Ammoniumhydrogencarbonat NH4HCO3
Eigenschaften
Ammoniumhydrogencarbonat bildet farblose Kristalle nach dem orthorhombischen Kristallsystem. Im Vergleich zum ähnlichen Ammoniumcarbonat erscheint das weiße, kristalline Pulver grobkörniger. Das
Salz löst sich gut in Wasser, mit zunehmender Temperatur nimmt die
Löslichkeit zu. Die wässrige
Lösung reagiert
leicht basisch. Nicht zu altes Ammoniumhydrogencarbonat ist geruchlos
und relativ stabil, nur ganz langsam findet eine Zersetzung bei Raumtemperatur statt. Beim Erhitzen zersetzt es sich zu Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und
Wasser:
NH4HCO3 NH3 + CO2 + H2O
Dieses Ammoniumhydrogencarbonat ist im Lauf der Zeit aus Ammoniumcarbonat entstanden.
Ammoniumhydrogencarbonat
kann aufgrund des bei Erwärmung entstehenden
Kohlenstoffdioxids
als Backtriebmittel zum Aufgehen von Teig
verwendet werden. Damit kein Ammoniak im Teig zurückbleibt,
verwendet man im Hirschhornsalz eine Mischung aus Ammoniumcarbonat, Ammoniumhydrogencarbonat und wenig Ammoniumcarbamat NH4OCO(NH2) .
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Herstellung
Ammoniumhydrogencarbonat bildet sich, wenn man Ammoniumcarbonat in Wasser löst und das Salz auskristallisieren lässt. Ammoniumcarbonat zerfällt an der Luft langsam zu Ammoniumhydrogencarbonat. Beim Einleiten von Kohlenstoffdioxid in Ammoniaklösung erhält man ebenfalls Ammoniumhydrogencarbonat, das durch Abfiltern
oder Zentrifugieren und nachfolgendem Trocknen abgetrennt werden
kann:
NH3 + CO2 + H2O NH4HCO3 |
Verwendung
Ammoniumhydrogencarbonat ist als
Lebensmittelzusatzstoff E 503 zugelassen. Als Hauptbestandteil des
Hirschhornsalzes ist es ein bedeutendes Backtriebmittel. Dieses eignet sich nur für flache Gebäcke. Zum Brotbacken ist es weniger geeignet, da dabei nicht alles Ammoniak
ausgetrieben wird. In Asien wird das Salz auch in Düngemitteln eingesetzt.
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