Radium Lanthan  Thorium  
 Actinium                                         89Ac
 engl. actinium; griech. aktis („Strahl“)
 


Halbwertszeit für Ac-227 *):
21,772 Jahre 
Nukleonenzahl *) 
Ordnungszahl      
Schmelzpunkt      
Siedepunkt      
Oxidationszahlen       
Dichte      
Härte (Mohs)       
Elektronegativität      
Elektronenkonfig.     
Natürl. Häufigkeit    
   
*) langlebigstes 
Isotop 
227
89   
1050 °C   
3200 °C   
3   
10 g/cm³   
keine Angaben    
1,1 (Pauling)   
[Rn]6d17s2   
Ac-225  Spuren   
Ac-227  Spuren   
Ac-228  Spuren 
 
 
 
     
 
 
 Physikalisch-chemische Eigenschaften
Actinium ist ein silbrig glänzendes und relativ weiches Schwermetall. Es viel stärker radioaktiv als Radium und leuchtet schon im Tageslicht leicht bläulich. Das in den Uranerzen enthaltene Actinium enthält drei natürliche Isotope, von denen Ac-227 mit 21 Jahren die längste Halbwertszeit besitzt. Actinium als erster Vertreter der Actinide ähnelt in seinen Eigenschaften mehr den Alkalimetallen als dem Lanthan: An der Luft oxidiert es rasch, mit Wasser und mit Säuren reagiert es heftig unter Wasserstoffbildung.


Actinium leuchtet im Dunkeln (Virtuelle Darstellung)
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So könnte es aussehen, wenn ein Stück Actinium im Dunkeln leuchtet.
 

Die Halogenide des Actiniums und auch das Actinium(III)-oxid erscheinen als feines Pulver weiß. Die Actinium-Ionen in den Salzen haben die Oxidationsstufe +3.
   
Toxikologie 
Wie alle anderen radioaktiven Elemente wirkt das Actinium im Körper stark toxisch und erzeugt Strahlenschäden.
  
Vorkommen 
Häufigkeit   sehr selten

Actinium ist 1000 Mal seltener als Radium und kommt in der Natur in den Uranerzen nur in geringsten Spuren vor. Dort entsteht es in der Uran-Actinium-Zerfallsreihe.


Schwarze Pechblende aus La Creusaz im Wallis

Zoom!Lupe

 Aus der Uran-Pechblende lassen sich viele radioaktive Elemente gewinnen.
 
 
Geschichte 
Das Element wurde 1899 von dem französischen Chemiker André Louis Debierne (1874–1949) in Paris entdeckt, als er Rückstände aus der schwarzen Pechblende untersuchte. In Anlehnung an den lateinischen Namen radius für Radium („der Strahl“) verwendete er bei der Namensgebung das gleich bedeutende griechische Wort aktis. Unabhängig davon entdeckte Friedrich Oskar Giesel (1852–1927) das Element drei Jahre später in Braunschweig. Im Jahr 1950 stellte F. T. Hageman in Chicago durch den Neutronenbeschuss auf ein Gramm Radium etwa 1,25 Milligramm Actinium her, aus dem er auch mehrere Salze bildete.
  
Herstellung
Eine Herstellung aus der Pechblende kommt wegen des geringen Gehalts nicht in Frage. Actinium wird daher künstlich aus Radium durch Neutronenbeschuss erzeugt:

Herstellung Actinium

Die Isolierung des Actiniums erfolgt durch Ionenaustausch und Lösungsmittel-Extraktion. Durch eine Reduktion des erhaltenen Actiniumoxids Ac2O3 mit Thorium bei hoher Temperatur im Vakuum erhält man das silberweiße Metall. 
  
Verwendung 
Aufgrund der hohen Radioaktivität dient Actinium als α-Strahlenquelle zur Erzeugung von Neutronen. Bei der Aktivierungs-Analyse von Erzen werden die zu untersuchenden Stoffe mit Neutronen beschossen, so dass ein Teil der beschossenen Atome radioaktive Isotope bildet. Aufgrund deren Halbwertszeit und Aktivität kann man Rückschlüsse über das vorliegende Erz schließen. In Satelliten wird das Metall zur thermionischen Energieerzeugung benutzt. 


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