylalkohol in seinen Stoffeigenschaften. Vom Aussehen her lassen sich die beiden Alkohole jedoch nur schwer unterscheiden. Das Propylalkoholmolekül ist aufgrund der längeren Kette nicht mehr ganz so polar wie ein Ethanolmolekül. Trotzdem ist Propylalkohol noch relativ gut wasserlöslich, während beim Butylalkohol die Wasserlöslichkeit schon deutlich eingeschränkt ist.
   
  
Herstellung 
  
Bei der alkoholischen Gärung fallen mehrere Nebenprodukte an. Das dabei erhältliche Stoffgemisch wird auch als Fuselöl bezeichnet. Früher gewann man den Propylalkohol aus diesem Fuselöl, in dem er im Jahre 1869 auch entdeckt wurde. Heute erfolgt die technische Gewinnung nach der Oxosynthese aus Ethen durch eine katalytische Anlagerung von Kohlenstoffmonooxid und Wasserstoff mit Hilfe eines Cobalt-Katalysators. Das zunächst entstehende Propanal reagiert bei 180 °C erneut mit dem Wasserstoff, und man erhält im zweiten Schritt Propylalkohol:  
   

  Bei der Oxosynthese lagert sich Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff an Ethen an.   
 

Bei der Oxosynthese lagert sich Kohlenstoffmonooxid und Wasserstoff an Ethen an.
   
  
Verwendung 
  
Propylalkohol ist ein universelles Lösungs-, Verdünnungs- und Reinigungsmittel. In der chemischen Industrie dient er als Zwischenprodukt zur Herstellung anderer organischer Verbindungen, beispielsweise der nach Birnen riechende Ester und Aromastoff Essigsäurepropylester lässt sich daraus herstellen. Die Medizin verwendet den Alkohol als Desinfektionsmittel für die Haut.

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