Kaliumiodat KIO3
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Kristallines, weißes Pulver
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Molmasse 214,001 g/mol
AGW
keine Angaben
Dichte 3,89
g/cm3
Zersetzung
+560 °C
Wasserlöslichkeit
100g
H2O lösen bei 20 °C 8,11 g |
Piktogramm
GHS 03
GHS 07
Gefahr
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Gefahrenklassen
+ Kategorie
Oxidierende Feststoffe 2
Akute Toxizität oral 4
Augenreizung 2
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HP-Sätze
(siehe auch Hinweis)
H 272, 302, 319
P 210, 221,
280.1-3, 306+360, 305+351+338
Entsorgung G 4 |
Etikett
drucken |
Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS
7758-05-6 |
Kaliumiodat |
Potassium iodate
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Eigenschaften
Kaliumiodat ist im Handel als
kristallines, weißes Pulver erhältlich. Es ist in kaltem
Wasser nur mäßig löslich, in heißem Wasser, bei
100 °C, steigt die Löslichkeit auf etwa das Vierfache an. Im
Vergleich zum Natriumiodat bilden sich beim Auskristallisieren aus der
Lösung nur Kristallklumpen, so dass die Zuordnung zum monoklinen System
nicht deutlich sichtbar ist. Bei Mischung des trockenen Stoffs mit
brennbaren oder oxidierbaren Stoffen entstehen
explosionsgefährliche Gemische oder es treten gefährliche,
exotherme Reaktionen auf.
Kaliumiodat kristallisiert aus einer Lösung aus.
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Herstellung
Bei der
industriellen Herstellung wird eine heiße, konzentrierte
Kaliumchloratlösung mit konzentrierter Salpetersäure und mit
Iod versetzt. Dabei entsteht Chlorsäure HClO3, die mit dem zugesetzten Iod zu Iodsäure HIO3 reagiert. Nach dem Eindampfen wird die Iodsäure mit Kaliumhydroxid neutralisiert.
2 HClO3 + I2 2 HIO3 + Cl2
HIO3 + KOH KIO3 + H2O
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Verwendung
Kaliumiodat wird
zusammen mit Natriumiodat in einer Konzentration von maximal 20ppm zum
Iodieren von Kochsalz verwendet. Es wird auch in Iodtabletten
eingesetzt. In der analytischen Chemie dient es als Urtitersubstanz
für Natriumthiosulfat.
Im Chemieunterricht wird Kaliumiodat für die Demonstration der Landolt-Reaktion benötigt: In saurer Lösung reagieren Iodate mit Iodiden zu Iod, das mit zugegebener Stärke eine Blaufärbung zeigt. Die Zugabe von Schwefliger Säure
wandelt das Iod zunächst wieder zu Iodid-Ionen um. Erst wenn alle
Sulfit-Ionen aufgebraucht sind, tritt die Blaufärbung auf. Durch
Einstellen der Temperatur und der Konzentration der Lösungen kann
man den Farbumschlag zeitlich exakt vorherbestimmen. Aus diesem Grund
ist der Schauversuch auch unter dem Namen „Landoltscher Zeitversuch“
bekannt. Er wurde von dem Schweizer Chemiker Hans Heinrich Landolt
(1831–1910) entwickelt.
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