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Iod-Kaliumiodid-Probe: Stärke nachweisen
Tropft man Iod-Kaliumiodid-Lösung auf ein stärkehaltiges Nahrungsmittel, erfolgt eine Blau- oder Violettfärbung, die auf Stärke hinweist. Bei höheren Konzentrationen erscheint die Färbung schwarz. Der Test gelingt mit Brot, mit Rüben oder oder mit aufgeschnittenen Kartoffeln. Man kann ihn auch im Reagenzglas mit kalter Iod-Kaliumiodid-Lösung und mit Maisstärke durchführen. Dabei darf nicht erhitzt werden. Die Reaktion ist sehr empfindlich.

 
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Theorie

Beim Mischen von Iod und Kaliumiodid in wässriger Lösung entsteht ein Iodid-Polymer (Polyiodid), das aus einer langen Kette miteinander verbundener Iodid-Ionen besteht. Das Polyiodid ist im reinen Zustand farblos. Durch einen Iod-Überschuss erscheint die Lösung gelblich. Das Polyiodid reagiert mit den Hydroxy-Gruppen in den spiralförmigen Molekülen der Stärke zu einem Polyiodidstärke-Komplex. Die Elektronen im Iodid-Polymer sind delokalisiert. Sie werden beim Interagieren mit den Stärke-Molekülen durch sichtbares Licht angeregt und absorbieren einen Teil des Lichts. Der Polyiodidstärke-Komplex erscheint dadurch blau oder blauviolett. Beim Erwärmen zerfällt der Komplex wieder.

Sicherheit  Schutzbrille anziehen!  Schutzhandschuhe anziehen! Lueftungsmassnahmen erforderlich

Iod schädigt bei längerer Exposition die Schilddrüse. Es ist auf eine gute Raumlüftung zu achten. Die Lösung reizt auch die Haut. Die Hände werden nach dem Versuch gut gewaschen. Es müssen Schutzbrille und Schutzhandschuhe getragen werden. Die Reste werden mit Natriumthiosulfat zum Iodid umgesetzt und im Behälter für Schwermetallsalze gesammelt. Iod ist sehr toxisch für Wasserorganismen. 
  
Herstellungsvorschrift   Iod-Kaliumiodid-Lösung
 
GBU Deutschland   Experimente mit Iod   docx    pdf
SB Schweiz   Experimente mit Iod   docx    pdf

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