engl. Synchisite
Synchisit-(Ce) vom Hopffeldboden im Obersulzbachtal
Synchisit-(Ce) vom Wannigletscher im Binntal
Synchisit-(Ce) vom Kaisererbruch in Rauris
Synchisit-(Ce) vom Mont Saint-Hilaire, Kanada
Eigenschaften
Die untereinander sehr ähnlichen Minerale aus der Synchisit-Serie enthalten Kationen der Lanthanide Cer, Lanthan, Neodym oder Yttrium. In der der Serie übergeordneten Synchisit-Gruppe wird noch der Huanghoit-(Ce) BaCe(CO
3)
2F dazugezählt. Die Synchisite zeigen gelbliche bis rotbraune Farben. Die kleinen Kristalle sitzen gerne auf einem anderen Mineral oder auf dem Gestein. Ein Synchisit wird von Salzsäure angegriffen und löst sich dabei auf.
Kristallformen und Wachstum
Die Kristalle zeigen einen pseudohexagonal-prismatischen oder einen dünntafeligen Habitus. Auch tonnenartige oder langgezogene Kristalle kommen vor. Sie verjüngen sich zur Spitze hin und zeigen Querstreifen. Der
Titanit besitzt andere Kristallflächen und häufig auch die Keilform, der tetragonale
Chernovit zeigt meist deutlich die tetragonalen Dipyramiden. Begleitminerale sind zum Beispiel Anatas, Brookit, Chernovit, Bastnäsit, Parisit oder Titanit.
Geschichte
Der schwedische Mineraloge Gustav Flink (1848–1931) benannte das erste aus der Serie entdeckte Mineral im Jahr 1901 in Anlehnung an das griechische Wort
synchys („verwirrend“). Damit bezog er sich auf sein Missverständnis für eine ursprünglich falsche Zuordnung: Er hielt das neue Mineral zunächst für einen Parisit, der schon 1845 als eigenständiges Mineral bestimmt wurde. Ein Synchisit kann mit einfachen Methoden kaum von einem
Parisit unterschieden werden.
Vorkommen
Synchisit findet sich in alpinen Klüften oder in den Hohlräumen magmatischer Gesteine. Eine bekannte Fundstellen in der Schweiz mit tonnenförmigen Kristallen ist der
Wannigletscher im Binntal. In Österreich kommt Synchisit am
Hopffeldboden im Obersulzbachtal oder in
Rauris im Pinzgau vor. Dieser Synchisit zeigt in der Regel einen langprismatischen Habitus. Außerhalb von Europa sind nur wenige Fundstellen bekannt. Ein Beispiel dafür ist der
Mont Saint-Hilaire in Kanada. Der Synchisit-(Ce) von dort bildet flache hexagonale Prismen.
Verwendung
Zur Gewinnung von Cer oder Lanthan hat ein Synchisit keine Bedeutung, da er zu selten vorkommt. Er wird von Micromountsammlern gesammelt.