engl. Platinum native
Eigenschaften
Platin gediegen ist ein natürlich vorkommendes Mineral mit sehr hoher Dichte. Er kommt fast immer legiert mit anderen Metallen wie Eisen, Nickel und Kupfer, sowie mit zahlreichen Platinmetallen wie Iridium, Palladium oder Rhodium vor. Auch zusammen mit
Gold tritt Platin auf. Platin ist an der Luft absolut beständig und widersteht fast allen Säuren. Es löst sich wie auch Gold nur in Königswassser. Von Salpetersäure wird es im Gegensatz zum
Silber nicht angegriffen. Platin schmilzt nicht vor dem Lötrohr.
Erlichmanit mit Laurit und Isoferroplatin aus Miass im russischen Ural
Iridium mit Platin-Anteil aus Newjansk im Ural
Begleitminerale
Platin mit einem Eisengehalt von mehr als 11% bezeichnet man als
Isoferroplatin Pt
3Fe. Bei einem hohen Nickelgehalt liegt
Ferronickelplatin Pt
2FeNi vor. Beide sind als eigenständige Minerale von der IMA anerkannt. Dies gilt auch für
Osmium,
Ruthenium und
Iridium gediegen. Weitere typische Begleitminerale des Platins sind zum Beispiel das Osmiummineral
Erlichmanit OsS
2 oder das Rutheniummineral
Laurit RuS
2.
Kristallformen und Wachstum
Es treten die Kristalle aus dem kubischen System auf, beispielsweise Hexaeder (Würfel), Rhombendodekaeder und Oktaeder. Kristalle sind sehr selten, sie sind gerne verwachsen oder haben Wachstumsstörungen. Am häufigsten findet man Würfel, die Durchdringungszwillinge bilden können. Es kommen auch körnige, blättrige und flittrige Aggregate oder abgerollte Klumpen als Nuggets vor.
Geschichte
Infos zur Geschichte des Metalls findet man im
Periodensystem.
Platin wurde schon im 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus von südamerikanischen Mayavölkern zur Herstellung von Plastiken verwendet. Wahrscheinlich hielten sie das silberglänzende Metall jedoch für Silber. Die Spanier konnten zuerst mit dem Metall nichts anfangen. Beim Goldwaschen setzten sich zusammen mit Gold sehr kleine Körnchen eines grauweißen Metalls ab. Sie nannten die Kügelchen
platina (=abwertende Verkleinerungsform mit der Bedeutung „kleines Silber“). Die spanischen Goldsucher warfen die Kügelchen daher zurück in die Flüsse. Zuerst wurde der Export von Platin nach Spanien verboten, da Fälscher Münzen aus Platin herstellten und sie mit Gold überzogen. Als eigenständiges Metall wurde es 1557 von dem italienischen Naturforscher Giulio Cesare Scaliger (1484–1558) benannt.
Vorkommen
Die bei Sammlern begehrten, würfelförmigen Platinkristalle stammen meistens aus der Konder Mine bei der russischen Stadt Aldan in Jakutien. Sie sind nur wenige Millimeter groß. Gediegen Platin findet sich auch in der Merensky Reef Mine in Südafrika, im Sudbury District in Kanada, in Nischne Tagil im russischen Ural oder im Stilwater Complex im US-Bundesstaat Montana. Platin kommt zusammen mit Eisen auch in Meteoriten vor.
Verwendung
Platin ist ein bedeutendes Edelmetall. Es wird für physikalische und chemische Laborgeräte, sowie für elektrische Kontakte, Schmuck, Münzen, Legierungen und Katalysatoren benötigt.