engl. Lead
Blei gediegen ist ein seltenes, aber anerkanntes Mineral von sehr hoher Dichte. Die blättrigen oder blechartigen Aggregate lassen sich leicht verbiegen, das Mineral kann mit dem Fingernagel geritzt werden. Schon auf Papier erzeugt Blei einen bleigrauen Strich. Würfelförmige oder oktaedrische Kristalle sind sehr selten, sie zeigen meistens nur eine Andeutung dieser Formen. Auf der Oberfläche bildet sich im Lauf der Zeit ein grauweißer Belag, der aus Blei(II)-oxid und Bleihydroxid besteht. Blei ist in heißer und konzentrierter Schwefel- und Salpetersäure löslich. Auch in heißen Laugen löst es sich auf.
Bleikristall in oktaedrischer Form aus Långban in Schweden
Blei ist eines der zehn Metalle des Altertums. Die ältesten Zeugnisse für eine Bleiverarbeitung um 7000 vor Christus sind gefundene Bleikörner in der zentralanatolischen Ebene. Ab dem 3. Jahrtausend sind bereits vielfältige Anwendungen dokumentiert.
Blei ist heute ein bedeutendes Gebrauchsmetall für Legierungen, es dient als Strahlenschutzmaterial beim Röntgen und zur Herstellung von Bleigewichten.
Blei gediegen findet man zum Beispiel in Långban oder in Garpenberg in Schweden. Aus Långban in Värmland sind Funde mit oktaedrischen Kristallen bekannt. Auch im griechischen Bergbaugebiet
Laurion kommt Blei in gediegener Form vor. Dort ist es oft auch ein Produkt aus der antiken Bleiverhüttung. Zur Bleigewinnung hat Blei gediegen kaum eine Bedeutung, dafür werden eher der
Bleiglanz und die anderen Blei-Erze wie der
Wulfenit oder der
Pyromorphit verwendet.