Protactinium 91Pa | |||
engl. Protactinium; griech prótos („Vorläufer“) | |||
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Physikalisch-chemische Eigenschaften |
Reines Protactinium
ist ein silbrig glänzendes Schwermetall. Es ist ähnlich stark radioaktiv wie das Actinium. Protactinium
ist unedel, es oxidiert an der Luft rasch und reagiert mit Wasser unter
Wasserstoffbildung. Im Uranerz kommen die Isotope Pa-231 und Pa-234 in
Spuren vor. Wie das in der Natur vorkommende Uran-Isotop U-235 könnte
das natürliche Protactinium-Isotop Pa-231 in einen überkritischen
Zustand gebracht werden. Für die Auslösung einer Kettenreaktion
in einer Atombombe wären allerdings 750 Kilogramm Pa-231 notwendig, das entspricht
einer Kugel mit einem Durchmesser von etwa 46 Zentimeter. |
Toxikologie |
Wie
alle anderen radioaktiven Elemente wirkt das Protactinium im Körper
stark toxisch und erzeugt Strahlenschäden. |
Vorkommen | |||
Häufigkeit sehr selten
Das Metall gehört auf der Erde zu den ganz seltenen Elementen. Es kommt in der Natur in den Uranerzen nur in geringsten Spuren vor. Sie enthalten bis zu 0,3 ppm Protactinium. Dort entsteht es gemäß der Uran-Actinium-Zerfallsreihe.
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Geschichte |
Das
kurzlebige Isotop Pa-234 mit einer Halbwertszeit von sieben Stunden wurde im Jahre 1913
von mehreren Forschern unabhängig voneinander entdeckt. Kasimir Fajans
(1887–1975) und O.H. Göhring in Karlsruhe erhielten es bei der Untersuchung
des radioaktiven Zerfalls am Uran-Isotop U-238. Nach Ende des Ersten Weltkriegs
fanden Otto Hahn (1879–1968) und Lise Meitner (1878–1968) in einem besonders schwer aufschließbaren Rückstand der Pechblende das langlebige Isotop
Pa-231 mit einer Halbwertszeit von 32650 Jahren. Sie verliehen der „Muttersubstanz
des Actiniums“ den Namen Protactinium. |
Verwendung |
Protactinium hat keine praktische Verwendung, es wird nur zu Forschungszwecken benötigt. |
Weitere Informationen | |
Lise Meitner und Otto Hahn |