Glycin, Gly H2NCH2COOH
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Farblose Kristalle
Vorkommen
Stoffwechsel, Eiweiße (nicht in
der Milch) |
Molmasse 75,067 g/mol
AGW keine Angaben
Dichte 1,161
g/cm3
Zersetzung +290
°C
Wasserlöslichkeit
Konz. bei 20 °C 225
g/l |
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- |
Entsorgung
G 3 |
Etikett
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Dt. Bezeichnung
Synonyme (deutsch) |
Engl. Bezeichnung
Synonyme (engl.) |
CAS 56-40-6 |
Glycin
Aminoethansäure
Glykokoll |
Glycine
Aminoethanoic acid
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Eigenschaften
Die einfachste Aminosäure bildet farblose, süßlich schmeckende Kristalle. Das kristalline Pulver erscheint weiß. Glycin ist
in Wasser
gut und in organischen Lösungsmitteln praktisch nicht löslich.
Beim Erhitzen auf über 290 °C zersetzt sich die
Aminosäure.
Glycin besitzt wie die
anderen Aminosäuren die Fähigkeit, sich sowohl als Säure als auch als Base verhalten zu können.
Man bezeichnet solche Stoffe auch als Ampholyte.
Sie können Protonen abgeben oder auch aufnehmen. Das Proton der COOH-Gruppe
kann an das Stickstoff-Atom der Aminogruppe wandern, so dass sich ein „Zwitter-Ion“ ausbildet. Dadurch wird das Verhalten als Ampholyt gewährleistet:
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Herstellung
Die erste Glycinsynthese
wurde von dem französischen Chemiker Henri Braconnot (1780–1855) im
Jahre 1819 durchgeführt. Er stellte es durch das Kochen von Leim mit
verdünnter Schwefelsäure her. Auf
diese Reaktion geht der veraltete Name Glykokoll zurück, was
soviel bedeutet wie Süßleim. Glycin tritt auch immer
dann auf, wenn Eiweißstoffe gespalten werden. Heute gewinnt man das
Glycin aus Chloressigsäure und Ammoniak:
Eine andere Synthesemöglichkeit
ergibt sich durch die „Strecker-Synthese“, bei der Umsetzung von Formaldehyd mit Blausäure und Ammoniak. |
Verwendung
Glycin ist eine nicht essenzielle Aminosäure, sie kann vom Körper selbst produziert werden. Im Labor ist Glycin Bestandteil
von Pufferlösungen. Glycin ist als Lebensmittelzusatzstoff E 640 als Geschmacksverstärker zugelassen. In der Medizin wird sie in Infusionslösungen eingesetzt.
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