Lichtbogenschweißen
Die notwendige Temperatur zum Lichtbogenschweißen
wird nicht durch eine chemische Reaktion erzeugt, sondern durch elektrischen
Strom. Das Werkstück wird hierzu mit dem Pluspol verbunden, der Minuspol
liegt an einer Stabelektrode an. Beim Anlegen einer hohen Stromstärke
von bis zu 300 Ampere entsteht nach kurzer Berührung der Stabelektrode
mit dem Werkstück ein bis zu 4200 °C heißer Lichtbogen.
In der Schweißstromquelle wird die
Netzspannung von 230 Volt oder 400 Volt auf eine niedrige Spannung transformiert,
so dass gleichzeitig hohe Stromstärken möglich sind. Je niedriger
die Spannung, umso höher die mögliche Stromstärke. Es gibt
Geräte die mit einer Wechselstrom- oder einer Gleichstromschweißspannung
arbeiten. Zur Zündung des Lichtbogens berührt man die Stabelektrode
kurz mit dem Werkstück und zieht sie einige Millimeter zurück.
Während dem Schweißen muss die abschmelzende Elektrode laufend
nachgeführt werden.
Das Metall-Schutzgasschweißen
ist eine spezielle Form des Lichtbogenschweißens. Hier wird der Lichtbogen
durch ein Schutzgas wie Kohlenstoffdioxid
oder Argon vor der Atmosphäre abgeschirmt.
Da der Schweißdraht ständig abschmilzt, kann er mit Hilfe eines
Hebels von einer Drahtspule laufend nachgezogen werden. Der Draht verläuft
im gleichen Schlauch, in dem das Schutzgas zugeführt wird. Beim MIG-Schweißen, dem Metall-Inertgas-Schweißen, verwendet man Argon
oder Helium als Schutzgas. Diese Gase sind sehr
reaktionsträge, sie werden beim Schweißen von Aluminiumlegierungen
oder hochlegierten Stählen verwendet. Beim
MAG-Schweißen, dem Metall-Aktivgas-Schweißen,
werden reaktionsfähige Gase wie Kohlenstoffdioxid
als Schutzgas eingesetzt (dann MAGC). Kohlenstoffdioxid ist zwar preisgünstig,
aber es verursacht einen höheren Abbrand als die Edelgase.
Es wird bei niedrig legierten Stählen eingesetzt.
Beim WIG-Schweißen, dem Wolfram-Inertgas-Schweißen, wird der Lichtbogen an einer Wolframelektrode
erzeugt, die nicht abschmilzt. Als Schutzgas kommt Argon
oder Helium zum Einsatz. Das Schutzgas schützt
die heiße Wolframelektrode vor Oxidation,
es kühlt und stabilisiert den Lichtbogen. Das Schmelzbad und der Schweißzusatz
wird ebenfalls vor dem Luftsauerstoff geschützt. Der Schweißzusatz
in Form von Stäben wird von Hand nachgeführt. Das WIG-Schweißen
ist sehr flexibel, es lassen sich nahezu alle Metalle damit schweißen.
Besitzt das Stromversorgungsgerät eine Hochspannungsimpulseinrichtung,
kann ohne Berührung des Werkstückes gezündet werden.
Beim WP-Schweißen, dem Wolfram-Plasmaschweißen, wird der Lichtbogen durch eine wassergekühlte Düse begrenzt. Das in der inneren Düse zugeführte Argon als Plasmagas wird durch den Lichtbogen an der Wolframelektrode so hoch erhitzt, das es einen plasmaförmigen Aggregatzustand einnimmt. Da das Plasmagas nicht zum Schutz der Schmelze dient, muss ein zusätzliches Schutzgas aus einer zweiten Düse zugeführt werden. Durch das energiereiche Plasmagas und den Lichtbogen lassen sich sehr exakte Schweißnähte herstellen. Mit Hilfe des heißen Plasmas kann man beim Plasmaschneiden auch Werkstücke schneiden. Literatur- und Quellenauswahl Dillinger, Josef, et. al (2007): Fachkunde Metall, Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten Gebrüder Gloor AG (ohne Jahrgang): Betriebsanleitungen und Prospekte, Burgdorf Interviews und Verfilmungen mit Aschi Graber, Rohrbachgraben Matthes, Klaus-Jürgen und Richter, Erhardt (2008): Schweißtechnik, Hanser, Leipzig |