Parisit-Serie
engl. Parisite
Nach J.J. Paris, dem früheren Manager der Smaragdmine Muzo in Kolumbien
Formel Parisit-(Ce)
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse

CaCe2(CO3)3F2
Carbonate, Halogenide
gelblich, rötlich, bräunlich
weiß
Glas-, Wachs-, Perlmutterglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
4,5
4,3 – 4,4 g/cm³
undeutlich
splittrig, muschelig

Parisit-(Ce): monoklin
monoklin-domatisch
Parisit vom Mont CheminLupe

Beschreibung

Parisit-(Ce)
Lupe
Parisit-(Ce) vom Mont Chemin im Wallis
Parisit-(Ce)
Lupe
Parisit-(Ce) aus dem Steinbruch Solumsåsen bei Holmestrand in Norwegen
Die Minerale aus der Parisit-Serie enthalten Kationen der Lanthanide Cer, Lanthan oder Neodym. Die Parisitkristalle sind gelb, orange oder bräunlich gefärbt. Sie zeigen einen prismatischen oder einen tafeligen Habitus. Langgezogene Kristalle verjüngen sich zur Spitze hin und besitzen Querstreifen. Ein Parisit ist von einem Synchisit nur sehr schwer zu unterscheiden. Der Fundort gibt einen ersten Hinweis darauf, ob ein Parisit oder ein Synchisit vorliegt. Manchmal sind die beiden Minerale aber auch epitaktisch miteinander verwachsen. Auch die Minerale Röntgenit-(Ce) oder Bastnäsit-(Ce) sind einem Parisit-(Ce) sehr ähnlich. Ein Parisit wird von Salzsäure angegriffen und löst sich darin auf.

Das Mineral ist nach dem früheren Manager J.J. Paris der Smaragdmine Muzo in Kolumbien benannt. Dieser Fundort gilt als Typlokalität, dort wurde ein Parisit erstmals entdeckt und 1845 von dem italienischen Mineralogen Lavinio de Medici Spada (1801–1864) beschrieben. Die Erstbeschreibung eines Synchisits erfolgte mehr als ein halbes Jahrhundert später im Jahr 1901.

Eine bekannte Fundstelle in der Schweiz für Parisit-(Ce) ist der Mont Chemin bei Martigny im Wallis. Schöne Kristalle kommen neben der Typlokalität in Muzo auch aus der Talkgrube Trimouns bei Luzenac im Département Ariège in Frankreich. Eine weitere bekannte Fundstelle bei Sammlern ist der Steinbruch Solumsåsen bei Holmestrand in Norwegen.

Zur Gewinnung der Seltenerden-Metalle Cer, Lanthan oder Neodym haben die Minerale aus der Parisit-Serie keine Bedeutung, da sie nur selten vorkommen. Parisit wird von Micromountsammlern gesammelt.
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