di-Phosphorpentoxid P4O10
Bemerkungen
für Schulen: Phosphorpentoxid muss unter allen Umständen
trocken und in reiner Form aufbewahrt werden. Mit Wasser findet eine
heftige Reaktion unter starker Erwärmung statt. Der Stoff wirkt
stark ätzend auf Haut und Augen. Es müssen Schutzbrille und
Schutzhandschuhe aus Nitrilkautschuk getragen werden, eventuell ist auch
ein Gesichtsschutz notwendig. Das Arbeiten im Abzug ist notwendig, da
die Stäube sehr aggressiv auf die Schleimhäute und die
Atemwege wirken.
Eigenschaften
di-Phosphorpentoxid
ist ein weißes, kristallines Pulver, das bei Luftkontakt sofort
Feuchtigkeit anzieht und zusammenklebt. Es reagiert mit Wasser heftig
unter starker Erwärmung. Dabei bildet sich zunächst
Metaphosphorsäure:
P4O10 + H2O H4P4O12
Durch Wasserzugabe entsteht in mehreren Reaktionsschritten ortho-Phosphorsäure. Phosphorpentoxid kann mit Alkalimetallen oder mit Wasserstoffperoxid
explosionsartig reagieren. Mit vielen anderen Stoffen gibt es heftige
Reaktionen, mit brennbaren Stoffen ist sogar eine Entzündung möglich, beispielsweise mit Alkoholen, Iod und Metallen.
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Herstellung
Phosphor(V)-oxid wird durch das Verbrennen von weißem Phosphor
im Luftstrom hergestellt. Hält man weißen Phosphor an die
Luft, beginnt er zu rauchen, es bildet sich dabei schon
Phosphor(V)-oxid. Auch beim Verbrennen von rotem Phosphor erhält
man Phosphor(V)-oxid:
P4 + 5 O2 P4O10
Weißer Phosphor beginnt an der Luft zu rauchen (links),
auch beim Verbrennen des roten Phosphors entsteht ein weißer Rauch (rechts)
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Verwendung
Phosphorpentoxid ist aufgrund seines hohen Reaktionsvermögens mit Wasser ein extrem wirksames Trocknungsmittel
im chemischen Labor. In einem Exsikkator wird die gesamte
Luftfeuchtigkeit durch das Trocknungsmittel beseitigt, so dass man eine
wasserfreie Atmosphäre erhält.
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