Nur für Lehrkräfte geeignet
Didaktische Bemerkungen
Das Gesetz
der Massenerhaltung besagte, dass Masse bei chemischen Reaktionen nicht
verloren geht. Bei genaueren Untersuchungen und Experimenten stellt sich
heraus, dass Reaktionspartner immer in bestimmten Mengenverhältnissen
reagieren (Joseph Louis Proust), so auch bei der Reaktion von Kupfer und Schwefel:
Eine bestimmte Menge Kupfer reagiert mit einer bestimmten Menge Schwefel
zu Kupfersulfid. Wird das Mengenverhältnis nicht eingehalten, reagieren
die Reaktionspartner nicht vollständig. Gase reagieren sogar im Volumenverhältnis
kleiner, ganzer Zahlen (Gay Lussac). Mit Hilfe eines Eudiometers können
diese Verhältnisse bestimmt werden. Für die Schule eignet sich
ein Low-Cost-Gerät, das mit einfachen Mitteln zusammengebaut werden
kann und gute Ergebnisse liefert (beschrieben in der Literatur
als „Lubalex“).
Vorbereitende
Arbeiten
Das Eudiometer besteht aus einem einfachen sieben Zentimeter langen Schlauchstück eines Vakuum-Druckschlauchs, an den zwei Luftballons angeschlossen sind. Die beiden Ballons werden vorher zur Dehnung mehrfach aufgeblasen und wieder entspannt und dann am Schlauchstück mit zwei satten Gummis befestigt (siehe Bild). Zur elektrischen Zündung sticht man zwei Stecknadeln in den Hohlraum des Schlauchstücks und achtet dabei darauf, dass die Nadeln einen möglichst minimalen Abstand im Hohlraum haben, ohne sich zu berühren.
Der Zünder wird
aus einem piezokeramischen Zündelement gebastelt
oder durch Umbau eines Gasanzünders hergestellt (siehe Bild). An die
Enden der Kabel lötet man zwei Kroko-Klemmen, die dann mit den Stecknadeln
des Eudiometers verbunden werden. Durch den Einblick in den Schlauch von
der Seite kontrolliert man, ob zwischen den Stecknadeln ein Zündfunke
auftritt. Die Gasentnahme aus den Gasflaschen erfolgt mit Hilfe von 50ml-Spritzen
und dünnen Kanülen, wie sie in Apotheken erhältlich sind.
Durchführung
der Demonstration
Zunächst wird mit der Kanüle einer Spritze in den Gummischlauch gestochen und die gesamte Luft evakuiert. Der Vakuum-Druckschlauch ist so elastisch, dass beim Herausziehen der Kanüle die Öffnung wieder vollständig verschlossen wird. Zwei Spritzen werden mit den Gasen Sauerstoff und Wasserstoff gefüllt. Das Einfüllen der Gase in das Eudiometer erfolgt durch einfaches Durchstechen des Gummischlauchs. Die Reaktion bei verschiedenen Gasmischungen wird getestet.
Beobachtungen:
Je nachdem welche Gasmischung vorliegt, erfolgt
ein kurzer, heftiger Knall. Die Ballons blasen sich kurz auf und fallen
dann wieder zusammen. Bei optimaler Mischung (siehe Tabelle) sind die Ballons
nach der Reaktion wieder ganz zusammengezogen. Gibt man ein Gas im Überschuss
hinzu, bleibt Gas in den Ballons auch nach der Reaktion zurück. Das
verbleibende Gasvolumen kann durch Herausziehen des Gases mit einer leeren
Spritze oder einem Kolbenprober gemessen werden.
Das Eudiometer verkraftet
etwa die doppelte Menge Gas, allerdings ist dann schon mit einem sehr
lauten Knall zu rechnen. Daher sollte nicht mehr als die angegebene
Menge eingesetzt werden. Aufgrund der Messergebnisse kann auch die
chemische
Formel von Wasser vermutet werden: In einem Wasser-Molekül
müssen
Wasserstoff- und Sauerstoff-Atome im Verhältnis 2 zu 1 vorliegen.
Theorie: Wasserstoff und Sauerstoff reagieren in einer stark exothermen Reaktion zu Wasser: 2 H2 + O2 2 H2O ΔHR = −572 kJ/mol Da bei dieser Reaktion keine Feststoffe verwendet werden und keine Volumenzunahme durch entstehende Gase auftritt, dehnen sich die Ballons nicht wesentlich aus, was beispielsweise bei der Explosion eines Sprengstoffes wie beim Airbag zu erwarten wäre. Mit einem stöchiometrischen Gasgemisch wurde bereits bei der Chlor-Knallgas-Reaktion gearbeitet. Darauf kann nochmals hingewiesen werden.
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