Gold gediegen
engl. Gold native
Nach dem indogermanischen Wort ghel („glänzend, gelb schimmernd, blank“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Au
Elemente
goldgelb, bräunlich
goldgelb
Metallglanz
undurchsichtig
2,5 – 3
19,3 g/cm³
keine
hakig

kubisch
kubisch-hexakisoktaedrisch
Gold aus JamestownLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Goldflitter als Seifengold
Lupe
Goldflitter als Seifengold aus einem Fluss
Goldnugget
Lupe
Goldnugget als Seifengold aus einem Fluss
Gold oktaedrisch
Lupe
Gold gediegen in oktaedrischer Form
Gold dendritisch
Lupe
Gold dendritisch, aus der Dixie Mine, Clear Creek, Colorado USA
Gold aus Brusson
Lupe
Gold aus Brusson, Provinz Aosta, Italien
Gold aus Norwegen
Lupe
Gold von der norwegischen Insel Ringvassøya bei Tromsø
Gold aus dem Bergwerk Hainzenberg
Lupe
Gold, Bergwerk Hainzenberg, Zillertal
Eigenschaften

Gold als Mineral wird im Gegensatz zum Element Gold oft auch als Gediegen Gold bezeichnet. Gold ist sehr weich, man kann es gut verbiegen und verformen. Auf einer Schieferplatte erzeugt es einen goldgelben Strich. Es ist so weich, dass man es zu hauchdünnem Blattgold schlagen kann. Das Metall hat eine sehr hohe Dichte. An der Luft und gegen fast alle Säuren ist es beständig. Gold löst sich langsam in Quecksilber und bildet dabei ein Amalgam. Gold ist nur in Königswasser löslich, es schmilzt beim Erhitzen vor dem Lötrohr.


Varietäten und Begleitminerale

Varietäten im eigentlichen Sinne treten nicht auf. Gold aus Flüssen bezeichnet man als Seifengold. Berggold wird dagegen bergmännisch abgebaut. Bestimmte Gesteine oder Minerale wie der Chalkopyrit können Gold enthalten. Natürliches Gold ist häufig mit Silber legiert. Elektrum ist eine Goldlegierung, die 15 bis 30% Silber enthält.


Kristallformen und Wachstum

Gold kristallisiert nach dem kubischen System, daher kommen in der Natur Würfel (Hexaeder), Rhombendodekaeder, Oktaeder, Tetrakishexaeder oder Hexakisoktaeder vor. Die Kristalle können bis zu zwei Zentimeter groß werden. Flache Platten zeigen manchmal dreieckige Flächen des Oktaeders. Gold tritt auch als Kristallskelette, als dendritische Zwillinge, blech- oder drahtartig, fadenartig, fischgrätig, körnig oder moosartig auf. In den Flüssen findet man abgeschliffene Stücke als Seifengold, die je nach Größe als Goldflitter oder Nuggets bezeichnet werden. Da Gold schwer ist, setzen sich die ursprünglich aus dem Gestein herausgewaschenen Stücke an besonderen Stellen im Flussbett ab.


Geschichte

Das deutsche (und englische) Wort für Gold ist wahrscheinlich von dem indogermanischen Wort ghel („glänzend, gelb schimmernd, blank“) abgeleitet. Gold ist eines der zehn Elemente des Altertums. Die ältesten Funde stammen aus dem 7. Jahrtausend vor Christus. Bei den ägyptischen Pharaonen galt Gold als göttliches Metall. Das römische Weltreich wurde teilweise auf der Basis von geraubtem Gold und Silber errichtet. Innerhalb von dreihundert Jahren gelang es den Römern, alle bekannten Minen und Schätze der damals bekannten Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Gold und Silber galten als feste Währung, und überall zeugten goldene Verzierungen und Statuen vom Reichtum des römischen Lebens. Die Römer kannten bereits ein Reinigungsverfahren durch Ausschmelzen mit Blei, Kochsalz oder Kreide. Gold war auch eine der Triebfedern für Christoph Kolumbus' Suche nach einem neuen Seeweg nach Indien. Einen neuen Aufschwung erlebte die Goldsuche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als neue Goldlagerstätten in den USA entdeckt wurden. Viele Goldsucher kamen im Goldrausch nach Amerika, um ihr Glück zu suchen.


Vorkommen

Gold tritt als „Seifengold“ zum Beispiel im Napfgebiet in der Schweiz auf. Man findet es als „Rheingold“ im Rhein oder in den Strömen in Sibirien und Kalifornien. Als „Berggold“ wird ein goldhaltiges Gestein bezeichnet, das pro Tonne bis zu 25 Gramm Gold enthalten kann. Das Meerwasser enthält Gold in einer sehr geringen Konzentration, diese beträgt maximal 0,01 Milligramm pro Kubikmeter.

Im Schweizer Wallis bei Gondo wurde früher das begehrte Edelmetall aus goldhaltigem Chalkopyrit gewonnen. Auch am Mont Chemin bei Martigny kommt Gold vor. In Österreich ist das ehemalige Goldbergwerk Hainzenberg im Zillertal zu einem Besucherbergwerk umgebaut. Es liegt oberhalb von Zell am Ziller. Das kristallisierte Gold von dort ist eine Rarität. Eine weitere bekannte Fundstelle für Gold in Österreich ist das Knappenhausgebiet am Goldberg in Rauris. Das Bergwerk Brusson und die Chamousira Mine in Brusson im italienischen Aostatal brachten vor allem im 20. Jahrhundert hervorragende Sammlerstufen hervor. In den USA befinden sich zahlreiche bei Sammlern bekannte Fundstellen, Beispiele sind die Eagles Nest Mine in Kalifornien oder die Dixie Mine in Colorado. Gold findet man auch in Alaska, Kanada, im Ural oder in Transvaal in Südafrika.


Verwendung

Gold ist ein bedeutendes Edelmetall für Schmuck, Münzen und Anlagezwecke. Aber auch in der Elektronik, zum Vergolden von Gegenständen und bei der Restauration von Kunstgegenständen wird es benötigt. Goldlegierungen dienen als Dentalgold für Zahnkronen oder Zahnbrücken. Reflektoren in Satelliten sind mit Gold beschichtet. Cassiusscher Goldpurpur ist kolloidales Gold. Es wird zum Rotfärben von Glas und Porzellan verwendet.
Elektrum, Liberty Mine
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