Kristallviolett C25H30ClN3
Teflonverschluss
|
Olivgrünes, kristallines Pulver |
Molmasse 407,979 g/mol
AGW keine Angaben
Dichte 1,19 g/cm³
Zersetzung +215°C
Wasserlöslichkeit
Konz. bei 20 °C 10 g/l
|
Piktogramme
GHS 05
GHS 07
GHS 08
GHS 09
Gefahr
|
Gefahrenklassen
+ Kategorie
Akute Toxizität oral 4
Schwere Augenschädigung
1
Karzinogenität
2
Gewässergefährdend
akut/chronisch 1 |
HP-Sätze (siehe auch Hinweis)
H 302, 318, 351, 400, 410
P 260, 273, 280.1-3,5,7, 305+351+338, 308+313
Entsorgung G 3
|
|
Dt. Bezeichnung
Synonyme (deutsch) |
Engl. Bezeichnung
Synonyme (engl.) |
CAS 548-62-9 |
Kristallviolett
Methylviolett 10B
C.I. 42555
|
Crystal Violet
Methyl Violet 10B
C.I. 42555 |
Bemerkung
für Schulen: Kristallviolett steht im Verdacht
krebserzeugend zu wirken. Es ist ein starkes Zellgift und verursacht
schwerste Augenschäden. Die Aufbewahrung an Schulen wird nicht empfohlen.
Eigenschaften
Kristallviolett ist ein Triphenylmethanfarbstoff, der im chemischen Aufbau dem Malachitgrün ähnelt. Im Gegensatz zum Fuchsin sind die NH2-Gruppen mit Methylresten versehen. Dadurch verstärkt sich die Wirkung der auxochromen Gruppen R-NH-R, so dass sich die Farbe im Vergleich zum Fuchsin von Rot nach Violett verschiebt. Kristallviolett
ist ein olivgrünes kristallines Pulver mit metallischem Goldglanz.
Es löst sich gut in Wasser und Chloroform. In Diethylether
löst es sich nicht. Kristallviolett hat ein extrem hohes
Färbevermögen. Kunststoffe, Textilien, Papier oder Holz werden schon
durch geringste Spuren violett gefärbt, die Färbungen sind
nur sehr schwer zu entfernen. Aus diesem Grund muss äußerst
sauber gearbeitet werden.
Die wässrige Lösung erscheint leuchtend violett. Im sauren
Bereich schlägt die Lösung zunächst nach Grün um.
Bei sehr niedrigen pH-Werten färbt sich die Lösung gelb. Stark
verdünnte Lösungen können mit Natronlauge entfärbt werden.
|
Herstellung
Zur Synthese von Kristallviolett wird zunächst aus N,N-Dimethylanilin und Phosgen
die Verbindung 4,4'-Bisdimethylaminobenzophenon (Michlers Keton)
hergestellt, das dann mit weiterem Dimethylanilin unter Einsatz von
Phosphoroxichlorid zu Kristallviolett kondensiert wird.
|
Verwendung
Kristallviolett
färbt Wolle, Seide oder Baumwolle leuchtend violett, allerdings
ist die Färbung nicht besonders gut waschecht. Früher war der
Farbstoff in Durchschreibpapieren eingesetzt. Er ist auch in
Farbbändern, Stempelfarben oder Kopierstiften enthalten. In der
Mikroskopie wird das Kristallviolett bei der Gram-Färbung von
grampositiven Bakterien eingesetzt. Die Färbung ist auf die Bildung
eines unlöslichen Charge-Transfer-Komplexes in den Bakterien bei
der Reaktion mit Iod zurückzuführen. Nach dem Färben
erscheinen die Bakterien blauviolett. Nach einer Behandlung mit 96%igem
Ethylalkohol werden eventuell vorhandene, gramnegative Bakterien wieder
entfärbt. Diese können mit einer Fuchsin-Lösung
danach rosarot eingefärbt werden. So lassen sich mikroskopische
Präparate mit gleichzeitig vorhandenen grampositiven und
gramnegativen Bakterien darstellen.
|
|