Kühlen | ||||||||||||||||||||||||||||
Das
Kühlen dient im Labor zum Abkühlen von Stoffen und zum Verhindern,
dass Reaktionen aufgrund der vorliegenden Wärme zu heftig ablaufen.
Stoffe oder Stoffgemische mit einer Temperatur bis 40 °C kühlt
man mit einer Kältemischung. Bei Temperaturen darüber kommt meistens
Wasser zum Einsatz. Auch eine Luftkühlung macht in einigen Fällen
Sinn, sofern die Kühlrohre ausreichend lang dimensioniert sind.
Beim Destillieren
wird ein Stoffgemisch im Destillierkolben über den Siedepunkt der
zu destillierenden Flüssigkeit erhitzt, so dass sie verdampft. Im
Kühler kondensiert der Dampf wieder zu einer
Flüssigkeit. Bei
den verwendeten Kühlern dient meist Wasser als
Kühlmittel, das
durch eine darum herum liegende, zweite Röhre geleitet
wird. Der Wasserzufluss
erfolgt stets an der am tiefsten liegenden Stelle des
Kühlers. Liebigkühler
bestehen aus einem einfachen, ummantelten Rohr, bei den
Schlangenkühlern
ist das Rohr zur Erhöhung der Oberfläche gewunden.
Sie werden in Schräglage besonders bei der Destillation eingesetzt.
Eine einfache Destillationsapparatur besitzt lediglich ein langes Rohr
mit Luftkühlung.
Beim Extrahieren
oder beim Auflösen von Stoffen in warmen, leicht
entzündlichen
Flüssigkeiten soll die verdampfende Flüssigkeit
wieder aufgefangen
werden. Die Kühler werden dabei senkrecht auf den
erhitzen Kolben
gesteckt. Die verdampfte Flüssigkeit kondensiert an den
Kühlrohren
und tropft wieder zurück in den Kolben. Der
Kugelkühler und der Dimrothkühler eignen sich als
Rückflusskühler.
Zur Verflüssigung leicht flüchtiger Stoffe verwendet man Kältefallen. Ein einfacher Kühlfinger kann aus einem Reagenzglas mit Seitenrohr gebaut werden. Kühlfinger werden bei Vakuumdestillationen vor die Pumpe geschaltet, um diese vor Verunreinigungen zu schützen. Diese Apparatur eignet sich auch zum Resublimieren von Iod: Will man einen
Reaktionsbehälter kühlen, kann man ihn in ein zweiten Behälter stellen, in dem sich Eis,
Trockeneis oder eine Kältemischung befindet. Manche Salze
lösen sich unter Wärmeaufnahme aus der Umgebung in Wasser oder
Eis unter starker Abkühlung. Die Tabelle gibt eine Übersicht,
welche Temperaturen erreicht werden können:
Trockeneis ist verfestigtes Kohlenstoffdioxid. Das Zerkleinern von Trockeneis darf
nur in den dafür vorgesehenen Beuteln erfolgen. Dabei sind stets eine
Schutzbrille und Schutzhandschuhe zu tragen. Die Hinweise zum Umgang
mit Trockeneis sind zu lesen. Zur Herstellung einer Kältemischung füllt
man ein Becherglas mit 0,1 Liter Ethanol und gibt unter ständigem Rühren
langsam zerkleinertes Trockeneis hinzu. Zunächst wallt die Mischung
durch das Entweichen des gasförmigen Kohlenstoffdioxids auf. Die Kältemischung
ist fertig, sobald die Temperatur nicht mehr sinkt.
Beim Arbeiten mit flüssigem Stickstoff sind besondere Sicherheitsmaßnahmen notwendig, da viele Glasgeräte tiefkalte Temperaturen nicht aushalten und die Berührung mit der Haut und oder mit den Augen zu schweren Erfrierungen oder Schäden führen kann. |