Sicherheitsaspekte
beim Schweißen
Beim Schweißen
werden zwei Werkstoffe so miteinander verbunden, dass der Werkstoff schmilzt
und eine dauerhafte, unlösliche und stoffschlüssige Verbindung
entsteht. Beim Löten werden die
Werkstoffe ebenfalls verbunden, aber die Schmelztemperatur
des Lotes erreicht nicht die Schmelztemperatur des Werkstückes.
Beim Schweißen wird oft ein Schweißzusatz
in Form eines Stabes oder eines Drahtes verwendet, beispielsweise beim
Gasschmelzschweißen
oder beim Schutzgasschweißen. Die zum Schmelzen notwendige Energie
kann durch Wärme, zum Beispiel beim Autogenschweißen und beim
Lichtbogenschweißen oder durch Druck
wie beim Pressschweißen erzeugt
werden. Die beim Schweißen entstehende Schweißnaht ist sehr
fest, sofern das passende Schweißverfahren für den entsprechenden
Werkstoff fachkundig eingesetzt wurde. In einigen Fällen muss das
Werkstück erheblich vorgewärmt werden, beispielsweise beim Thermitschweißen. Aber auch das Nachwärmen und das Nachbereiten durch Säubern,
Schleifen oder Ausrichten ist von Bedeutung. Abnahmepflichtige Bauteile
dürfen nur von einem erfahrenen und geprüften Schweißer
angefertigt werden.
Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen
die Sicherheitsvorkehrungen. In allen Fällen müssen die Augen
durch eine Schutzbrille mit dunklen Gläsern vor Blendung und Schweißspritzern
geschützt werden. Auch das Tragen von Schutzhandschuhen ist sehr empfehlenswert.
Beim Schweißen von Zink und von blei- oder cadmiumhaltigen Metallen
entstehen giftige Schwermetalldämpfe. Auch Kupferrauch ist toxisch.
Daher ist auf eine gute Raumablüftung zu achten. Dies spielt auch
insofern eine Rolle, dass sich bei unsachgemäßer Bedienung explosive
Brennstoff-Luft-Gemische bilden können. Beim Arbeiten
mit Gasflaschen müssen die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen
eingehalten werden. So muss eine Gasflasche guten Stand haben, die Bedienung
des Druckminderers sollte geübt sein und Gasschläuche und
Verbindungen müssen auf Dichtheit überprüft werden. Die
Flaschen dürfen nur bei geschlossenem Haupthahn und abgeschraubtem
Druckminderungsventil mit der aufgeschraubten Stahlkappe transportiert
werden.
Beim Arbeiten mit Acetylen darf niemals über einem Druck von 1,5 bar gearbeitet werden, da das Gas dann explodieren kann. Acetylen darf auch nicht durch Kupferrohre geleitet werden, da sich hierbei hochexplosives und berührungsempfindliches Kupferacetylid bildet. Auch die Verwendung einer Sicherheitsvorlage zur Verhinderung eines Gasrücktrittes direkt am Schlauch nach der Acetylenflasche ist sehr empfehlenswert. Die Armaturen der Sauerstoffflaschen dürfen nicht mit Ölen oder Fetten behandelt werden, da der reine Sauerstoff diese auch ohne Flamme zünden kann. Beim Lichtbogenschweißen und beim Schutzgasschweißen muss man sich noch besser schützen,
da der Lichtbogen eine energiereiche UV-Strahlung aussendet, die zu Verbrennungen
auf der Haut führt und in den Augen eine Bindehautentzündung
verursacht. Das Schweißen bei freiem Oberkörper oder entblößten
Armen ist verboten. Zum Schutz der Augen und des Gesichts ist ein Kopfschild
mit Seitenschutz erforderlich. Gefahr geht auch von der Stromquelle aus.
Beim Lichtbogenschweißen wird mit sehr hohen Stromstärken gearbeitet.
Schon 80mA können bei einer Längsdurchströmung im menschlichen
Körper tödliches Herzkammerflimmern auslösen. Eine Berührung
mit elektrisch leitenden Stellen oder Elektroden ist unbedingt zu vermeiden,
auch eine nasse Arbeitskleidung stellt eine erhebliches Risiko dar. Beim
Arbeiten sollte man auf einer isolierenden Fußmatte stehen. Es empfiehlt
sich, eine Stromversorgung mit Fehlerstromschutzschalter zu verwenden.
Beim Schutzgasschweißen entstehen
weitere Gefahren durch den Abbrand der Wolframelektroden. Hierbei bildet
sich giftiges Wolframoxid, der sich im Schweißrauch befindet. Daher
darf der Rauch nicht eingeatmet werden, nach dem Schweißen sind die
Hände zu waschen. Eine besondere Gefahr geht auch von Werkstücken
aus, die aus einem Reinigungsbad zum Schweißen kommen. Chlorhaltige
Lösungsmittel wie Trichlorethylen oder Perchlorethylen können
sich im Lichtbogen zu dem äußerst toxischen Phosgen
umwandeln.
Literatur- und Quellenauswahl Dillinger, Josef, et. al (2007): Fachkunde Metall, Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten Gebrüder Gloor AG (ohne Jahrgang): Betriebsanleitungen und Prospekte, Burgdorf Interviews und Verfilmungen mit Aschi Graber, Rohrbachgraben Matthes, Klaus-Jürgen und Richter, Erhardt (2008): Schweißtechnik, Hanser, Leipzig |