Rhodium 45Rh | ||||||
engl. Rhodium; griech. rhodeos („Rosenrot“) | ||||||
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Physikalisch-chemische Eigenschaften |
Rhodium ist ein silbrig glänzendes Edelmetall, das härter als Gold, Silber oder Platin ist, aber nicht die Härte des Iridiums erreicht. Es ist dehnbar und lässt sich wesentlich besser bearbeiten als Iridium. Aufgrund seines guten Reflexionsvermögens und seiner chemischen Beständigkeit wird Rhodium zum Beschichten hochwertiger Spiegel eingesetzt. Rhodium ist nach Iridium das zweitbeständigste Platinmetall. Kompaktes Rhodium widersteht allen Säuren und auch Königswasser. Lediglich ganz feines Pulver wird von Königswasser langsam aufgelöst. Legt man eine Rhodiumperle in Königswasser, beschleunigt diese zwar katalytisch die Bildung von naszierendem Chlor und Nitrosylchlorid im Königswasser, eine Auflösung findet aber nicht statt.
Feinstes Rhodiumpulver ist brennbar. Nach starkem Erhitzen mit dem Brenner reagiert Rhodium mit reinem Sauerstoff zu Rhodium(III)-oxid: 4 Rh + 3 O2 2 Rh2O3 ΔHR = −594 kJ/mol Mit Chlor bildet sich Rhodium(III)-chlorid RhCl3. Schmilzt man Rhodium,
löst es Sauerstoff, der beim Erstarren wieder abgegeben wird. Rhodiumverbindungen
sind meistens rote, dunkelrote oder schwarze Salze, die im Wasser nicht löslich
sind. Zur Verarbeitung kann Rhodium in Cyanid- oder Sodaschmelzen aufgeschlossen werden. |
Toxikologie |
Feinverteiltes
Rhodium gelangt zusammen mit Platinstäuben aus dem Autokatalysator in die Umwelt. Manche Rhodiumverbindungen wie Rhodium(III)-chlorid haben ein allergieauslösendes Potenzial. Es besteht auch der Verdacht, dass aufgenommene Rhodiumverbindungen krebserzeugend wirken. Für eine umfangreiche toxikologische Beurteilung
liegen aber zu wenig Daten vor. |
Vorkommen | |||
Häufigkeit sehr selten
Rhodium kommt auf der Erde etwa so selten vor wie Iridium. Das Element tritt fast immer zusammen mit Platin auf, allerdings nur in sehr geringen Mengen. Es sind einige wenige Rhodiumminerale bekannt, die aber sehr selten sind. Dazu zählen zum Beispiel der Kingstonit, der aus Rhodiumsulfid Rh3S4 aufgebaut ist oder der Hollingworthit, einem Rhodium-Arsen-Sulfid RhAsS.
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Geschichte | |||
1803 entdeckte der englische Chemiker William Hyde Wollaston (1766–1828)
das Element in den im Königswasser unlöslichen Rückständen aus der Platinaufbereitung. Nach
einer Abtrennung der bis dahin bekannten Platinmetalle erhielt
Wollaston
nach verschiedenen Behandlungen ein rosarotes Salz, das er nach einer
Alkoholextraktion mit Zink zu Rhodium reduzieren konnte. Das neue
Element erhielt seinen Namen nach der rosaroten Farbe
seiner Verbindungen in Anlehnung an das griechische Wort rhodeos („rosenrot“).
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Herstellung |
Rhodium kann bei dem klassischen Prozess der Platinherstellung durch eine Reihe von Schmelz- und Auflösungsprozessen
hergestellt werden. Effizienter ist aber das moderne Verfahren mit Hilfe
der Solvent-Extraktion. |
Verwendung | |||
Der Hauptanteil dient zur Herstellung des Platin-Rhodium-Katalysators für die Salpetersäuregewinnung nach dem Ostwald-Verfahren.
Rhodium-Katalysatoren finden auch in Autokatalysatoren Verwendung. Aufgrund seines hohen Reflexionsvermögens und seiner
chemischen
Beständigkeit wird das Edelmetall zum galvanischen
Rhodinieren von Mundspiegeln für Zahnärzte, OP-Leuchten und Spiegelteleskope verwendet. Gelegentlich
werden auch Uhrengehäuse, Schmuck oder Füllfederhalter rhodiniert.
Auch Ringe aus Weißgold erhalten meistens einen galvanischen Überzug
aus Rhodium.
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