|
||
Beim Teeaufguss wird das Kraut mit kochendem Wasser übergossen oder in heißes Wasser hineingelegt. Beim Ziehenlassen des Tees lösen sich die Inhaltsstoffe des Teekrauts im Wasser. Der trinkbare Tee ist der wässrige Extrakt des Krauts. Im Teesieb verbleibt nach dem Absieben der Rückstand.
Bei
der Extraktion wird ein Stoff aus einer Flüssigkeit, aus einem Feststoff
oder aus einem Gas mit einem Lösungsmittel abgetrennt. Das Lösungsmittel
wird auch Extraktionsmittel genannt und ist geeignet, wenn es den zu extrahierenden
Stoff löst, die anderen Bestandteile jedoch nicht. Das Gemisch aus
extrahiertem Stoff und Lösungsmittel nennt man Extrakt, den verbleibenden
Rückstand Raffinat.
Bei der Mazeration wird ein Stoff eine bestimmte Zeit in eine
Flüssigkeit wie Wasser, Alkohol oder Öl eingelegt. Das Produkt
mit der Flüssigkeit und dem gelösten Stoff nennt man Mazerat, in der Pharmazie
bezeichnet man dieses auch als „Kalter Aufguss“. Das Verfahren kommt bei der Herstellung von Arzneien aus Heilpflanzen zum
Einsatz. Auch hochprozentige alkoholische Getränke mit Aromastoffen
werden so hergestellt.
Bei der Perkolation lässt man Wasser oder Alkohole durch einen festen Stoff fließen. Das Verfahren wird vor allem zur Extraktion von Pflanzenwirkstoffen in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt. Es ist aber auch in jedem Haushalt alltäglich: Bei der Zubereitung von Kaffee werden die Aromastoffe durch heißes Wasser aus dem gemahlenen Kaffe
perkoliert.
Beim Digerieren
wird ein Stoff mit einer Flüssigkeit intensiv durch Rühren vermischt.
Man wartet, bis sich die unlöslichen Komponenten am Boden abgesetzt
haben und dekantiert dann die Flüssigkeit mit dem extrahierten Stoff
ab. In der Pharmazie spricht man auch von einer Wirbelextraktion.
Beim Ausschütteln,
der Flüssig-Flüssig-Extraktion, gibt man zu einer bereits bestehenden
Lösung oder zu einer Emulsion wie Milch, ein Lösungsmittel wie
Benzin, das sich nicht mit der ursprünglichen Lösung mischt.
Gibt man Benzin zu Milch, schwimmt es zunächst aufgrund der niedrigeren
Dichte auf der Milch. Nach kräftigem Schütteln ist ein Teil des
Milchfetts in das Benzin übergegangen. Die Trennung der beiden Flüssigkeiten
mit unterschiedlicher Dichte erfolgt dann mit einem Scheidetrichter. Nach
dem Abdampfen des fetthaltigen Benzins auf einem Objektträger bleibt
ein Fettfleck übrig.
Beim Auslaugen
wird mit Hilfe eines Lösungsmittels ein Feststoff aus einem Feststoffgemisch
herausgeholt. Hat man ein Gemisch aus Sand und Kochsalz vorliegen, lässt
sich das Kochsalz durch Zugabe von Wasser lösen, während sich
der Sand am Boden absetzt. Das Verfahren wird vor allem bei der Gewinnung
von Pflanzenfarbstoffen (>Versuchsbeschreibung)
oder von Metallen aus Erzen angewandt.
Beim Auskochen erhitzt man zum Beispiel leinölhaltige Leinsamen mit Benzin bis zum Sieden. Aufgrund der hohen Temperatur wird das Leinöl besser extrahiert als in dem kalten Lösungsmittel. Es löst sich im Benzin und kann durch Abdampfen des Benzins in reiner Form gewonnen werden (>Versuchsbeschreibung). Ein weiteres bekanntes Beispiel aus dem Alltag ist das Kochen von Tee. Eine im Labor sehr häufig
verwendete Apparatur zur Extraktion fester Stoff ist der Extraktionsapparat
nach Soxhlet. Das Lösungsmittel wird in den Rundkolben und das zu
extrahierende Gemisch gut zerkleinert in die Extraktionshülse gegeben.
Beim Erhitzen des Lösungsmittels im Rundkolben verdampft es, steigt
in dem Seitenrohr nach oben und kondensiert im Rückflusskühler.
Dabei tropft das kondensierte und noch heiße Lösungsmittel in
die Extraktionshülse. Der Extrakt steigt bis zur maximalen Höhe
des Heberohrs, durch das er dann in den Rundkolben wieder zurückfließt.
Das Lösungsmittel verdampft erneut. Der Soxhlet-Apparat ermöglicht
eine kontinuierliche und sehr ergiebige Extraktion, die viele Stunden dauern
kann.
Extraktionsapparatur nach Soxhlet Bei der Extraktion von
Gasen wird das zu extrahierende Gasgemisch durch eine mit einem Lösungsmittel
gefüllte Gaswaschflasche geleitet. Leitet man beispielsweise Luft
durch Natronlauge, wird Kohlenstoffdioxid absorbiert (>Trocknen
und >Absorbieren).
Kopiervorlagen zum Extrahieren |