Fluorwasserstoff HF
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Farbloses, stechend
und erstickend
riechendes Gas |
Molmasse
20,006 g/mol
AGW 1 ml/m3 oder 830 µg/m3 (TRGS 900)
Dichte 0,921
g/l (Gas, 0° C, 1013 hPa)
(HF zu Luft = 0,71)
Schmelzpunkt −83,36 °C
Siedepunkt +20 °C
Wasserlöslichkeit
(sauer)
in allen Verhältnissen
mischbar |
Piktogramme
GHS 04
GHS 05
GHS 06
Gefahr |
Gefahrenklassen
+ Kategorie
Gase unter Druck, verdicht.
Gas
Akute Toxizität oral
2
Akute Toxizität dermal
1
Akute Toxizität inhalativ
2
Ätz/Reizwirkung auf
die Haut 1A |
HP-Sätze (siehe Hinweis)
H 280, 300, 310, 314, 330, EUH071
P 260, 280.1-4,6,7, 303+361+353,
304+340, 305+351+338, 315,
403+233, 405
Entsorgung
besondere Hinweise |
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Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS 7664-39-3 |
Fluorwasserstoff |
Hydrogen fluoride |
Bemerkung
für Schulen: Fluorwasserstoff
darf an Schulen nicht aufbewahrt werden. Es wird dringend empfohlen, auf Experimente zu verzichten, bei denen Fluorwasserstoff entstehen kann. Es handelt sich um ein sehr toxisches Gas. Bei
der Berührung mit der Haut und beim Einatmen besteht Lebensgefahr.
Eigenschaften
Fluorwasserstoff ist
ein farbloses, stechend und erstickend riechendes Gas, das nicht brennbar
ist. Das Gas löst sich hervorragend in Wasser. Dabei entsteht Flusssäure, weil ein Teil des Fluorwasserstoffs dissoziiert. Während die wässrige Fluorwasserstoff-Lösung mit einem pKs-Wert von +3,2 nur
schwach dissoziiert ist, kann der Fluorwasserstoff in einer
Autoprotolyse Protonen abgeben und wirkt aufgrund der gebildeten HF-Ionen extrem aggressiv auf Stoffe:
3 HF H2F+ + HF2−
Beim
Hautkontakt mit Fluorwasserstoff
entstehen sehr schmerzhafte Rötungen und Blasen. Die mit der
Hautfeuchtigkeit
entstehende Flusssäure dringt zusammen mit den aus der
Autoprotolyse gebildeten Ionen des Fluorwasserstoffs in die Haut ein und
führt zu
tödlichen Verletzungen. Das Einatmen führt zunächst
zu einem brennenden Gefühl, dann zu Hals- und Atembescherden. Die
Bildung einer Lungenblutung ist möglich, was mit verzögerter
Wirkung zum Tod führen kann.
Unter Druck verflüssigter Fluorwasserstoff leitet im Gegensatz zum Chlorwasserstoff keinen elektrischen Strom.
Die Flüssigkeit ist ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für
anorganische und organische Stoffe. Fluorwasserstoff kann mit trockenem
Papier und in Gegenwart von Feuchtigkeit mit Metallen explosionsartig reagieren. |
Herstellung
Im Labor kann man Fluorwasserstoff
erhalten, wenn man Calciumfluorid mit konzentrierter Schwefelsäure versetzt und auf 300 °C erhitzt:
CaF2 +
H2SO4
2 HF + CaSO4
Die chemische Industrie gewinnt
Fluorwasserstoff ebenfalls nach diesem Prinzip. Als Rohstoff wird dafür das
Mineral Flussspat in großen Mengen benötigt. |
Verwendung
Fluorwasserstoff dient
in der chemischen Industrie zur Herstellung von Fluor, Flusssäure und Fluoriden. Er eignet sich aber
auch als sogenannter Friedel-Crafts-Katalysator zur Herstellung von Alkylbenzol, einem wichtigen Zwischenprodukt zur Seifenherstellung
bei der Sulfonierung.
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