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  Claude Monet (1840-1926)
 
Selbstbildnis, 1886
Claude Monet wurde am 14. November 1840 in Paris geboren. Im Alter von fünf Jahren zog er mit seinen Eltern in die Hafenstadt Le Havre. Die Kindheits-Eindrücke von Hafen, Küste und Meer malte Monet später immer wieder (vgl. Impressionismus). Als er 15 Jahre alt war, zeigte er große Begabung beim Zeichnen von Karikaturen. Dem bekannten Landschaftsmaler Eugène Boudin (1824-1898) gefielen diese Zeichnungen, so dass er den jungen Monet oft zum Malen im Freien mitnahm. Im Jahre 1859 ging Monet entgegen dem Willen seines Vaters nach Paris, um dort Malerei zu studieren. 
  
 
Anfänge
Merkmale
Monet
Cézanne
Van Gogh
 
 
Anfänge
In Paris lernte Monet die Maler Pissaro und Renoir kennen. 1865 stellte der Salon zwei seiner Werke aus. Tief beeindruckt von Manets "Frühstück im Grünen" malte er ein eigenes "Frühstück im Grünen", das heute nicht mehr vollständig erhalten ist, und weitere Gartenmotive wie die "Frauen im Garten". Dieses Bild wurde von der Jury des Salons nicht mehr angenommen. Monet war wie die anderen Impressionisten gebrandmarkt, so dass anfangs er in große Geldnot kam. Um seine junge Familie zu versorgen - sein Sohn Jean kam im Jahre 1867 zur Welt - musste er sich oft Geld von Freunden und Bekannten ausleihen. Seine Eltern waren gegen die Beziehung mit Camille, einer Frau aus einfachen Verhältnissen. Bei der ersten Impressionisten-Ausstellung im Jahre 1874 fiel das berühmteste Bild der Impressionisten "Impression - Sonnenaufgang" bei den Kritikern durch. 
     
 
Merkmale und Maltechniken
  
  
In dieser Zeit malte Monet oft im Freien. Die neue Erfindung der Tubenfarbe war dafür genauso eine wichtige Voraussetzung wie die neu aufkommende Eisenbahn, welche den städtischen Arbeitern und Kleinbürgern Ausflüge in die Vororte von Paris ermöglichte. Das Ölgemälde "Der Spaziergang" zeigt Monets erste Frau Camille und seinen Sohn Jean. Camille steht auf dem erhöhten Punkt eines Hügels und hebt sich vor der mit lockeren Pinselstrichen gemalten, hellblauen, mit weißen Wölkchen bedeckten Himmelsatmosphäre ab. Alles erscheint luftig und leicht, was vor allem durch den mit cobaltviolett gemalten Schatten des weit geschwungenen Rocks von Camille betont wird. Im Rock findet sich auch ein leichtes Grün, welches vom Farbreflex des Grases herrührt. Die Jugendlichkeit Jeans wird durch den ihn umgebenden, türkisfarbenen Farbsaum und durch die rötlich gemalten Wangen verstärkt. 
  
 
Der Spaziergang, Ölfarben, 1875
  
Monet malte immer wieder auf Reisen, die ihn nach Südfrankreich, England, Holland, Norwegen, Spanien und Venedig führten. In London hatte er zusammen mit seinem Freund Pissaro bereits 1870 den englischen Kunsthändler Paul Durand-Ruel kennengelernt. Dieser kaufte viele Bilder von Monet und widmete ihm im Jahre 1883 eine Einzelausstellung, so dass Monet nach und nach berühmt wurde. 

Im Jahre 1883 bezog er mit seiner neuen Gefährtin Alice Hoschedé und seinen Kindern ein Haus in Giverny, einem weit abgelegenen Vorort von Paris. Seine erste Frau Camille war 1879 gestorben. Monet kaufte sich 1890 das malerische Grundstück und widmete sich ganz der Gestaltung seines eigenen Gartens. Zusammen mit seiner Familie wandelte er einen Obstgarten in ein Paradies mit Blumenmeeren und Teichen um, in dem sich exotische Pflanzen wie die blassblauen Glycinien, die violette Iris, die aus Mexiko importierten Tuberosen und vor allem die perlmuttschimmernden Seerosen, eine seiner Lieblingspflanzen, befanden. Über seinen Seerosenteich ließ er eine japanische Holzbrücke bauen, die er immer wieder malte. Vor allem die Gartenbilder fanden großen Gefallen beim Stadtpublikum in Paris, so dass ganze Scharen der Stadtbevölkerung zu Monets Garten pilgerten. Bis zu seinem Tod 1926 malte Monet inmitten seinem Paradies und war sehr glücklich. Noch heute ist der Garten Monets in Giverny ein großer Anziehungspunkt. 

Auf dem Bild "Irisbeet im Garten" lässt sich im Hintergrund das Haus von Monet vermuten. Die angedeuteten Formen verschwimmen zugunsten einer groß angelegten Farbsymphonie der Blumen. Licht und Schatten werden ganz durch die fast expressive Verwendung der Farben dargestellt. Der Betrachter hat den Eindruck, im Blütenmeer zu versinken, ja er meint, den Geruch der Iris wahrnehmen zu können. 
  

 
Irisbeet im Garten des Künstlers, 1900
  
Auf  "Seerosen, Wasserlandschaft, Wolken" (unten rechts) malt Monet keine Landschaft mehr im eigentlichen Sinne, wie bei vielen seiner späten Bilder aus Giverny. "Reflexlandschaften" nannte Monet seine Wasser- und Seerosenbilder. Die Landschaft spiegelt sich in kleinen Ausschnitten auf der Wasseroberfläche wider. Monet benutzt den Spiegel der Wasseroberfläche als ein zusätzliches Mittel, um die Auflösung der Form noch weiter voranzutreiben. Er entfaltete seine große Meisterschaft, in dem er die Farbe in tausenden von Nuancen, von schillernden Flächen, Schleiern, Tupfen oder Farbstrichen auflöste: 
  
 
Seerosen, Wasserlandschaft, Wolken, 1903
 
 
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