Platin gediegen
engl. Platinum native
Nach dem spanischen platina („kleines Silber“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Pt
Elemente
silberweiß, zinnweiß, stahlgrau
silberweiß glänzend
Metallglanz
undurchsichtig
4 – 4,5
14 – 19 g/cm³ (rein: 21,45 g/cm³)
keine
-

kubisch
kubisch-hexakisoktaedrisch
Platin gediegenLupe
Eigenschaften
Begleitminerale
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften


Platin gediegen ist ein natürlich vorkommendes Mineral mit sehr hoher Dichte. Er kommt fast immer legiert mit anderen Metallen wie Eisen, Nickel und Kupfer, sowie mit zahlreichen Platinmetallen wie Iridium, Palladium oder Rhodium vor. Auch zusammen mit Gold tritt Platin auf. Platin ist an der Luft absolut beständig und widersteht fast allen Säuren. Es löst sich wie auch Gold nur in Königswassser. Von Salpetersäure wird es im Gegensatz zum Silber nicht angegriffen. Platin schmilzt nicht vor dem Lötrohr.

Erlichmanit
Lupe
Erlichmanit mit Laurit und Isoferroplatin aus Miass im russischen Ural
Iridium gediegen
Lupe
Iridium mit Platin-Anteil aus Newjansk im Ural

Begleitminerale

Platin mit einem Eisengehalt von mehr als 11% bezeichnet man als Isoferroplatin Pt3Fe. Bei einem hohen Nickelgehalt liegt Ferronickelplatin Pt2FeNi vor. Beide sind als eigenständige Minerale von der IMA anerkannt. Dies gilt auch für Osmium, Ruthenium und Iridium gediegen. Weitere typische Begleitminerale des Platins sind zum Beispiel das Osmiummineral Erlichmanit OsS2 oder das Rutheniummineral Laurit RuS2.


Kristallformen und Wachstum

Es treten die Kristalle aus dem kubischen System auf, beispielsweise Hexaeder (Würfel), Rhombendodekaeder und Oktaeder. Kristalle sind sehr selten, sie sind gerne verwachsen oder haben Wachstumsstörungen. Am häufigsten findet man Würfel, die Durchdringungszwillinge bilden können. Es kommen auch körnige, blättrige und flittrige Aggregate oder abgerollte Klumpen als Nuggets vor.


Geschichte

Infos zur Geschichte des Metalls findet man im Periodensystem.

Platin wurde schon im 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus von südamerikanischen Mayavölkern zur Herstellung von Plastiken verwendet. Wahrscheinlich hielten sie das silberglänzende Metall jedoch für Silber. Die Spanier konnten zuerst mit dem Metall nichts anfangen. Beim Goldwaschen setzten sich zusammen mit Gold sehr kleine Körnchen eines grauweißen Metalls ab. Sie nannten die Kügelchen platina (=abwertende Verkleinerungsform mit der Bedeutung „kleines Silber“). Die spanischen Goldsucher warfen die Kügelchen daher zurück in die Flüsse. Zuerst wurde der Export von Platin nach Spanien verboten, da Fälscher Münzen aus Platin herstellten und sie mit Gold überzogen. Als eigenständiges Metall wurde es 1557 von dem italienischen Naturforscher Giulio Cesare Scaliger (1484–1558) benannt.


Vorkommen

Die bei Sammlern begehrten, würfelförmigen Platinkristalle stammen meistens aus der Konder Mine bei der russischen Stadt Aldan in Jakutien. Sie sind nur wenige Millimeter groß. Gediegen Platin findet sich auch in der Merensky Reef Mine in Südafrika, im Sudbury District in Kanada, in Nischne Tagil im russischen Ural oder im Stilwater Complex im US-Bundesstaat Montana. Platin kommt zusammen mit Eisen auch in Meteoriten vor.


Verwendung

Platin ist ein bedeutendes Edelmetall. Es wird für physikalische und chemische Laborgeräte, sowie für elektrische Kontakte, Schmuck, Münzen, Legierungen und Katalysatoren benötigt.
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