engl. Cerite
In der Cerit-Gruppe sind mehrere Minerale vertreten: Beim Cerit-(CeCa) sind überwiegend Cer- und Calcium-Ionen enthalten, beim Ferricerit-(LaCa) dagegen Lanthan- und Fe
3+-Ionen und keine Magnesium-Ionen. Der Taipingit-(CeCa) hat eine andere Zusammensetzung, er enthält keine Lanthan-Ionen, stattdessen aber Fluorid-Ionen. Es existieren weitere Minerale aus der Gruppe, zum Beispiel Aluminocerit-(CeCa) oder Aluminotaipingit-(CeCa), die beide Aluminium-Ionen enthalten.
Beim Cerit-(CeCa) kommen Kristalle selten vor. Die nur wenige Millimeter großen Kristalle sind hellbraun oder rosa gefärbt. Meistens findet man feinkörnige oder rotbraune, derbe Massen. Die Cerite können auch Uran oder Thorium enthalten, daher sind sie oft schwach radioaktiv. Sie werden von Salzsäure zersetzt und schmelzen nicht vor dem Lötrohr. Beim Erhitzen im Reagenzglas geben sie Wasser ab.
Ein Cerit wurde erstmals 1750 in den Gruben Bastnäs bei der Ortschaft Riddarhyttan in der schwedischen Provinz Västmanland gefunden. Bei dem oben abgebildeten Stück befindet sich der rotbraune Cerit auf grau glänzendem Allanit. Martin H. Klaproth (1743–1817) untersuchte im Jahr 1803 in Berlin ein Stück, das aus dieser Lokalität stammte. Darin fand er ein bis dahin unbekanntes Oxid, das er „Ochroiterde“ in Anlehnung an die Ockerfarbe benannte. J.J. Berzelius (1749–1848) und Wilhelm Hisinger (1766–1852) in Stockholm untersuchten fast gleichzeitig die Mineralproben. Sie benannten die „Erden“ (Oxide) nach dem gerade im Jahr 1801 entdeckten Zwergplaneten Ceres. Damit war auch das chemische Element
Cer entdeckt. Die Cerite werden zum Beispiel auch in Mushugai Khuduk in der Mongolei gefunden, sie sind allerdings sehr selten. Aus ihnen lassen sich die Elemente
Cer und
Lanthan gewinnen. Als Cer-Erz bedeutender sind die Minerale aus der
Monazit-Gruppe, da sie auf der Erde häufiger vorkommen.