Coffein C8H10N4O2
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Weißes, kristallines Pulver
oder Kristallnadeln
Vorkommen Kaffeesamen, Teeblätter, Kolanuss, Maté-Strauch, Guaraná, Kakao
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Molmasse 194,191 g/mol
AGW keine Angaben
Schmelzpunkt +238 °C
Sublimation +90 °C
Dichte 1,23 g/cm3
Wasserlöslichkeit
Konz. bei 25 °C 21,7 g/l
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Piktogramm
GHS 07
Achtung |
Gefahrenklassen
+ Kategorie
Akute Toxizität oral
4
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HP-Sätze (siehe Hinweis)
H 302 P 261, 280.2-3, 301+312
Entsorgung G 3 |
Etikett
drucken |
Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS 58-08-2
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Coffein
Teein
1,3,7-Trimethyl-2,6-purindion
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Caffeine
Theine
1,3,7-Trimethylxanthine
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Wirkung auf den menschlichen Körper
Coffein im Kaffee, Tee oder in coffeinhaltigen Getränken wie Coca Cola oder Energy Drinks wirkt
aufputschend für das Herz-Kreislaufsystem. Bei Aktivierung der
Nervenzellen durch Reize wird Adenosin gebildet, das sich an Rezeptoren
der Nervenzellen andockt. Dies signalisiert den Nervenzellen, langsamer
zu arbeiten, ein natürlicher Ermüdungseffekt tritt auf. Coffein ist in seiner
Struktur dem Adenosin ähnlich und kann ebenfalls an die
Nervenzellen andocken. Es verursacht kein Signal, langsamer zu arbeiten
und es besetzt die Rezeptoren, so dass kein weiteres Adenosin andocken
kann. Coffein kann auch die Herzleistung steigern und erweitert die
Bronchien. Es hebt den Blutdruck geringfügig an, es wirkt auf die
Blutgefäße im Gehirn verengend, und es fördert die
Konzentrationsfähigkeit.
Nebenwirkungen sind Nervosität und Schlafstörungen, bei Überdosierung auch Erregung und beschleunigter Puls. Coffein
kann nach ausgiebigem Genuss Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen
oder Müdigkeit verursachen.
Personen mit bestimmten Krankheiten dürfen keine coffeinhaltigen
Getränke zu sich nehmen. Mit bestimmten Arnzeimitteln können
Wechselwirkungen auftreten. Das Einnehmen von reinem Coffein wirkt
toxisch. Drei bis zehn Gramm verschlucktes Coffein können
einen erwachsenen Menschen töten, für Kinder können schon
weniger als ein Gramm tödlich sein.
Eigenschaften
Reines Coffein bildet
farblose Prismen, die im kristallinen Pulver weiß erscheinen. Das
Alkaloid ist geruchlos und besitzt eine anregende Wirkung auf das
Nervensystem. Es ist in Wasser und auch in Ethylalkohol wenig
löslich. Die Löslichkeit steigt beim Erwärmen des Wassers
erheblich an, so lösen sich in kochendem Wasser bis zu 700 Gramm
pro Liter. Beim Auskristallisieren entsteht ein Hydrat, das langgezogene
Nadeln ausbildet.
Coffein-Kristallnadeln des Hydrats, auskristallisiert aus alkoholisch-wässriger Lösung
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Herstellung
Die getrockneten Blätter des Teestrauchs Camellia sinensis enthalten bis zu drei Prozent Coffein. Caffea arabica ist ein
strauchartiger, immergrüner Baum mit grünen, glänzenden
Blättern. Aus den weißen Blüten entwickeln sich innerhalb eines
Jahres zunächst grüne, bei der Reife rote Steinfrüchte.
Diese werden geschält, die übrig bleibenden
Steinkerne lässt man drei Tage lang gären. Nach dem Entfernen
der Hornschale erhält man grünen Kaffee. Durch Rösten
bei etwa 210 °C erhalten die Kaffee-"Bohnen" ihre braune Farbe und
das typische Aroma. Kaffegetränke wirken viel schneller als Tee: Das Coffein ist im
Kaffee an Chlorogensäure gebunden. In der sauren Umgebung des
Magens wird das Coffein dadurch sofort freigesetzt.
Kaffeestrauch Caffea arabica mit reifen und unreifen Steinfrüchten
Reines
Coffein aus natürlichen Quellen kann durch Extraktion aus
Kaffeefrüchten oder aus Teeblättern gewonnen werden. Als
Extraktionsmittel eignen sich Dichlormethan, Ethylacetat oder
überkritisches Kohlenstoffdioxid. Bei der Extraktion mit Wasser
werden noch andere Stoffe extrahiert, so dass man kein reines Coffein
erhält. Man könnte einen Teil dieser Verunreinigungen mit
Aktivkohle abtrennen, das Produkt ist trotzdem noch verunreinigt. Der
deutsche Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge (1794–1867) stellte als
erster reines Coffein her, nachdem ihm Johann Wolfgang von Goethe 1819
eine Schachtel mit Kaffeebohnen überreicht hatte. Ludwig Medicus
(1847–1915) vermutete 1875 eine Strukturformel als Purinderivat, die
1895 durch Emil Fischer (1852–1919) bestätigt wurde. Eine
künstliche Herstellung der Purine ist heute aus Blausäure und Formaldehyd möglich. Bei der
alternativen Herstellung in einer Biosynthese werden die Purine aus
verschiedenen Aminosäuren, Ameisensäure und Kohlenstoffdioxid
in einem komplizierten Prozess gewonnen.
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Verwendung
Coffein ist das am
meisten verbreitetste psychoaktive Stimulationsmittel. Es wird vor allem
im Kaffee, in bestimmten Teesorten und in aufputschenden Getränken
konsumiert. In Arzneimitteln ist es oft als aufputschende Komponente
von Schmerz- oder Migränemitteln zusammen mit ASS oder Paracetamol enthalten, weil es deren Wirkung verstärkt. Coffeintabletten sind als Präparat
gegen Müdigkeit erhältlich. Coffeincitrat wird bei der
primären Apnoe, dem plötzlich auftretenden Atemstillstand von
Säuglingen eingesetzt. Im Hautcremes ist Coffein manchmal zur Hautstraffung enthalten.
Lebensmittel |
Coffeingehalt |
Lebensmittel |
Coffeingehalt |
1 Tasse Filter-Kaffee (150 ml)
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80 mg
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Red Bull 250 ml
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80 mg |
1 Tasse Espresso
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40 mg |
Coca Cola 300 ml
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30 mg |
1 Tasse Schwarztee (1 g Tee)
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30 mg |
Kopfwehtablette |
50 mg |
100 g Vollmilchschokolade |
15 mg |
Coffeintabletten |
bis 200 mg |
100 g Bitterschokolade |
90 mg |
Kaffee-Bonbon |
bis 8 mg |
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