Das braune bis schwarze Manganmineral hat eine braune Strichfarbe, während diese beim
Pyrolusit schwarz ist. Der Hausmannit bildet pyramidale Kristalle, die häufig verwachsen sind und auch Zwillinge ausbilden können. Auch derbe oder körnige Aggregate kommen vor. Ein Hausmannit kann mit einem
Braunit verwechselt werden: Die Kristalle des Hausmannits zeigen tendenziell weniger Glanz und die Oberflächen sind weniger glatt, oft erscheinen die Kristallkanten unterbrochen. Ein Hausmannit zersetzt sich in Salzsäure unter Entwicklung von Chlor, er schmilzt nicht vor dem Lötrohr.
Hausmannit kann pseudomorph nach
Manganit auftreten. Solche Stufen wurden zum Beispiel in der Grube Glückstern im thüringischen Friedrichroda gefunden.
Abraham Gottlob Werner erwähnte 1789 ein Mineral mit der Bezeichnung „Schwarz-Braunsteinerz“, ohne es näher zu beschreiben. Johann Friedrich Ludwig Hausmann (1782–1859) war Professor für Mineralogie und Technologie an der Universität Göttingen. Er beschrieb im Jahr 1813 ein neues Manganerz aus Oehrenstock in Thüringen mit der Bezeichnung „Blättricher Schwarz-Braunstein". Die Autoren dieser Zeit verwendeten danach weitere Namen, zum Beispiel „Pyramidales Manganerz“, „Schwarzer Braunstein“ oder „Schwarzmanganerz“. 1827 legte Wilhelm Haidinger den heute offiziellen Namen Hausmannit zu Ehren des Erstbeschreibers fest.
Das ehemalige Tagebaubergwerk Oehrenstock bei Ilmenau in Thüringen gilt als Typlokalität. In
Thüringen gibt es weitere Fundstellen, zum Beispiel bei Ilfeld im Südharz oder die Manganerz-Lagerstätten im Ilmkreis zwischen Arlesberg und Ilmenau. In der Schweiz kommt der Hausmannit in Gonzen bei Sargans vor. Die weltweit besten Kristalle mit bis zu drei Zentimeter Länge stammen aus der
N'Chwaning Mine im südafrikanischen Kalahari Manganese Field.
Chemisch ist der Hausmannit aus Mangan(II,III)-oxid aufgebaut, das zur Herstellung von Halbleitern und Magneten benötigt wird. Das nicht so häufig vorkommende Erz diente früher zur Gewinnung von
Mangan. Heute lohnt sich aber ein Abbau kaum noch.