Praseodym 59Pr | |||
engl. Praseodymium; griech. prásino didymo („grüner Zwilling“) | |||
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Toxikologie |
Aufgrund
der chemischen Ähnlichkeit ist die Wirkung aller Lanthanide
und deren Verbindungen auf den Menschen ähnlich. Das feinverteilte
Metall, die Oxide und Hydroxide reizen Augen und Schleimhäute. Die
löslichen Verbindungen reichern sich in der Leber und in den Knochen
an. Da die Lanthanide meist nur in geringen Mengen inhaliert werden – beispielsweise
über Rauch von Lichtbogenlampen – liegen für eine toxikologische
Beurteilung zu wenig Daten vor. |
Vorkommen | |||
Häufigkeit selten
Praseodym ist auf der Erde seltener wie Neodym. Es kommt chemisch gebunden oft in Begleitung mit dem Neodym in den Mineralien der Monazit-Gruppe und der Cerit-Gruppe vor.
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Geschichte |
Bereits 1839 konnte Mosander aus der Cerit-Erde ein Stoffgemisch herstellen,
den er als Didym-Erde bezeichnete.
1885 wies der österreichischen
Chemiker Carl Auer von Welsbach (1858–1929) in der Didym-Erde
zwei neue, unterscheidliche gefärbte Oxide nach, das
lauchgrüne Praseodymoxid und das bläuliche Neodymoxid. Das Praseodym wurde nach dem griechischen Begriff prásino didymo benannt, was soviel bedeutet wie „grüner Zwilling“. Das Neodym erhielt
seinen Namen nach dem griechischen
Wort neós für neu. |
Herstellung |
Nachdem
die Erze mit den Lanthaniden angereichert
wurden, trennt man die Metalle durch Ionenaustausch-Chromatografie oder
durch Extraktion. Die Gewinnung des Metalls erfolgt
durch eine Schmelzflusselektrolyse oder durch Reduktion der Metallhalogenide
mit Calcium. |
Verwendung | ||||||
Praseodym wird nicht so häufig wie Neodym gebraucht.
Legierungen mit Cobalt und Eisen eignen sich zur Herstellung von
leistungsfähigen Dauermagneten. Legierungen mit Magnesium werden im
Flugzeugbau verwendet. Praseodymoxide färben Gläser grün. In Schutzgläsern beim Schweißen absorbieren sie das UV-Licht.
Praseodymgelb (PY159, CI 77997) ist ein hellgelbes Pigment, das auf der Grundstruktur eines Zirconiumsilicats ZrSiO4 basiert. Das Zirconium ist teilweise durch Praseodym ersetzt, so dass ein Mischphasenoxid nach dem Typ (Zr,Pr)SiO4 entsteht. [Lit. 117]
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