Synchisit-Serie
engl. Synchisite
Nach dem griechischen Wort synchys („verwirrend“) (Flink 1901)
Formel

Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse

XY(CO3)2Z  X=Ba,Ca
Y=Ce,La,Nd,Y  Z=F,OH
Carbonate, Halogenide
gelblich, rötlich, bräunlich, grünlich
weiß
Glas-, Fett-, Diamantglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
4,5
3,5 – 4,2 g/cm³
undeutlich
splittrig, muschelig

Synchisit-(Ce): monoklin
monoklin-prismatisch
Synchisit vom HopffeldbodenLupe
Eigenschaften
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Synchisit
Lupe
Synchisit-(Ce) vom Hopffeldboden im Obersulzbachtal
Synchisit
Lupe
Synchisit-(Ce) vom Wannigletscher im Binntal
Synchisit
Lupe
Synchisit-(Ce) vom Kaisererbruch in Rauris
Synchisit
Lupe
Synchisit-(Ce) vom Mont Saint-Hilaire, Kanada
Eigenschaften

Die untereinander sehr ähnlichen Minerale aus der Synchisit-Serie enthalten Kationen der Lanthanide Cer, Lanthan, Neodym oder Yttrium. In der der Serie übergeordneten Synchisit-Gruppe wird noch der Huanghoit-(Ce) BaCe(CO3)2F dazugezählt. Die Synchisite zeigen gelbliche bis rotbraune Farben. Die kleinen Kristalle sitzen gerne auf einem anderen Mineral oder auf dem Gestein. Ein Synchisit wird von Salzsäure angegriffen und löst sich dabei auf.


Kristallformen und Wachstum

Die Kristalle zeigen einen pseudohexagonal-prismatischen oder einen dünntafeligen Habitus. Auch tonnenartige oder langgezogene Kristalle kommen vor. Sie verjüngen sich zur Spitze hin und zeigen Querstreifen. Der Titanit besitzt andere Kristallflächen und häufig auch die Keilform, der tetragonale Chernovit zeigt meist deutlich die tetragonalen Dipyramiden. Begleitminerale sind zum Beispiel Anatas, Brookit, Chernovit, Bastnäsit, Parisit oder Titanit.


Geschichte

Der schwedische Mineraloge Gustav Flink (1848–1931) benannte das erste aus der Serie entdeckte Mineral im Jahr 1901 in Anlehnung an das griechische Wort synchys („verwirrend“). Damit bezog er sich auf sein Missverständnis für eine ursprünglich falsche Zuordnung: Er hielt das neue Mineral zunächst für einen Parisit, der schon 1845 als eigenständiges Mineral bestimmt wurde. Ein Synchisit kann mit einfachen Methoden kaum von einem Parisit unterschieden werden.


Vorkommen

Synchisit findet sich in alpinen Klüften oder in den Hohlräumen magmatischer Gesteine. Eine bekannte Fundstellen in der Schweiz mit tonnenförmigen Kristallen ist der Wannigletscher im Binntal. In Österreich kommt Synchisit am Hopffeldboden im Obersulzbachtal oder in Rauris im Pinzgau vor. Dieser Synchisit zeigt in der Regel einen langprismatischen Habitus. Außerhalb von Europa sind nur wenige Fundstellen bekannt. Ein Beispiel dafür ist der Mont Saint-Hilaire in Kanada. Der Synchisit-(Ce) von dort bildet flache hexagonale Prismen.


Verwendung

Zur Gewinnung von Cer oder Lanthan hat ein Synchisit keine Bedeutung, da er zu selten vorkommt. Er wird von Micromountsammlern gesammelt.
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