Astat 85At | |||
engl. Astatine, griech. astatos („unbeständig“) | |||
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Physikalisch-chemische Eigenschaften |
Astat
ist das Halogen mit der höchsten
Dichte. Da nur winzige Mengen verfügbar sind, lässt sich über
seine Eigenschaften nur wenig aussagen. Das Halogen kommt bei Zimmertemperatur
in festem Zustand vor. Wie Iod ist es sublimierbar
und leicht flüchtig, jedoch nicht ganz so stark. Auch in seinen chemischen
Eigenschaften ähnelt es dem Iod. Wie die anderen Halogene tritt das
reine Element vermutlich ebenfalls in der zweiatomigen Molekülform At2 auf. Das Element besitzt deutlich metallische Eigenschaften
und ähnelt in dieser Hinsicht eher dem Polonium als dem Iod. |
Vorkommen | |||||||||||||||||||||
Häufigkeit sehr selten
Astat ist das seltenste auf der Erde vorkommende natürliche Element. Der äußerste Kilometer der Erdkruste enthält wahrscheinlich nicht mehr als 50 Milligramm Astat. Die natürlichen Astat-Isotope kommen in geringsten Spuren in Uran- oder Thoriummineralien vor.
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Geschichte |
Das
Element wurde von den Amerikanern Emilio Gino Segré, D.R. Corson
und K.R. Mackenzie an der Universität im kalifornischen Berkeley im Jahr
1940 erstmals hergestellt und entdeckt. Die Forscher beschossen dabei Bismut-209
mit beschleunigten Heliumkernen im Protonenbeschleuniger der Universität
(Kernreaktion siehe unter Herstellung).
Die natürlichen
Vorkommen der relativ kurzlebigen Isotope konnten von den Österreicherinnen
B. Karlik und T. Bernert im Jahr 1943 in Wien als Zerfallsprodukte der
radioaktiven Zerfallsreihen in Uran- und Thoriummineralien
nachgewiesen werden. Seinen Namen erhielt das Element erst sieben Jahre
nach der Entdeckung. Er bezieht sich auf den raschen radioaktiven Zerfall
der Isotope und wurde nach dem griechischen Wort astatos („instabil“)
gewählt. |
Herstellung |
Das Isotop At-211 lässt sich mit Hilfe der oben beschriebenen Vorgehensweise
durch den Beschuss von Bismut künstlich
herstellen.
Dabei entsteht ein Gemisch
verschiedener Produkte, aus dem sich das Astat durch das Erhitzen auf 450 bis 600° Celsius
verdampfen lässt. An einer gekühlten Platin-Scheibe sublimiert
schließlich das Element, das sich durch Abspülen der Platin-Platte
mit Salpetersäure in einer wässrigen Lösung isolieren lässt.
Aufgrund des raschen Zerfalls und der kurzen Halbwertszeiten gelang es
bisher nicht, wägbare Mengen des Elements herzustellen. |