Licht | ||
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Was ist Licht? | Absorption/Reflexion | Streuung/Brechung | Interferenz |
Wie entsteht Licht und was ist es? | |||||||||||||
Das
Licht als Symbol für den Gegensatz zur Finsternis steht meist in Verbindung
mit einer Erleuchtung oder einer neuen Erkenntnis. Die Symbolik der Farbe Gelb hat mit dem Licht zu tun. Oft wird Licht als Symbol für Nicht-Materielles wie dem Geist oder dem Lebensglück verwendet. Die Darstellung vom Licht als physikalisches
Phänomen zeigt auf, wie schwierig es ist, Licht naturwissenschaftlich
und begrifflich zu erfassen.
Erhitzt man ein Metallstück,
beginnt es nach einiger Zeit zu glühen. Bei diesem Vorgang wird Wärmeenergie
in Licht umgewandelt. Je heißer das Metallstück ist, umso höher
ist auch die Lichtausbeute. Bei 700 °C glüht es dunkelrot, bei 1200 °C leuchtet es hellorange und über 1300 °C beginnt die
Weißglut. Führt man Metall-Atomen Wärmeenergie zu, werden
die Atome in einen angeregten Zustand versetzt, wobei sie Licht aussenden.
Licht entsteht durch Verbrennungen aus chemischer Energie (Flamme), durch
Umwandlung aus elektrischer Energie (Glühlampe) oder durch Umwandlungen
von Atomkernen (Sterne). In der Sonne verschmelzen die Kerne von Wasserstoff-Atomen
zu Helium-Kernen. Dabei werden riesige Energiebeträge erzeugt, die
als Wärme oder Licht in das Weltall abstrahlen. Die Oberflächentemperatur
der Sonne beträgt mehr als 6000 °C. Auf den Erdball trifft allein
eine Wärmestrahlung von etwa 175 Milliarden Megawatt.
Bereits im Jahre 1690
ordnete der niederländische Physiker Christiaan Huygens dem Licht
– in Anlehnung an die Schallwellen – eine Wellennatur zu. Im 19. Jahrhundert
untermauerten die Theorien des Physikers James Clerk Maxwell die Annahme,
dass sich Licht als elektromagnetische Welle fortbewegt. Die meisten elektromagnetischen
Wellen wie Radiowellen oder die Röntgenstrahlung sind für unser
Auge nicht sichtbar. Die Wellen unterscheiden sich in ihrer Wellenlänge:
Rundfunkwellen können mehrere hundert Meter lang sein, während
die kosmische Höhenstrahlung Wellenlängen im kaum vorstellbaren
Bereich von Millionstel Nanometer (1 nm = 1 Milliardstel Meter) besitzt.
Die Wellenlänge des für uns sichtbaren Lichts liegt etwa zwischen
765 nm und 385 nm und wird als optisches Spektrum bezeichnet. Das optische Spektrum selbst wiederum ist aus verschiedenen
elektromagnetischen Wellen zusammengesetzt, die in unseren Augen unterschiedliche
Farbwahrnehmungen erzeugen.
Der Londoner Arzt Thomas
Young erkannte im Jahre 1817, dass sich Lichtwellen nicht wie die Schallwellen
als longitudinale Schwingungen, sondern transversal fortbewegen. Transversale
Wellen schwingen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.
Das Auge besitzt auf
der Netzhaut Farbsinneszellen, die Zapfen, die jeweils für eine bestimmte
Wellenlänge des Lichts empfindlich sind. Werden sie gleichzeitig angeregt,
erhält man den Farbeindruck Weiß. Sonnenlicht kann als
Mischung von mehreren elektromagnetischen Wellen aus dem optischen Spektrum
bezeichnet werden. Die additive Farbmischung erbringt einen experimentellen Beweis: Weiß wird durch das
Mischen von mehreren farbigen Lichtquellen erzeugt.
Albert Einstein hat darauf
hingewiesen, dass Licht auch eine andere Gestaltform annehmen kann. Er
behauptete im Jahre 1905, dass Licht neben seiner Wellennatur auch Teilchencharakter
besitzen muss, da es beim Auftreffen auf eine Metallplatte Elektronen aus
der Platte herausschlagen kann. Er bezeichnete die "Lichtteilchen" als Photonen. Der beschriebene Effekt wird als
photoelektrischer Effekt bezeichnet und ist die technische Grundlage für
die photovoltaische Stromerzeugung aus Sonnenlicht.
Die Eigenschaft des Lichts,
sich sowohl wie eine Welle als auch wie ein Teilchen verhalten zu können,
ist eines der merkwürdigsten Phänomene in der Natur überhaupt.
Für dieses Phänomen des „Sowohl-als-auch“ prägte Niels Bohr
den Begriff der Komplementarität. Ganz
entscheidend dabei ist die Anordnung des Aufbaus für die Versuche,
um Eigenschaften über das Licht herauszubekommen. Ein Versuchsaufbau
beweist die Wellennatur des Lichts, ein anderer Aufbau belegt seine Teilchennatur.
Seit dieser Feststellung nimmt man an, dass die Objekte der Natur nicht
eindeutig festgelegt sind, sondern dass der Mensch selbst zu einem Stück
weit entscheiden kann, wie die Natur ist. Manche Philosophen gehen noch
wesentlich weiter und behaupten, dass die Natur (und alles was in ihr lebt
und entsteht) ein reines Gedankengebäude des Menschen sei. Sie würde
erst dann zu existieren beginnen, wenn sie der Mensch erdenkt. Diese philosophische
Richtung nennt man Konstruktivismus.
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Absorption, Reflexion und Remission von Licht | |||
Das
von der Sonne ausgestrahlte Licht breitet sich kreisförmig und geradlinig
von der Sonne weg im Weltall aus, sofern es nicht gestört wird. Das
Licht kann nicht stehen bleiben, es legt in einer Sekunde eine Entfernung
von 299792458 Metern zurück (etwa 300000 Kilometer). Diese Geschwindigkeit
wird als Lichtgeschwindigkeit bezeichnet.
Sie ist die größte bisher gemessene Geschwindigkeit und kann
wahrscheinlich nicht übertroffen werden. Licht
bewegt sich solange geradlinig und ungestört, bis es auf ein Hindernis
trifft oder durch ein Hindernis manipuliert wird. Stellt
sich dem Sonnenlicht ein Planet in den Weg, so entsteht hinter dem Planeten
ein Schatten. Beim Halbmond sieht man beispielsweise den von der Seite
beschienenen Mond. Die der Sonne abgewandte Seite erscheint dunkel, während
die sichtbare Sichel von der Sonne bestrahlt wird.
Die Sichel kann nur deshalb
gesehen werden, da ein Teil des Lichts von der Mondoberfläche zurückgeworfen
wird. Ein erheblicher Teil des Lichtes aber wird von der Mondoberfläche
zurückgehalten und in Wärmeenergie umgewandelt. Dieses Phänomen
nennt man Absorption. Es erklärt
auch die extremen Temperaturen auf der Mondoberfläche: An einem Mond-Tag
betragen sie bis zu +120 °C, während sie in der Mond-Nacht auf −150 °C
abfallen. Eine schwarze Fläche
heizt sich unter Sonneneinstrahlung mehr auf als eine weiße. Dies
liegt an der besonders guten Absorptionsfähigkeit der Farbe Schwarz.
Schwarze Flächen eignen sich aus diesem Grunde zum Bau von Wärmespeichern,
so auch im Sonnenkollektor. Dieser besitzt als
Absorptionsfläche eine dunkle Fläche, die einen Wasserkreislauf
heizt.
Trifft
Licht auf einen Spiegel, wird sämtliches Licht reflektiert, dieses
Phänomen nennt man Reflexion.
Der Einfallswinkel entspricht immer dem Ausfallswinkel. Trifft
Licht auf Gegenstände, die für unsere Augen farbig erscheinen,
tritt ein spezielles Phänomen auf. Die Oberfläche eines blauen
Pigments absorbiert bestimmte Anteile des Lichts. Ein Teil des Lichts wird
remittiert und in unserem System Auge-Gehirn entsteht der Farbeindruck
Blau. Hier haben wir es mit dem Phänomen der Remission zu tun.
Die Sonnenstrahlen, die
auf die Erdoberfläche treffen, werden manchmal an der spiegelnden
Wasseroberfläche teilweise reflektiert, an vielen Materialien aber
auch absorbiert und remittiert. Bei der Absorption wird das kurzwellige
Sonnenlicht in Wärmeenergie umgewandelt, die als langwellige Wärmestrahlung
wieder an die Erdatmosphäre abgegeben wird. So entsteht der natürliche Treibhauseffekt.
Ohne diesen Mechanismus wären die Bedingungen auf der Erdoberfläche
mit dem Mond vergleichbar.
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Streuung und Brechung von Licht | |||||||||||||||
Das
Phänomen einer Streuung des Lichts
in alle möglichen Richtungen kann in der Erdatmosphäre beobachtet
werden: Der Tageshimmel erscheint nicht schwarz (sondern hell oder blau),
da das Sonnenlicht an den Luftmolekülen und den Staubteilchen diffus
gestreut wird. Die Wahrscheinlichkeit der Streuung von Lichtwellen nimmt
mit abnehmender Wellenlänge zu. Dies bedeutet, dass der blaue Anteil
des Sonnenlichts wesentlich stärker von der Luft gestreut wird als
der rote oder der gelbe Bereich. Aus diesem Grund erscheint der Tageshimmel
auf der Erde blau. Bei Planeten ohne Atmosphäre ist er dagegen schwarz.
Ein Raumfahrer auf der Mondoberfläche sieht einen schwarzen Himmel.
Das Phänomen der
Streuung kann auch durch ein eigenes Experiment beobachtet werden: Durch
einen Glasbehälter mit Wasser wird mit Hilfe eines Laserpointers ein
fein gebündelter Lichtstrahl geschickt. Dann tropft man einige Tropfen
Milch in das Wasser: Die mikroskopisch kleinen Fett-Tröpfchen streuen
den Lichtstrahl und der Tyndall-Effekt tritt auf.
Stellt man einen Stab in einen Behälter mit Wasser, erscheint der Stab geknickt. Dieses Phänomen ist durch eine besondere Eigenschaft des Lichts erklärbar: Lichtstrahlen, die in durchsichtige Materialien eindringen, ändern bei Eintritt an der Grenzfläche ihre Richtung. Leitet man einen gebündelten Lichtstrahl in einem schrägen Winkel in Wasser, so wird er am Übergang zwischen Luft und Wasser abgeknickt.Aufgrund des Phänomens der Brechung von Licht erscheinen Objekte, welche im Wasser liegen, näher an der Oberfläche wie sie tatsächlich sind. So wird auch meistens die Wassertiefe von glasklaren Gewässern viel zu gering eingeschätzt. Der Brechungswinkel β kann berechnet werden, wenn die Brechzahlen n der beiden Medien bekannt sind.
Ein
natürliches Phänomen stellt der Regenbogen dar. Beim Eintritt
eines Sonnenstrahls in ein Wassertröpfchen ändert sich der Ausbreitungswinkel
des Strahls, er wird gebrochen. Dies gilt auch für jede Berührung
des Tropfenrandes. Der blaue Anteil des weißen Lichts wird stärker
gebrochen als der gelbe oder der rote. Weißes Licht wird in seine
Farbanteile zerlegt. Dem Farbenfeuer eines geschliffenen Diamanten oder
dem farbigen Glitzern eines Tautropfens liegt das gleiche Phänomen
zugrunde.
Schickt man weißes
Licht durch ein Prisma, werden die verschiedenen Lichtwellenanteile des
Lichts an den beiden Grenzflächen zweimal gebrochen. Kurzwelliges
Licht wird generell stärker gebrochen als langwelliges, daher kann
mit Hilfe eines Prismas weißes Licht in seine Wellenanteile zerlegt
werden. Dieses Phänomen der Dispersion wurde erstmals von Isaac Newton in dem 1704 erschienenen Buch Optik beschrieben.
Trifft
ein Lichtstrahl ganz flach auf eine Grenzschicht und beträgt der Einfallswinkel
nahezu 90°, dann wird der Strahl nicht mehr gebrochen, sondern vollständig
reflektiert, es erfolgt Totalreflexion.
Aufgrund dieser Eigenschaft kann man Licht in Lichtleiterkabeln transportieren.
Diese bestehen im Innern aus Glasfasern, die einen großen Einfallswinkel
ermöglichen. Durch vielfache Totalreflexion (bis zu 20000mal pro
Meter) wird das Licht im Glasfaserkabel transportiert. Mit Hilfe eines
Lichttonsenders können Wechselspannungssignale in Lichtsignale umgewandelt
werden, die in das Glasfaserkabel eingeschleust werden. Ein Lichttonempfänger
am Ende des Glasfaserkabels empfängt die Lichtsignale und wandelt
sie wieder in elektrische Signale um. Auf diese Weise können Informationen
über große Strecken ohne Stromverlust übertragen werden.
Die Technik ist die wichtigste Grundlage für das Funktionieren des
Internets. Germanium als Schlüsselelement
spielt dabei die entscheidende Rolle.
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Interferenz von Licht | ||||||
Das
Phänomen der Interferenz kann in der Natur und in der Technik vielfältig
beobachtet werden: Das regenbogenfarbige Schillern von Perlen oder Perlmuttmuscheln,
das farbige Schillern von Seifenblasen oder von Öl auf der Straße,
das Farbenspiel des Opals oder des Labradorits und das vielfältige
Farbenspiel eines Schmetterlingsflügels weisen auf das Phänomen
der Interferenz hin. Interferenzlicht ensteht immer dann, wenn Lichtwellen
durch unterschiedliche Reflexion übereinander gelagert werden.
Das Phänomen
soll
am Beispiel der Schalen von Perlen oder von Perlmuttmuscheln
erläutert
werden. Die Schalen bestehen aus einer Kombination von mehreren
hauchdünnen
Schichten, die abwechselnd aus einer dünnen, transparenten
Kalkschicht
und einer noch dünneren Eiweißschicht aufgebaut sind. Trotz
des mikroskopisch dünnen Aufbaus variieren die Schichten in der
Dicke. Das Licht, das an den oberen und unteren Schichten reflektiert
wird, interferiert, wobei bestimmte Wellenlängen ausgelöscht
werden. Dabei entsteht der schillernde Effekt.
Beim Doppelspaltexperiment
trifft Licht auf eine Trennwand mit zwei schmalen, parallelen Schlitzen.
Auf dem Weg durch die Schlitze legt das Licht bis zum Auftreffen auf dem
dahinter liegenden Schirm unterschiedliche Entfernungen zurück. Daher
kommen die Lichtstrahlen nicht phasengleich beim Schirm an. An einigen
Stellen heben sich die Wellen gegenseitig auf, an anderen addieren sie
sich. Als Ergebnis ist ein typisches Muster von hellen und dunklen Interferenzstreifen
zu sehen.
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Weitere Infos |
Der
Begriff Farbe im Farbenlexikon Licht und Farbe als Phänomen |