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  Calciumchlorid   CaCl2 

Wasserfreie Form

Weiße Brocken, Granulat oder Platten
Vorkommen: Mineral Hydrophilit

Dihydrat
Kristallines Pulver
Vorkommen: Mineral Sinjarit

Hexahydrat
Zerfließendes, kristallines Pulver
Vorkommen: Mineral Antarcticit

Molmasse  110,984 g/mol
(Dihydrat  147,015 g/mol) 
(Hexahydrat  219,075 g/mol)

AGW  keine Angaben
Dichte  2,15 g/cm3   
(Hexahydrat  1,71 g/cm3) 
Schmelzpunkt  +775 °C   
Siedepunkt  +1935 °C  
Wasserlöslichkeit
100g H2O lösen bei 25 °C 81,3 g CaCl2
Piktogramm  
GHS 07  
Achtung
Gefahrenklassen + Kategorie  
  
Schwere Augensch./-reizung 2
HP-Sätze (siehe auch Hinweis)      
H 319   P 280.3, 305+351+338, 337+313  
Entsorgung G 4
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS 10043-52-4 
CAS 10035-04-8
CAS 7774-34-7
Calciumchlorid *
Calciumchlorid Dihydrat
Calciumchlorid Hexahydrat
Calcium chloride 
Calcium chloride dihydrate
Calcium chloride hexahydrate
   
    *) Für die Schule bevorzugt 
  
Eigenschaften 
  
Wasserfreies Calciumchlorid kommt als weiße Brocken oder als Granulat in den Handel. Es ist sehr hygroskopisch und entzieht aus der Luft begierig Feuchtigkeit. In Wasser löst es sich exotherm unter starker Wärmeentwicklung, wobei sich ein Hexahydrat bildet. Dieses kann durch Auskristallisieren aus der Lösung gewonnen werden. Erhitzt man das entstandene Calciumchlorid Hexahydrat, schmilzt es bei etwa 30 °C im eigenen Kristallwasser. Beim stärkeren Erhitzen bildet sich das Dihydrat und dann das Monohydrat. Erst beim Erhitzen über 200 °C wird alles Kristallwasser abgegeben, und es entsteht wieder wasserfreies Calciumchlorid. Im Gegensatz zum wasserfreien Calciumchlorid löst sich das Hexahydrat unter starker Abkühlung, weshalb es für Kältemischungen verwendet wird. Beide Formen sind auch in Ethanol gut löslich.


Calciumchlorid

Calciumchlorid (von links): wasserfrei, Dihydrat, zerfließendes Hexahydrat
    
  
Herstellung 
  
Im Labor kann Calciumchlorid aus Salzsäure und Calciumcarbonat dargestellt werden:   
  
2 HCl  +  CaCO3   CaCl2  +  CO2  +  H2  
   
Erwärmt man das Produkt vorsichtig, entsteht bei etwa 260 °C das wasserfreie Calciumchlorid. In der Technik bildet es sich als Nebenprodukt bei der Natriumcarbonatherstellung aus Ammoniumchlorid und Calciumhydroxid  
   
2 NH4Cl  +  Ca(OH)2   2 NH3  +  CaCl2  +  2 H2O
    
  
Verwendung 
   
Wasserfreies Calciumchlorid wird im Labor zum Trocknen von Gasen und Flüssigkeiten eingesetzt. Feuchte Innenräume können mit Boxen getrocknet werden, die das wasserfreie Salz enthalten. Mit Calciumchlorid Hexahydrat lassen sich Kältemischungen herstellen: Mischt man Eis und Calciumchlorid sinkt die Temperatur auf bis zu −50 °C. Calciumchlorid ist im Streusalz zugesetzt, und es ist als Lebensmittelzusatzstoff  E 509 zugelassen. Mit Eiweißen bildet es feste Verbindungen, dies ist vor allem bei der Käseherstellung von Bedeutung. Fäulnisanfälliges Obst und Gemüse erhält durch ein Bad in Calciumchlorid eine bessere Festigkeit. Calciumchlorid dient als Frostschutzmittel und Abbindebeschleuniger im Beton und als Staubbindemittel auf Straßen und im Bergbau. Die Medizin setzt es als Blutstillungsmittel und bei Kalkmangelkrankheiten ein.


Entfeuchterbox

Entfeuchterbox mit wasserfreiem Calciumchlorid
  

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