Paul Cézanne (1839–1906) | ||
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Anfänge | L'Estaque I | L'Estaque II | Stillleben | Montagne |
L'Estaque II | |||
Nach
zwei Jahren kehrte Cézanne mit seiner Familie nach Paris
zurück
und nahm etwas später eine Einladung von Pissaro nach Pontoise im
Tal der Oise an. Während dieser fruchtbaren Zeit erreichte Pissaro,
dass Cézanne die dunklen Farben von seiner Farbpalette verbannte.
Er gab dem Freund viele gute Ratschläge. So riet er ihm, Farben
kräftig aufzutragen und auf die eigenen Empfindungen zuhören.
Nach Pissaro gibt es nur einen Lehrer, die Natur.
1876 hielt sich
Cézanne
erneut in L'Estaque auf und malte diesmal freundlichere Bilder. Er
erinnerte
sich an die Ratschläge des Freundes und vertiefte sich vor dem
Malen
in einen langen Akt des Schauens. Im Meer bei L'Estaque (1876)
drängen
die Dächer und Wände der Häuser mit warmen Farben wie Rot
und
Gelb in den Vordergrund, während die Komplementärfarbe Blau
von Himmel und Meer eher kalt wirken und somit die Behausungen der
Menschen
besonders hervorheben. Cézanne schrieb Briefe an Pissaro, in
denen er die Farben der Landschaft und ihrer Gegenstände beschrieb.
Er machte die Beobachtung, dass die Sonne auch farbige Schatten wirft,
blaue, rote, braune, violette.
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Stillleben | |||
Im
Gegensatz zu den anderen Impressionisten war Cézanne ab 1880 nicht
mehr bereit, auf die Form zugunsten der Farbe vollständig zu verzichten.
Er malte zahlreiche Stillleben und Portraits. Die Blaue Vase (1885–1887)
stammt aus dieser Zeit. Vase, Teller und Apfel erhalten eine genaue Modellierung
und sind fest auf dem Tisch angeordnet. Die breite Pinselführung auf
der Vase, an der Wand oder auf dem Tisch ermöglicht das Abtönen
von Lichtwerten, wodurch der Eindruck von Räumlichkeit entsteht. Licht
und Schatten erreicht der Künstler nicht mit Schwarz und Weiß,
sondern durch das Abtönen der Farben: Der Schatten auf der linken
Seite der Vase erscheint grün, der Schatten des Tellerrandes violett.
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Montagne Sainte-Victoire | |||
Ende
der Achtziger Jahre zog Cézanne wieder nach Aix. Dort entstanden
die berühmten Bilder des Berges von Sainte-Victoire, den Cézanne
in allen Variationen immer wieder malte.Die
feste Bildanordnung wird jetzt nicht mehr durch die Ränder von Gegenständen
begrenzt, sondern durch die Farben. Grenzen der Farben sind auch Grenzen
der Form. Das Licht wird allein durch die Farbe wiedergegeben. Größte
Helligkeit wird durch größte Farbintensität wiedergegeben.
Die hellen und dunklen Farbflecken fließen nicht, sondern sind ein
Ort der Ruhe.
„Die Natur liegt nicht an
der Oberfläche, sie besteht in der Tiefe. Farben sind der Ausdruck
dieser Tiefe an der Oberfläche. Sie steigen aus den Wurzeln der Welt
auf. Sie sind ihr Leben, das Leben der Ideen.“ (Zitat Cézanne).
An manchen Stellen hat
der Maler die Leinwand durchscheinen lassen, ohne Ölfarbe aufzutragen.
Die weißen Felder betonen die Zweidimensionalität der Farbe
und verleihen ihr somit mehr Ausdruckskraft.
In den letzten Lebensjahren erzielten die Bilder des Künstlers zwar ansehliche Preise, doch er zog sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Am 23. Oktober 1906 starb Cézanne in seiner Wohnung in Aix an einer Lungenentzündung, nachdem er beim Malen in ein Unwetter geraten war. Zuvor noch waren seine Bilder im Pariser Salon mit großem Erfolg ausgestellt worden. |
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Merkmale
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