engl. Osmium
Osmium gediegen kommt in der Natur fast immer legiert mit
Iridium vor. Diese Legierung ist von der IMA nicht als eigenständiges Mineral anerkannt, sie gilt als Osmium-Varietät und ist unter der Bezeichnung
Iridosmium bekannt. Auch
Ruthenium kann beigemengt sein. Das silbergraue Mineral hat zusammen mit
Iridium die höchste Dichte aller bekannten Minerale, und es ist sehr hart. Es hat einen schwach bläulichen Glanz. Manchmal haben sich Kristalle ausgebildet, die auf das hexagonale Kristallsystem hinweisen. Die Kristalle oder Körner aus Fluss-Seifen sind meistens kleiner als ein Millimeter, man kann ihre Form nur unter dem Mikroskop erkennen.
Der deutsch-russische Chemiker Hans Rudolph Hermann (1805–1879) entdeckte 1841 in einer Goldmine im Ural ein Iridium-Osmium-Mineral, das er zunächst „Irit“ nannte. In diesem Iridosmium entdeckte der deutsch-baltische Chemiker und Pharmazeut Karl Ernst Claus (1796–1864) im Jahr 1844 das Element Ruthenium, das darin mit bis zu drei Prozent Anteil enthalten war.
Osmium gediegen kommt in ultramafischen Gesteinen vor, die magnesium- und eisenreiche Minerale enthalten. In Fluss-Seifen wird das Mineral dann ausgewaschen. Als Typlokalität gilt Borneo in Indonesien. Weitere Fundorte gibt es zum Beispiel auf der Kamtschatka-Halbinsel in Russland oder im Fluss Neiva im Ural.