Actinium 89Ac | |||
engl. actinium; griech. aktis („Strahl“) | |||
|
|||
|
Physikalisch-chemische Eigenschaften | |||
Actinium
ist ein silbrig glänzendes und relativ weiches Schwermetall. Es viel stärker radioaktiv als Radium und leuchtet
schon im Tageslicht leicht bläulich. Das in den Uranerzen enthaltene
Actinium enthält drei natürliche Isotope, von denen Ac-227 mit
21 Jahren die längste Halbwertszeit besitzt. Actinium als erster Vertreter
der Actinide ähnelt
in seinen Eigenschaften mehr den Alkalimetallen als dem Lanthan: An der Luft oxidiert es rasch, mit Wasser und mit Säuren reagiert es heftig unter Wasserstoffbildung.
Die Halogenide des
Actiniums und auch das Actinium(III)-oxid erscheinen
als feines Pulver weiß. Die Actinium-Ionen in den Salzen haben die
Oxidationsstufe +3.
|
Toxikologie |
Wie
alle anderen radioaktiven Elemente wirkt das Actinium im Körper stark
toxisch und erzeugt Strahlenschäden. |
Vorkommen | |||
Häufigkeit sehr selten
Actinium ist 1000 Mal seltener als Radium und kommt in der Natur in den Uranerzen nur in geringsten Spuren vor. Dort entsteht es in der Uran-Actinium-Zerfallsreihe.
|
Geschichte |
Das
Element wurde 1899 von dem französischen Chemiker André
Louis Debierne (1874–1949) in Paris entdeckt, als er Rückstände
aus der schwarzen Pechblende untersuchte.
In Anlehnung an den lateinischen Namen radius für Radium („der Strahl“) verwendete er bei der Namensgebung das gleich bedeutende griechische Wort aktis. Unabhängig davon entdeckte
Friedrich Oskar Giesel (1852–1927) das Element drei Jahre später in
Braunschweig. Im Jahr 1950 stellte F. T. Hageman in Chicago durch den Neutronenbeschuss auf ein Gramm Radium etwa 1,25 Milligramm Actinium her, aus dem er auch mehrere Salze bildete. |
Herstellung |
Eine
Herstellung aus der Pechblende kommt wegen des geringen Gehalts nicht in
Frage. Actinium wird daher künstlich aus Radium durch Neutronenbeschuss erzeugt:
Die Isolierung des Actiniums erfolgt durch Ionenaustausch und Lösungsmittel-Extraktion. Durch eine Reduktion des erhaltenen Actiniumoxids Ac2O3 mit Thorium bei hoher Temperatur im Vakuum erhält man das silberweiße Metall. |