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  Fluorescein-Natrium, Uranin   C20H10Na2O5 
Flasche 
Fluorescein-Natrium

Orangerotes,

kristallines Pulver
Molmasse  376,270 g/mol   
   
  
  

   
AGW  keine Angaben  
Dichte  0,7 g/cm3  
Schmelzpunkt  >300°C
Wasserlöslichkeit 
Konz. bei 20°C 500g/l
- -
HP-Sätze  P 280.1-3+5  Entsorgung  G 3
Etikett drucken Dt. Bezeichnung
Synonyme (deutsch)
Engl. Bezeichnung
Synonyme (engl.)
CAS  518-47-8 Fluorescein-Natrium
Uranin
C.I. 45350
Fluorescein Sodium
Uranine
C.I. 45350
  
Besondere Bemerkungen: Uranin ist im Gegensatz zum Uran nicht radioakativ und nach GHS nicht als Gefahrstoff eingestuft. Eine ökotoxische Wirkung ist nicht nachgewiesen. Leichte Haut- und Augenreizungen sind aber möglich, daher sind als Vorsichtsmaßnahme Schutzbrille und Schutzhandschuhe zu tragen, beim Freiwerden von Stäuben muss eine Feinstaubmaske aufgezogen werden.


Eigenschaften
Fluorescein-Natrium ist das wasserlösliche Dinatriumsalz des Xanthen-Farbstoffs Fluorescein. 
Die stabile chinoide Form kommt als rotoranges kristallines Pulver in den Handel. Daneben existiert auch noch eine instabile lactoide Form, die ein gelbes amorphes Pulver bildet. Der Stoff ist nicht entzündbar, er kann beim Erhitzen Kohlenstoffdioxid und Kohlenstoffmonooxid freisetzen. Fluorescein ist im Gegensatz zum Fluorescein-Natrium nur schlecht wasserlöslich.


Fluorescein-Natrium


Da die wässrige Lösung schon bei Tageslicht eine leuchtend grüne Fluoreszenz zeigt, ist das Dinatrium-Salz auch als Uranin bekannt. Bei hellem Hintergrund oder bei fehlender Fluoreszenz erscheint die Lösung leuchtend gelb. Die Lösung ist schwach alkalisch. Fluorescein-Natrium löst sich auch gut in Ethylalkohol und in Glycerin. Die grüne Fluoreszenz ist in einer wässrigen Lösung selbst bei einer Verdünnung von eins zu hundert Millionen im Sonnenlicht noch sichtbar. Im Jahr 1877 warf man bei Immendingen zehn Kilogramm Uranin in die Donau. Zweieinhalb Tage später konnte man in der Aach eine Fluoreszenz sehen. Auf diese Art und Weise war der Beweis der Donauversickerung im Donautal vor Tuttlingen erbracht.
 

Fluoreszenz einer Uranin-Lösung
   
  
Herstellung 
  
Fluorescein entsteht unter Wasserabspaltung beim Erhitzen einer dickflüssigen Schmelze von Phthalsäureanhydrid mit Resorcin. Als Katalysator eignet sich konzentrierte Schwefelsäure oder wasserfreies Zinkchlorid. Mit Wasser oder Ammoniaklösung kann das Produkt gereinigt werden. Der deutsche Chemiker Adolf von Baeyer (1835–1917) entdeckte im Jahr 1871 mit dieser Reaktion das Fluorescein, das er „Resorcinphthalein“ nannte. Mit Phenol konnte er gleichzeitig auch erstmals den Indikator Phenolphthalein herstellen.
 
 
Synthese von Fluorescein

 
Fluorescein-Natrium erhält man durch die Reaktion von Fluorescein mit Natriumhydroxid in wässriger Lösung. Das restliche Wasser wird durch Trocknen mit Calciumchlorid entfernt. Bei einer Bromierung des Fluoresceins entsteht der Farbstoff Eosin.  

   
   
Verwendung
   
Uranin eignet sich als Anzeigemittel zum Nachweisen unterirdischer Wasserläufe. Bei Schiffbruch wird ein halbes Kilogramm des Farbstoffs ins Wasser gegeben. Diese Menge markiert etwa 4000 Quadratmeter im Wasser. Der Farbstoff wird zum Färben von Schaumbädern, Shampoos oder Frostschutzmitteln benutzt. Er wird auch in Leuchtfarben für Diskotheken oder für Sciencefiction-Filme verwendet. Beim Anstrahlen mit UV-Licht leuchtet eine solche Farbe giftgrün. Fluorescein dient im chemischen Labor als Indikator, da die Fluoreszenz unterhalb pH=7 stark abnimmt. In der Fluoreszenzmikroskopie wird der Farbstoff als Färbemittel eingesetzt. So lassen sich zum Beispiel Hornhautschäden nachweisen.

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