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  Kaliumperchlorat   KClO4
Flasche
   
 
  





Weißes, kristallines
  
Pulver
Molmasse  138,549 g/mol   
  
 


AGW   keine Angaben

Zersetzung  400 bis 550 °C  
Dichte  2,52 g/cm3   
Wasserlöslichkeit 
100g H2O lösen bei 20 °C 1,73 g
Piktogramm  
GHS 03  
GHS 07  
Gefahr
Gefahrenklassen + Kategorie  

Oxidierende Feststoffe 1
Akute Toxizität oral 4
HP-Sätze (siehe Hinweis)      
271, 302   210, 220, 280.1-4, 301+312, 306+360
Entsorgung 
siehe Hinweise
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS 7778-74-7 Kaliumperchlorat Potassium perchlorate

Bemerkung für Schulen: Kaliumperchlorat ist ein starkes Oxidationsmittel. Es ist zwar nicht ganz so reaktionsfähig wie Kaliumchlorat, es kann aber trotzdem gefährliche Reaktionen einleiten. Die Chemikalie sollte in der Originalverpackung – bestehend aus Beutel und Behälter – aufbewahrt werden. Es darf nur ganz reines Kaliumperchlorat verwendet werden. Mit Chloraten sind nach der deutschen RISU keine Schülerversuche erlaubt. Kaliumperchlorat ist kein Explosivstoff, kann aber zur Herstellung dafür verwendet werden (rechtlicher Hinweis). Der Privatbesitz von Kaliumperchlorat ist verboten.


Eigenschaften 
 
 

Kaliumperchlorat ist im Laborbedarf als weißes, kristallines Pulver erhältlich. Die Wasserlöslichkeit ist in kaltem Wasser schlecht, sie nimmt aber in warmem Wasser zu. Mit Metallpulvern oder mit anderen brennbaren Stoffen wie Schwefel oder Kohle darf Kaliumperchlorat nicht vermischt werden, diese Gemische sind explosionsgefährlich. Kaliumperchlorat kann sicherer als Kaliumchlorat gehandhabt und gelagert werden. Beim Erhitzen auf 400 °C beginnt es sich in Kaliumchlorid und Sauerstoff zu zersetzen, ab 550 °C zerfällt es vollständig:
 
KClO4
reagiert zu  KCl  +  2 O2




Kaliumperchlorat in der Originalverpackung


Herstellung

Die industrielle Herstellung erfolgt heute elektrolytisch in Perchloratzellen. Bei der Elektrolyse von Natriumchlorat gehen Perchlorat-Ionen an der Platin-Anode in Lösung. Als Zwischenprodukt entsteht dabei Chlortrioxid, das mit Wasser sofort weiter reagiert. Bei der Zugabe von Kaliumchlorid fällt das schwer lösliche Kaliumperchlorat aus. Die Elektrolysezelle wird bei niedriger Temperatur betrieben, verbleibendes Natriumchlorat wird mit Salzsäure oder Natriumsulfit reduziert. Eine andere Möglichkeit zur Gewinnung ist die Neutralisation von Perchlorsäure mit Kaliumcarbonat:

2 HClO4  +  K2CO3 reagiert zu  2 KClO4  +  H2O  +  CO2  

Weitere Herstellungsmöglichkeiten ergeben sich beim Erhitzen von Kaliumchlorat oder beim Oxidieren wässriger Kaliumchlorat-Lösungen mit starken Oxidationsmitteln.


Analytik

Im Labor wird Kaliumperchlorat zum chemischen Nachweis von Kalium-Ionen benötigt. Der Nachweis beruht darauf, dass Kaliumperchlorat im Vergleich zu anderen Perchloraten in kaltem Wasser schlecht löslich ist. Mit Kaliumsalzen fällt das Chlorat-Ion als weißer Niederschlag aus der Lösung aus:

ClO
4  +  K+reagiert zu  KClO4


Technische Verwendung

In der Pyrotechnik dient Kaliumperchlorat zur Herstellung von Feuerwerk und wird dort vor allem in Blitzknallsätzen verwendet. Früher wurde es als Oxidationsmittel in Raketentreibstoffen eingesetzt. Aus Kaliumperchlorat kann man auch Perchlorsäure herstellen.


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