engl. Diopside
Eigenschaften
Chromdiopsid aus Outukumpu, Finnland
Hessonit mit hellem Diopsid und Klinochlor aus Bellecombe, Aosta, Italien
Tafeliger und nadeliger Diopsid auf Hessonit vom Felskinn bei Saas Fee
Diopsid auf Andradit vom Felskinn bei Saas Fee
Der Diopsid zählt zu den Mineralien der
Pyroxen-Gruppe. Kennzeichnend sind die grüne Farbe und die säulige Anordnung der Kristalle. Das Mineral kann auch Chrom-, Eisen- oder andere Fremd-Ionen enthalten. Ein Diopsid ist schwer von dem ähnlichen
Augit zu unterscheiden, er bildet mit diesem auch Mischkristalle. Ein Augit erscheint in der Regel aufgrund seines Eisengehalts dunkler. Der Diopsid ist gegen die meisten Säuren beständig, nur Flusssäure vermag das Mineral anzugreifen.
Varietäten
Der smaragdgrüne
Chromdiopsid enthält bis zu zwei Prozent Chromoxid Cr
2O
3. Der eisenhaltige
Baikalit erscheint olivgrün. Darüber hinaus existieren je nach Fremdbeimengung zahlreiche weitere Varietäten.
Kristallformen und Wachstum
Der Diopsid bildet die Kristalle des
monoklinen Systems, sie werden aus Pinakoiden und Prismen gebildet. Es kommen häufig Zwillinge vor. Die Aggregate findet man auch säulig, stängelig, nadelig, tafelig, strahlig oder als derbe Massen. Diopsid tritt häufig zusammen mit anderen Mineralen auf, zum Beispiel mit
Hessonit,
Quarz oder
Calcit.
Geschichte
Das Mineral wurde um 1800 erstmals vom brasilianischen Mineralogen José Bonifácio de Andrada e Silva (1763–1838) beschrieben. Er nannte es „Coccolit“. Der französische Mineraloge René-Just Haüy (1743–1822) beschrieb 1806 ein identisches Mineral unter dem Namen Diopsid. Der Name leitet sich von den griechischen Wörtern
dis („doppelt“) und
opsis („Gestalt“) ab. Dies hängt damit zusammen, dass gut ausgebildete Diopsid-Kristalle häufig als Zwillinge auftreten.
Vorkommen
Diopsid ist ein gesteinsbildendes Mineral, das zusammen mit anderen Mineralen die Gesteine Gabbro und Peridodit aufbaut. Man findet Diopsid häufig in den alpinen Klüften zum Beispiel in Bellecombe in der italienischen Provinz Aosta, am Felskinn bei Saas Fee im Schweizer Wallis oder am Schwarzenstein im österreichischen Zillertal. In Deutschland kommt er neben zahlreichen anderen Fundstellen am Schwarzenberg im Erzgebirge vor. Das Mineral konnte auch auf dem Mond, auf dem Mars und in Kometenstaub nachgewiesen werden.
Verwendung
Die smaragdgrünen Chromdiopsid-Kristalle aus Outukumpu in Finnland werden gerne zu Schmucksteinen geschliffen. Weitere Diopside für Schmucksteine kommen aus Russland, Brasilien, Burma, Madagaskar oder Sri Lanka.