Senarmontit
engl. Senarmontite
Nach dem französischen Mineralogen Henri H. de Senarmont (1808–1862) (Dana 1851)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Sb2O3
Oxide
weiß, farblos, grau, gelb, rot
weiß
Diamantglanz, Harzglanz
durchscheinend bis durchsichtig
2 – 2,5
5,2 – 5,5 g/cm³
undeutlich
muschelig, uneben

kubisch
kubisch-hexakisoktaedrisch
Sénarmontit aus Le CetineLupe

Eigenschaften
Modifikationen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Senarmontit ist ein relativ weiches Antimonmineral, das aus Antimon(III)-oxid aufgebaut ist. Durch Einschlüsse anderer Antimonminerale kann das in reiner Form farblose Mineral auch gelb, rot oder sogar schwarz erscheinen. Der aus Antimonsulfid aufgebaute Metastibnit erzeugt zum Beispiel rötliche Farbtönungen, Stibiconit führt zu gelben Farben, schwarze Antimonminerale erzeugen das Schwarz. Die Spaltbarkeit ist nur undeutlich ausgeprägt. Die Kristalle zeigen Diamantglanz oder Harzglanz. Vor dem Lötrohr entsteht eine fahlblaue Flammenfärbung, beim weiteren Erhitzen sublimiert das Mineral. Von Salzsäure wird es angegriffen.


Senarmontit
Lupe
Senarmontit aus Le Cetine in der Toskana
Senarmontit
Lupe
Senarmontit aus Le Cetine in der Toskana
Senarmontit
Lupe
Senarmontit aus Le Cetine in der Toskana
Senarmontit
Lupe
Senarmontit mit Valentinit und Antimon aus Aranno im Tessin
Modifikationen

Der Valentinit stellt eine Modifikation mit dem gleichen chemischen Aufbau dar, dieser kristallisiert nach dem orthorhombischen System und bildet eher tafelige bis langprismatische Kristalle.


Kristallformen und Wachstum

Senarmontit kristallisiert nach dem kubischen System. Er bildet Würfel, Oktaeder und Rhombendodekaeder. Die Kristallflächen sind manchmal gekrümmt. Schön ausgebildete und klare Kristalle sind eher selten, meistens kommt das Mineral in derber oder körniger Form und als krustiger Überzug vor.


Geschichte

Der französische Mineraloge Henri Hureau de Senarmont (1808–1862) entdeckte das Mineral als erster in der algerischen Djebel Hammimat Mine. Er bezeichnete es zunächst als „Oktaedrisches Antimon". 1851 schlug Dana den heute gültigen Namen ohne Accent vor. Zwischendurch war auch die Schreibweise Sénarmontit mit dem Accent aigu gebräuchlich, obwohl in Henri Senarmonts Namen dieser nicht vorkommt.


Vorkommen

Senarmontit entsteht in den Oxidationszonen der Antimonerz-Lagerstätten durch Oxidation aus anderen Antimonmineralen, zum Beispiel aus Antimon gediegen, Stibnit oder Jamesonit. Begleitminerale sind andere Antimonminerale wie Antimon gediegen, Cervantit, Jamesonit, Kermesit, Stibiconit, Stibnit oder Valentinit. Sehr schöne Kristalle – wenn auch nur in kleiner Form – stammen aus der Antimonerz-Lagerstätte Le Cetine di Cotorniano Mine (verkürzt „Le Cetine“), die ein paar Kilometer westlich des Flughafens von Siena liegt. Ein Beispiel für eine Fundstelle in Deutschland ist das kleine Bergbaugebiet bei St. Ulrich südlich von Freiburg im Breisgau im Schwarzwald. In der Schweiz wird das Antimonmineral bei Aranno hoch über dem Luganersee im Kanton Tessin gefunden.


Verwendung

Senarmontit wird zusammen mit den anderen Antimonerzen in Antimonerz-Lagerstätten zur Gewinnung von Antimon abgebaut. Allerdings ist das Mineral relativ selten, daher hat es alleine für sich gesehen keine wirtschaftliche Bedeutung. Es wird aufgrund der schönen Kristallaggregate gesammelt. Diese sind meistens aber nur winzig klein.
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