Mangan(II)-chlorid MnCl2
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Rosarote
Kristalle |
Molmasse
125,844 g/mol
(Tetrahydrat 197,906
g/mol)
AGW
0,2 mg/m3 E (TRGS 900)
Dichte 2,977
g/cm3
(Tetrahydrat
1,913 g/cm3)
Schmelzpunkt
+650 °C
Siedepunkt
+1190 °C
Wasserlöslichkeit (Tetrahydrat)
100g
H2O lösen bei 20 °C 73,62 g |
Piktogramm
GHS 05
GHS 07
GHS 08
GHS 09
Gefahr
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Gefahrenklassen
+ Kategorie
Akute Toxizität oral 4
Schwere Augenschädigung 1
Spez. Zielorgantoxizität inhalativ wiederh. 2
(Atemwege, ZNS)
Gewässergefährdend chron. 2
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HP-Sätze
(siehe auch Hinweis)
H 302, 318, 373, 411
P 260, 280.1-3+7, 305+351+338+310
Entsorgung
G 4 |
Etikett
drucken |
Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS
7773-01-5
CAS
13446-34-9 |
Mangan(II)-chlorid
Mangan(II)-chlorid Tetrahydrat |
Manganese(II) chloride
Manganese(II) chloride tetrahydrate |
Eigenschaften
Beim
Auskristallisieren aus einer wässrigen Lösung bilden sich die
rosaroten Kristalle des Tetrahydrats. Diese ziehen an der Luft infolge
ihrer hygroskopischen Eigenschaften Wasser an und zerfließen dabei.
Sie lösen sich in Wasser und in Ethylalkohol. Beim Erhitzen schmelzen
sie bereits bei 87,5 °C. Die vollständige Umsetzung zum wasserfreien
Mangan(II)-chlorid gelingt aber erst oberhalb von 220 °C in Anwesenheit
von viel Chlorwasserstoff. Mit anderen Chloriden, beispielsweise mit Magnesiumchlorid,
entsteht ein Tetrachloro-Komplex, der tetraedrische Kristalle ausbildet.
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Herstellung
Elementares Mangan reagiert
schon mit verdünnter Salzsäure lebhaft
unter Bildung von Mangan(II)-chlorid und Wasserstoff:
Mn + 2 HCl
MnCl2 + H2
Mangan(II)-chlorid lässt
sich auch durch die Reaktion von Mangan(II)-oxid oder Mangan(II)-carbonat
mit Salzsäure darstellen. Die industrielle Herstellung erfolgt direkt
aus Mangan oder Ferromangan und Chlor bei etwa 700 °C:
Mn + Cl2
MnCl2
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Verwendung
Mangan(II)-chlorid dient
zur Herstellung von korrosionsbeständigen Magnesiumlegierungen
und von Katalysatoren. Das Tetrahydrat
wird beim Brennen von Ziegeln zugesetzt. Es verdampft und bildet auf dem
Ziegel eine blauschwarze Färbung. In Trockenbatterien wird Mangan(II)-chlorid
als Elektrolyt eingesetzt. Im Analysenlabor wird es zur Sauerstoffbestimmung
nach Winkler benötigt.
Maßanalytische Sauerstoffbestimmung
nach Winkler
Bei der maßanalytischen
Sauerstoffbestimmung nach Winkler wird eine Flasche bis zum Überlaufen
mit dem zu untersuchenden Wasser gefüllt. Nach dem Zugeben einer bestimmten
Menge an Mangan(II)-chlorid-Lösung und kaliumiodidhaltiger Natronlauge
wird die Flasche luftblasenfrei mit einem abgeschrägten Stopfen geschlossen
und kräftig geschüttelt. Nachdem sich der Niederschlag abgesetzt
hat, wird die überstehende Flüssigkeit abgesaugt und der Niederschlag
in Phosphorsäure gelöst. Die Flasche bleibt danach 10 Minuten
im Dunkeln. Das entstandene, elementare
Iod wird mit einer 0,01molaren Natriumthiosulfat-Lösung und dem
Zusatz von Zinkiodid-Stärkelösung (nachdem die Flüssigkeit
bereits hellgelb geworden ist) bis zum Umschlag auf Farblos titriert. Der im Wasser gelöste
Sauerstoff oxidiert die Mangan(II)-Ionen zu Mangan(III)-Ionen, es fällt
unlösliches Mangan(III)-hydroxid und Manganoxidhydrat aus. Bei der Zugabe der alkalischen
Kaliumiodid-Lösung oxidieren die Mangan(III)-Ionen die Iodid-Ionen
zu elementarem Iod:
2 Mn3+ +
2I−
2 Mn2+ + I2
Bei der Titration mit
Natriumthiosulfat wird solange tritriert, bis
am Ende die blaue Färbung, die noch Spuren von Iod anzeigt, verschwunden
ist.
I2 +
2 S2O32−
2I− + S4O62−
Durch eine Berechnung
lässt sich anhand der verbrauchten Titrierlösung indirekt aus
der bestimmten Iodkonzentration bestimmen, wie viel Sauerstoff in der Wasserprobe
vorhanden war.
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