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  Quecksilber(II)-chlorid   HgCl2
Flasche

Teflonverschluss
   
 
  





Weißes, kristallines  
Pulver
Molmasse  271,50 g/mol   
  
 




AGW   0,02mg/m3 E (TRGS 900)
Schmelzpunkt  277 °C  
Dichte  5,6 g/cm3   
Wasserlöslichkeit 
100g H2O lösen bei 20 °C 6,61 g
Piktogramm  

GHS 05
  
GHS 06  
GHS 08  
GHS 09  
Gefahr


Gefahrenklassen + Kategorie  
Akute Toxizität oral 1
Akute Toxizität dermal 1
Ätz-/Reizwirkung auf die Haut 1B
Schwere Augenschädigung 1 Keimzellenmutagenität 2
 
Reproduktionstoxizität 2
Spez. Zielorgantoxizität wiederh. 1
Gewässergefährdend akut/chron. 1
HP-Sätze (siehe Hinweis)
   
H 300, 310, 314, 318, 341, 361FD, 372, 410  

P 273, P280.1-4+6+7, P301+330+331, 309+310, 305+351+338,
303+361+353, 405
  
Entsorgung  Besondere Hinweise


Deutscher Name Englischer Name
CAS 7487-94-7 Quecksilber(II)-chlorid
Sublimat
Mercury(II) chloride
Sublimate

Bemerkungen für Schulen: Quecksilber(II)-chlorid ist ein sehr toxisches, wasserlösliches Quecksilbersalz, das leicht vom Körper aufgenommen wird. Schon etwa ein halbes Gramm kann für einen erwachsenen Menschen tödlich wirken. Es wird vom Autor aufgrund des sehr hohen Gefahrenpotenzials empfohlen, diesen Stoff an Schulen nicht aufzubewahren und nicht zu verwenden.


Eigenschaften 
 
 

Quecksilber(II)-chlorid ist ein schweres, weißes, kristallines Salz, das beim Erhitzen leicht sublimiert, da der Schmelz- und Siedepunkt nahe beisammen liegen. Der alte Name „Sublimat“ geht auf diese Eigenschaft zurück. Das Salz ist in Wasser, in verschiedenen Alkoholen, in Aceton und in Essigsäure löslich.


Tödliche Dosis Quecksilber(II)-chlorid

Tödliche Dosis Quecksilber(II)-chlorid


Quecksilber(II)-chlorid und auch die wässrige Lösung reagieren mit Metallen wie Kupfer oder Aluminium unter Bildung von Quecksilber und dem entsprechenden Amalgam. Aluminiumfolie wird zum Beispiel durch die Lösung zerstört, weil das entstehende Quecksilber zunächst ein Aluminiumamalgam bildet, das sehr reaktionsfähig ist und am Luftsauerstoff zu weißem Aluminiumoxid reagiert:


Quecksilber(II)-chlorid reagiert mit Aluminium

Eine Quecksilber(II)-chlorid-Lösung reagiert mit Aluminium.


Herstellung

Quecksilber(II)-chlorid könnte man in einer ziemlich gefährlichen Reaktion direkt aus den Elementen Quecksilber und Chlor herstellen. Beim Erhitzen von Quecksilber(II)-sulfat mit Natriumchlorid entsteht Natriumsulfat und Quecksilber(II)-chlorid, das relativ leicht abdestilliert werden kann. Die einfachste Methode ist das Auflösen von Quecksilber(II)-oxid in Salzsäure:
 
HgO  +  2 HClreagiert zu  HgCl2  +  H2O


Verwendung

Früher gab es in der Apotheke „Sublimat-Pastillen“ als Desinfektionsmittel. Diese bestanden aus einen Gemisch von Quecksilber(II)-chlorid mit Natriumchlorid und einem rötlichen Farbstoff. Heute ist diese Anwendung verboten. Ein Verbot gilt auch für die frühere Anwendung als pilztötendes Mittel in Saatgut oder zur Holzimprägnierung.

Quecksilber(II)-chlorid eignet sich zum Ätzen von Kupfer oder Stahl oder als Katalysator für chemische Synthesen. Allerdings wird der Einsatz von Quecksilberverbindungen in der Industrie heute vermieden oder er ist ganz verboten. Aus Quecksilber(II)-chlorid und Kaliumiodid kann man in einer mehrstufigen Reaktion unter Verwendung von Natronlauge „Nesslers Reagenz“ herstellen. Der enthaltene Komplex K2[HgI4] bildet mit Ammoniak einen rotbraunen Komplex. Es lassen sich damit geringste Ammoniak-Konzentrationen nachweisen. Aufgrund der Toxizität von Quecksilberreagenzien werden heute andere Nachweisverfahren zum Nachweis von Ammoniak eingesetzt.


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