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  Aluminiumoxid   Al2O3 
 Flasche α-Form: harte, weiße Kristalle
γ-Form: weißes Pulver     
     





Vorkommen
Korund
Molmasse  101,961 g/mol     
  
  
AGW  10 mg/m3 E
(einatembare Fraktion für Stäube allgemein)   
Dichte (α)  3,99 g/cm3 
Dichte (γ)  3,97 g/cm3 
Schmelzpunkt (α)  +2053 °C
Siedepunkt (α)  +2977 °C
Wasserlöslichkeit
unlöslich
- - Entsorgung  G 4 (pH-Wert alkalisch halten)
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS  1344-28-1 Aluminiumoxid Aluminium oxide
  
 
Eigenschaften 

Vom Aluminiumoxid sind zwei Modifikationen bekannt. Die α-Form bildet Kristalle mit hoher Härte. Diese Modifikation liegt im Mineral Korund vor, sie wird zur Herstellung von Schleifmitteln benötigt. Sie ist weder in Wasser, noch in Säuren oder Laugen löslich. Die Härte nach Mohs liegt bei 9 bis 9,5.

Die γ-Form bildet ein weißes Pulver, das Wasser anzieht und hygroskopisch ist und sich in Säuren und Laugen löst. Diese Form ist auch unter dem Namen Tonerde bekannt, sie ist ein wichtiger Ausgangsstoff für die Keramikherstellung und die Aluminiumgewinnung. Das γ-Aluminiumoxid hat eine sehr große Oberfläche, so dass zum Beispiel Farbstoffe aufgetragen werden können. Beim starken Erhitzen geht die γ-Form in die α-Form über.
 

  Aluminiumoxid
 
Tonerde bildet ein lockeres, weißes Pulver
 
   
Herstellung 
  
Die Industrie gewinnt man Aluminiumoxid aus Bauxit, es ist ein Zwischenprodukt bei der Aluminiumgewinnung. Beim Eloxieren von Aluminium entsteht eine dünne Schicht Aluminiumoxid, die das Metall vor Korrosion schützt.

Beim Verbrennen von Aluminiumpulver an der Luft entsteht neben dem Aluminiumoxid durch eine Reaktion mit Stickstoff auch Aluminiumnitrid AlN. Zur Gewinnung im Labor müsste man Aluminiumpulver in reinem Sauerstoff verbrennen. Diese Reaktion verläuft aber sehr heftig. Sie eignet sich nicht nur deshalb nicht für die Herstellung des Aluminiumoxids im industriellen Maßstab: Die Herstellung des Aluminiums ist sehr aufwändig und teuer.

   

Verwendung 
  

α-Aluminiumoxid dient in der Uhrenindustrie zur Herstellung von Lagern. Es stellt aufgrund der hohen Härte ein bedeutendes Schleif- und Poliermittel dar. Aufgrund der hohen Feuerfestigkeit wird es für Ofenauskleidungen und Laborgeräte benötigt. In Zündkerzen verwendet man es als Isolator. Weit verbreitet ist auch der Einsatz der Aluminiumoxid-Keramiken: Man erhält sie durch Pressen und nachfolgendes Erhitzen auf über 1500 °C. Sie kommen zum Beispiel in elektronischen Bauteilen, in Fahrzeugpanzerungen, in Schneidegeräten, in Mahlkugeln für Kugelmühlen oder in Schmelztiegeln zum Einsatz. γ-Aluminiumoxid wird für Katalysatoren, in der Chromatografie oder als Adsorptionsmittel benötigt.

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