Gibbsit, Hydragillit
engl. Gibbsite
Nach dem US-amerikanischen Mineraliensammler Georg Gibbs (1776–1833)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
γ-Al(OH)3
Hydroxide
farblos, weiß, türkis, grün, gelb
weiß
Glasglanz, Perlmutterglanz (Bruch)
durchsichtig bis durchscheinend
2,5 – 3,5
2,3 – 2,4 g/cm³
vollkommen
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
GibbsitLupe
Eigenschaften
Modifikationen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften


Gibbsit besteht aus Aluminiumhydroxid, es ist im reinen Zustand farblos. Durch Fremdbeimengungen und Gitterbaufehler im Kristall können Trübungen und Färbungen entstehen. Gibbsit ist ein Bestandteil des Gesteins Bauxit. In dieser Form kommt es häufig vor, während es als isoliertes Mineral selten zu finden ist. Das Mineral ist relativ weich, man kann es mit einer Kupfermünze gut ritzen. Türkis, Chalcedon und Smithsonit sind deutlich härter. Gut ausgebildete Kristalle zeigen Glasglanz, auf den Spaltflächen Perlmutterglanz. Beim Erhitzen auf über 100 °C wird das Mineral zu Diaspor umgewandelt, wobei Wasser abgegeben wird. Heiße Alkalien können das Mineral zersetzen.


Modifikationen

Gibbsit ist eine von vier Modifikationen des Aluminiumhydroxids. Bayerit, Doyleit und Nordstrandit sind die anderen drei. Diese kristallisieren in anderen Kristallsystemen oder in anderen Raumgruppen.


Gibbsit aus Laurion
Lupe
Gibbsit aus der Sounion Mine in Laurion, Griechenland
Bauxit
Lupe
Bauxit: Das rötliche Aluminiumerz enthält auch Gibbsit
Kristallformen und Wachstum

Der Habitus der monoklinen Kristalle ist tafelig oder pseudohexagonal. Häufig treten die Aggregate als traubig-nieriger Überzug auf. Dabei zeigen sich typische Risse. Das Mineral kommt auch blättrig, schuppig oder in erdigen Massen vor. Es tritt häufig zusammen mit anderen Aluminiummineralen wie Böhmit oder Diaspor auf.


Geschichte

Der US-amerikanische Chemiker John Terry (1796–1873) beschrieb 1822 als erster das Mineral und benannte es nach dem Mineraliensammler George Gibbs (1776-1833), der zu jener Zeit eine der größten Mineraliensammlungen der USA besaß.


Vorkommen

Gibbsit findet sich als Bestandteil im Bauxit der Bauxitlagerstätten. Das Mineral bildet sich auch sekundär in hydrothermalen Lösungen aus Aluminiumerzen. Auch durch Verwitterung anderer Aluminiumminerale wie Korund kann es entstehen. Stufen für Sammlungen kommen zum Beispiel aus Laurion in Griechenland oder aus verschiedenen Fundstellen in der chinesischen Provinz Hunan.


Verwendung

Als Bestandteil im Bauxit ist Gibbsit ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Aluminium. Der Verbundwerkstoff Corian der US-amerikanischen Firma DuPont besteht etwa zu zwei Drittel aus Gibbsit und zu einem Drittel aus dem Kunststoff Polymethylmethacrylat. Der Werkstoff enthält noch Härter und Pigmente. Er wird für Arbeitsplatten und Designermöbel verwendet.
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